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Wasser in den Füßen - was tun?

Bei Wasser in den Füßen kann Bewegung helfen.
Bei Wasser in den Füßen kann Bewegung helfen.
Dick geschwollene Beine und Füße deuten meist auf Wassereinlagerungen hin. Doch woher kommt das Gewebewasser in den Füßen und was können Sie tun?

Der folgende Text kann keinen ärztlichen Rat ersetzen!

Zeichen von Ödemen in den Füßen

Sind Ihre Füße und Knöchel geschwollen, deutet dies auf Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, hin. Diese erkennen Sie, indem Sie mit einem Finger in das geschwollene Gewebe drücken und die Delle in Ihrer Haut bestehen bleibt. Besteht Ihr Ödem aus Wasser und Eiweißablagerungen, ist es schwer bis gar nicht eindrückbar.

Ödeme sind in der Regel nicht schmerzhaft und zeigen keine Rötung. Tagesabhängige Schwankungen sind möglich. Bei Wasser in den Füßen sind die Beschwerden meist abends schlimmer, weil es sich über den Tag und die meist aufrechte Haltung dort ansammeln konnte.

Physiologischer Hintergrund des Flüssigkeitstransports

Physiologischerweise tritt ein Teil der Flüssigkeit der Blutgefäße auf Kapillarebene ins Gewebe ein, um die Zellen zu versorgen. Dieses Wasser wird zum Teil wieder in die Blutgefäße aufgenommen und zum anderen Teil über die Lymphe abtransportiert. Es herrscht ein dynamisches Gleichgewicht.

Der Druck in den arteriellen Teilen der Kapillaren presst das Wasser in umliegendes Zwischenzellgewebe ab. Dadurch sinkt der Druck in den Kapillaren. Im venösen Teil der Kapillaren überwiegt der kolloidosmotische Druck. Dieser entsteht durch die Wasser anziehende Eigenschaft der Bluteiweiße - das Wasser wird zurück in die Gefäße gezogen.

Der kolloidosmotische Druck reicht nicht aus, um das gesamte Wasser in die Blutgefäße zurückzubringen. Was im Gewebe zurückbleibt, gelangt über die frei im Gewebe endenden Lymphgefäße, die sich zu immer größeren Gefäßen vereinigen, sowie über die obere und untere Hohlvene zurück ins Blut.

Woher das Wasser kommt

Wasseransammlungen im Gewebe entstehen, wenn der Flüssigkeitsaustausch zwischen den Blut- und/oder Lymphgefäßen und dem Zwischenzellraum des Gewebes gestört ist. Wasser, das ins Gewebe abgepresst wird, wird nicht in gleichem Maße abtransportiert. Entweder herrscht ein zu großer Druck in den arteriellen Blutgefäßen (hydrostatischer Druck), ein zu geringer kolloidosmotischer Druck oder der Lymphabfluss ist behindert.

Mögliche Ursachen von Ödemen durch einen erhöhten hydrostatischen Druck sind Herzinsuffizienz und Thrombosen. Bei einer Rechtsherzinsuffizienz sind am Abend geschwollene Knöchel und Füße typisch.

Bei der chronisch venösen Insuffizienz ist der venöse Rücktransport der Flüssigkeit gestört. Entsteht ein Ödem, sind die Zehen ausgespart. Sie spüren ein Schweregefühl in den Beinen. Die Beschwerden werden beim Stehen schlimmer und beim Laufen besser. Die chronisch-venöse Insuffizienz gehört wie die Rechtsherzinsuffizienz in ärztliche Hände, weil sich im Endstadium offene Beine entwickeln.

Eine Niereninsuffizienz zeigt sich typischerweise durch geschwollene Augen am Morgen. Geschwollene Füße und Beine treten bei Niereninsuffizienz im Frühstadium auf. Beim nephrotischen Syndrom (der Eiweißverlustniere) wird Eiweiß über den Urin ausgeschieden.

Ein Eiweißmangel im Blut liegt bei Mangelernährung, nephrotischem Syndrom und Leberschäden vor. Folge ist ein verminderter kolloidosmotischer Druck und eine verminderte Rückresorption der Flüssigkeit aus dem Gewebe. Die Beine sind geschwollen und im Bauchraum kann sich Wasser sammeln. Man spricht von einem Aszites. Bei einer Leberzirrhose kommt ein Pfortaderstau hinzu.

