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Was ist Kreuzgalopp?

Dieses Pferd galoppiert im Rechtsgalopp.
Dieses Pferd galoppiert im Rechtsgalopp.
Über die Wiesen zu galoppieren, ist für viele Reiter der Inbegriff von Freiheit. Wenn Ihr Pferd aber plötzlich in den sogenannten Kreuzgalopp fällt, sollten Sie versuchen herauszufinden, woran das liegt. Doch wie erkennen Sie überhaupt Kreuzgalopp und welche Ursachen kann dieser haben?

Wie ein normaler Galopp aussieht und was Kreuzgalopp ist

Galopp ist eine der drei Grundgangarten des Pferdes. Es ist eine sogenannte 3-Takt-Gangart. Das heißt, dass ein Galoppsprung drei "Schläge" hat, auf die nacheinander die Beine auf den Boden aufsetzen.

  • Die normale Schrittfolge des Galopps lautet folgendermaßen: Zunächst setzt eines der beiden hinteren Beine auf. Im Falle des Rechtsgalopps das linke. Anschließend setzen zwei Beine gleichzeitig auf: das andere hintere und das diagonal davon liegende Vorderbein. Im Rechtsgalopp also rechts hinten und links vorne. Als Letztes wird das übrige vordere Bein in einem weiten Schritt nach vorn gesetzt. Dieses Bein gibt auch den Namen für den Galopp an - beim Rechtsgalopp ist es also das rechte Vorderbein. Für den Galopp prägend ist die anschließende Schwebephase, in der alle vier Beine vom Boden abheben.
  • Man unterscheidet also zwischen Rechts- und Linksgalopp. Auf dem Reitplatz wird zumeist der sogenannte Innengalopp geritten. Das bedeutet, dass das zur Mitte gerichtete Beinpaar die Galoppart angibt. Reiten Sie also im Uhrzeigersinn, liegt das rechte Bein innen. Das Pferd sollte demnach im Rechtsgalopp laufen. Dressurpferde werden so geschult, dass sie auch im Außengalopp laufen und von Innen- in den Außengalopp wechseln können (sogenannte fliegende Wechsel).
  • Im Kreuzgalopp vermischen sich nun die beiden Galopparten. So geht das Pferd mit den Vorderbeinen im Linksgalopp, während die Hinterbeine im Rechtsgalopp laufen oder umgekehrt. Das ist für den Reiter ein eigenartiges Gefühl und außerdem auf Turnieren unerwünscht.

Welche Ursachen Kreuzgalopp haben kann

Wenn Ihr Pferd im Kreuzgalopp geht, sollten Sie versuchen, die Ursache dafür zu finden, da das Pferd auf Dauer Schaden nimmt. So kann es zu Beschwerden im Rückenbereich kommen, aber auch zu Hufproblemen durch die Fehlbelastung der Gliedmaßen.

  • Eine mögliche Ursache für den Kreuzgalopp ist, dass der Rücken des Pferdes verspannt ist. Auch Blockaden der Wirbelsäule, besonders im Halsbereich, vermindern die Biegungsfähigkeit des Rückens. Dadurch ist das Pferd in seiner Bewegung eingeschränkt und versucht dies mit dem Kreuzgalopp zu kompensieren.
  • Ursachen für diese körperlichen Probleme sind vielfältig: Manchmal ist der Sattel nicht korrekt angepasst, bei anderen Pferden sind Veränderungen der Wirbelsäule dafür verantwortlich. Auch angeborene körperliche Unzulänglichkeiten, etwa ein schiefes Becken, können zum Kreuzgalopp führen.
  • Einige Pferde haben den Kreuzgalopp schon von klein auf gelernt und zeigen diesen auch, wenn sie ohne Reiter galoppieren. Dann ist es oft schwierig, den Tieren diese "Untugend" wieder abzutrainieren.
  • Auch der Reiter ist oft nicht unschuldig am Kreuzgalopp. Besonders als ungeübter Reiter fällt man dem Pferd manchmal in den Rücken, sodass dieses in seiner Balance gestört wird. So hat es gar keine Chance, einen normalen Galopp zu entwickeln.

Was Sie gegen Kreuzgalopp tun können

Da Kreuzgalopp sowohl Ihnen als auch Ihrem Pferd auf Dauer Schaden zufügt, sollten Sie versuchen, in einen normalen Galopp zu kommen.

  • Zunächst müssen Sie sich auf Ursachenforschung begeben. Unterstützt werden Sie dabei von Ihrem Tierarzt oder einem Osteopathen. Ziehen Sie auch geübte Reiter aus Ihrem Stall hinzu, beispielsweise den Trainer. Dieser kann Ihnen Tipps geben, die Reitweise so zu verbessern, dass Sie das Pferd unterstützen.
  • Bei der Untersuchung wird Ihr Pferd vorgeführt, evtl. auch unter dem Sattel. Der Pferderücken wird manuell untersucht, um Verspannungen und Fehlstellungen zu entdecken. Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass das Problem in der Wirbelsäule liegt, werden Röntgenaufnahmen angefertigt. So können knöcherne Veränderungen erkannt werden, zum Beispiel Verwachsungen der Dornfortsätze der Wirbel.
  • Wenn es sich um Verspannungen der Rückenmuskulatur handelt, lohnt es sich, sich vom Sattler einen Sattel anpassen zu lassen. Außerdem wirken Physiotherapie und Wärmetherapie einer Verkrampfung der Muskulatur entgegen.
  • Nachdem mögliche körperliche Ursachen beseitigt wurden, können Sie schauen, wann der Kreuzgalopp auftritt. Bei vielen Pferden wird diese Gangart nur unter dem Sattel gezeigt. Geht das Pferd aber auch auf der Weide im Kreuzgalopp, wird es schwieriger, ihm diesen abzugewöhnen.
  • Üben Sie den richtigen Gang zunächst an der Longe. Dabei sollten Sie beachten, dass Sie auch Schritt und Trab trainieren. Wenn die Gangart reiner wird, können Sie langsam aufs Reiten umstellen. Wenn Sie angaloppieren und Ihr Pferd daraufhin in den Kreuzgalopp umspringt, sollten Sie es anhalten und es erneut versuchen. Dabei sollten Sie mit Lob nicht sparsam umgehen, wenn es funktioniert.
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