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Was kostet eine Energieberatung?

Heizungsthermostat, Taschenrechner und 100 Euro Scheine
Heizungsthermostat, Taschenrechner und 100 Euro Scheine © geralt / pixabay.com
Die Energiekosten für Gas und Strom werden immer teurer. Viele Hausbesitzer möchten aber nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen sinnvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten und die energetische Effizienz ihres Hauses erhöhen. Doch was ist eigentlich eine Energieberatung, bringt das wirklich was, wer bietet das an und was kostet das? Wir verraten Ihnen, wann eine Beratung sinnvoll ist und wie man die staatlichen Förderungen bekommt.

Energieberatung was ist das und lohnt sich das?

Wer in einem schlecht gedämmten Gebäude wohnt, schmeißt das Geld im Winter wortwörtlich aus dem Fenster. Bis zu einem Drittel der Gesamtwärme geht nämlich über die Fenster, die Außenwände, das Dach und den Keller verloren.

Aber auch die Heizung spielt eine große Rolle, denn wer etwa mit einem alten Öl- oder Gaskessel ohne Brennwerttechnik heizt, verliert allein 15 bis 30 % der Wärme. Ein Energieberater erkennt, wo genau die energetischen Schwachstellen Ihres Hauses liegen und welche Maßnahmen die größten Energieeinsparungen bringen. Es kann sich also durchaus lohnen, einen Energieberater zu engagieren.

Für ein genaueres, individuelles Bild benötigt der Energieberater spezielle Unterlagen wie z. B. die letzte Strom- und Heizkostenabrechnung, den Bauplan des Gebäudes sowie Fotos, wenn beispielsweise Dachschäden bestehen.

Im Rahmen einer Baubegleitung ist der Energieberater bei der Durchführung von Neubau oder Sanierungsmaßnahmen anwesend und stellt sicher, dass die Qualitätskriterien eingehalten werden. Seine Anwesenheit ist auch Voraussetzung, um staatliche Fördermittel zu erhalten.

Wie läuft eine Energieberatung ab?

Um den Sanierungsbedarf zu ermitteln, findet mit dem Energieberater eine Wohngebäude-Begutachtung vor Ort statt. Dabei sieht er sich

  • das Mauerwerk,
  • die Heizung inklusive Heizungsrohre und Thermostate,
  • große Elektrogeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke,
  • die oberste Geschossdecke,
  • den Kellerboden und die Kellerdecke,
  • Fenster, Fenster- und Türrahmen sowie Innen- und Außentüren,
  • und die Rollladenkästen 

genauer an.

Nachdem der Experte das Haus inspiziert hat, schlägt er geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs vor. Das kann vom Austausch der Heizungsanlage, bis hin zum Einbau neuer Fenster gehen. Der Berater erstellt für die Maßnahmen einen Sanierungsfahrplan

Im Rahmen einer Baubegleitung ist der Energieberater bei der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen dabei und stellt sicher, dass die Qualitätskriterien eingehalten werden. Auch bei einem Neubau profitiert man durch den Berater, da er früh etwaige Fehler in der Bauphase erkennt und somit teure Nachbesserungen erspart. Auch hier ist die Baubegleitung durch einen Experten oft Voraussetzung, um staatliche Fördermittel im Rahmen der Förderung für energieeffiziente Gebäude zu erhalten.

Wer macht eine Energieberatung?

Der Begriff Energieberater ist nicht geschützt. Daher schwankt die Qualität der Leistungen stark und es ist wichtig, auf zusätzliche Qualifikationen zu achten.

Als Qualitätssiegel gilt z. B. eine abgeschlossene Aus- oder Weiterbildung bei der Handwerkskammer als Gebäudeenergieberater. Eine weitere Möglichkeit ist die Energieeffizienz-Expertenliste, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bereitstellt. Hier kann man nach Experten am Wohnort suchen. In diese Liste kommt nur, wer relevante Fortbildungen im Bereich Energie nachweisen kann.

Was kostet eine Energieberatung und welche Förderungen gibt es?

Was ein Energieberater kostet, hängt ganz von den gebuchten Leistungen ab. Sehr günstige Beratungen bieten die Verbraucherzentralen an. Hier gibt es Termine vor Ort bereits für 30 Euro sowie kostenlose online oder telefonische Beratungen. Diese Variante eignet sich allerdings nur für eine schnelle Ersteinschätzung und einfache Energietipps.

Wer eine ausführliche Beratung mit einem individuellen Sanierungsfahrplan möchte, muss bei einem Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 1.500 und 2.500 Euro inklusive Sanierungsfahrplan rechnen. Bei einem Mehrfamilienhaus werden je nach Aufwand zwischen 2.500 und 5.000 Euro fällig.

Der Energieberater ist aber auch Experte hinsichtlich der aktuellen Förderprogramme und stellt die entsprechenden Anträge. Förderungen zu beantragen, gehört bei Energieberatern zum Tagesgeschäft und ist daher vergleichsweise schnell erledigt. Das kostet zwar ca. 400 Euro, lohnt sich aber, denn das kann je nach Förderung bis zu 80 % Ersparnis bringen.

Ein Energieausweis kostet als ein Verbrauchsausweis, der den tatsächlichen Energiebedarf des Gebäudes beschreibt, zwischen 50 und 100 Euro.

Bedarfsausweise, die auch die baulichen Begebenheiten berücksichtigen, kosten mit Vor-Ort-Termin zwischen 300 und 500 Euro.

Hausbesitzer, die z. B. mithilfe von Thermografie-Verfahren Wärmebrücken in der Gebäudehülle auffinden lassen möchten, zahlen dafür ca. 400 bis 600 Euro.

Die Kosten für eine Baubegleitung hängen vom jeweiligen Aufwand ab und werden nach Stunden abgerechnet. Professionelle Energieberater verlangen meist einen Stundensatz von ca. 100 Euro. Handelt es sich um eine umfangreiche Sanierung, kommen so schnell 5.000 Euro und mehr zusammen. Das kann sich aber lohnen.

Mit unseren Tipps finden Sie schnell einen qualifizierten Energieberater und haben einen guten Überblick über seine Leistungen und Kosten. Bei den heutigen extrem hohen Energiekosten und im Hinblick auf den Umweltschutz, ist das eine gute Investition in die Zukunft. Sie können etwas für die Umwelt tun und dabei auch noch bares Geld sparen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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