Wassereinlagerungen entstehen auch, wenn Wasser oder Natrium vermehrt in den Gefäßen zurückbehalten werden. Dies steigert den Druck in den Gefäßen. In der Schwangerschaft kann es zu solchen Einlagerungen kommen.

Natrium wird auch beim Cushing-Syndrom zurückbehalten. Beim Cushing-Syndrom handelt es sich um einen zu hohen Cortisolspiegel im Blut, herbeigeführt durch Kortisoneinnahme, eine erhöhte Cortisolproduktion der Nebenniere oder einen Tumor der Hypophyse.

Ursache Typische Zeichen
Ursachen und Symptome von Knöchelödemen
Rechtszherzinsuffizienz  abends dicke Knöchel und Füße, Bauchwassersucht, Pleuraerguss, gestaute Halsvenen
venöse Thrombose Krampfadern, Ödeme bei tiefer Beinvenenthrombose, Hautverfärbungen
chronisch-venöse Insuffizienz Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen, Zehen bleiben frei von Wassereinlagerungen
Schwangerschaft Zunahme des Bauchumfangs, Übelkeit, Appetitveränderungen
Cushing-Syndrom Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Büffelnacken, Bluthochdruck, Osteoporose, Muskelschwäche und -rückbildung
chronische Nierenschwäche geschwollene Beine teilweise bis zu den Hüften, morgens geschwollene Lider
Nephrotisches Syndrom starke Eiweißverluste über den Urin, erhöhte Blutfettwerte
Lymphabflussstörungen in fortgeschrittenem Stadium nicht mehr eindrückbar

Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Was Sie gegen Wassereinlagerungen tun können

Bei Wasser in den Füßen gehen Sie zuerst zum Arzt. Es können sich behandlungsbedürftige Krankheiten wie Herz- oder Niereninsuffizienz, Thrombosen der Venen oder das Cushing-Syndrom dahinter verbergen.

Zur allgemeinen Therapie von generalisierten Ödemen setzt der Arzt Entwässerungstabletten (Diuretika) ein. Diese führen das überschüssige Gewebewasser über die Nieren ab. Die Einnahme von Medikamenten beseitigt nur das Symptom der Wassereinlagerung in Ihren Füßen und Beinen, jedoch nicht die Ursache.

Bei Lymphödemen sind mit einer manuellen Lymphdrainage Erfolge zu erzielen. Haben sich die Schwellungen bereits verhärtet, wird es zunehmend schwieriger für den Therapeuten, den Lymphabfluss anzuregen.

Bei zu viel Wasser in den Füßen und Beinen ist eine Kompression der Gefäße durch Kompressionsstrümpfe oder einen Kompressionsverband sinnvoll. Wenn Sie selbst einen Kompressionsverband anlegen, achten Sie darauf, dass Sie an den Füßen zu wickeln beginnen und sich in Herzrichtung vorarbeiten. Der Verband sollte straff gewickelt sein, aber nicht schmerzen, und mindestens bis zum Knie reichen. Sind die Knie geschwollen, wickeln Sie darüber hinaus.

Stauungsödeme, die durch langes Sitzen entstehen, lindern Sie durch Bewegung. Beim Hochlagern der Beine fließt das Wasser der Schwerkraft folgend ab. Ideal ist daher ein Wechsel zwischen Gehen und Liegen oder das Hochlagern der Beine.

Wasser in den Füßen vorbeugen

Um Wasser in den Füßen und Beinen vorzubeugen, sollten Sie Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen und venöser Insuffizienz vorbeugen. Tägliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung mit geringem Salzanteil, wenig tierischen Fetten und viel frischer Pflanzenkost sind ein wichtiger Beitrag. Meiden Sie Tabak und Alkohol.

Um Ihr Gefäßsystem und den Kreislauf zu trainieren, gönnen Sie sich Kneipp-Anwendungen mit kaltem Wasser. Wassertreten in kalten freien Gewässern oder kalte Kniegüsse regen den Kreislauf an und stärken die Venen.

Vermeiden Sie bei Venenschwäche langes Stehen und bevorzugen Sie Gehen und Liegen. Das bedeutet, dass Sie bei stehender Tätigkeit, beispielsweise am Flughafenschalter, über einen Berufs- oder zumindest Abteilungswechsel nachdenken sollten.

Tragen Sie unbequeme Schuhe und High Heels nur zu besonderen Anlässen. Das Abrollen der Füße in flachen Schuhen aktiviert die Wadenmuskulatur und unterstützt den venösen Abtransport der Flüssigkeit.

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