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Außengalopp - so gelingt er auch Ihnen

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Beim Ausreiten hat Außengalopp keine Bedeutung.
Beim Ausreiten hat Außengalopp keine Bedeutung.
Hören Sie auch den Reitlehrer rufen: "Falsch! Außengalopp - durchparieren in Trab und wieder richtig angaloppieren! Rechte Hand - Rechtsgalopp"? Und jetzt fragen Sie sich, warum sollen Sie Außengalopp trainieren, wenn das falsch ist? Leider hat ihnen der Reitlehrer verschwiegen, dass der Außengalopp oder Kantergalopp auch ein Element der klassisch englischen Reitweise ist. Aber er ist eine Lektion für die Dressurreiterprüfung Klasse L und soll daher erst von fortgeschrittenen Reitern trainiert werden. Der Reitlehrer hatte also nicht Unrecht, nur ein anderes Trainingsziel. Welche Bedingungen Sie erfüllen müssen, um einen Außengalopp korrekt zu reiten, erfahren Sie hier.

Voraussetzungen für den Außengalopp

  • Sie müssen die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis sicher beherrschen.
  • Es ist wichtig, sehr präzise Gewichts- und Schenkelhilfen zu geben.
  • Der Oberkörper des Reiters bleibt ruhig und fest mit Kreuz und Schenkel in Galopphilfenstellung am Pferd.
  • Drehen Sie Ihren Oberkörper nicht im Rhythmus.
  • Bedenken Sie, dass der Kontergalopp ein großer Balanceakt für das Pferd ist.

Außerdem ist es wichtig den Galopp vom Sattel aus zu erkennen: 

  • Ob ein Pferd sich nun aber Außengalopp befindet, erkennen Sie bei den meisten Pferden am einfachsten daran, dass Sie sich im Außengalopp unbequemer und holpriger anfühlen. Denn ein zum Beispiel nach rechts gestelltes Pferd, das fälschlicherweise im Linksgalopp anspringt, verliert zum Einen die Stellung und zum Anderen oft auch die Balance. Nur gut ausgebildete Pferde sind in der Lage einen schönen und versammelten Außengalopp zu reiten.
  • Sollten Sie trotzdem nichts spüren, werfen Sie einen kurzen Blick auf die innere Schulter. Achten Sie aber darauf nicht das ganze Gewicht nach innen zu verlagern, sondern nur mit den Augen zu schauen. Geht das innere Bein weiter vor, galoppiert das Pferd im Innengalopp.

Regeln für die richtige Ausführung des Außengalopps

  • Der Außengalopp wird im versammelten Tempo geritten.
  • Die Ecken des Vierecks werden abgerundet.
  • Das Pferd soll mit der Vor- und Hinterhand auf einem Hufschlag bleiben. Linke Hand Rechtsgalopp, rechte Hand Linksgalopp.
  • 1. Fehler: Durchsprung geht verloren; das Pferd hoppelt steifbeinig durch die Ecken.
  • 2. Fehler: Auf zwei Hufschlägen gehen: Es weicht mit Hinterhand aus oder der Reiter stellt es zu stark oder es fehlen unterstützender innerer bzw. äußerer Schenkel

Die Übungen sind so aufgebaut, dass sie auch für das Antrainieren eines unerfahrenen Pferdes genützt werden können.

Erste Übung - einfache Schlangenlinie

  1. Sie reiten im Mitteltrab, linke Hand, die einfache Schlangenlinie bis zur Hälfte.
  2. Nun stellen Sie das Pferd sanft zur Bande hin ab.
  3. Geben Sie die korrekten Hilfen für das Angaloppieren in den Rechtsgalopp.
  4. Drängen Sie das Pferd nicht wie üblich im Mitteltrab wieder zur Bande auf den 1. Hufschlag, sondern konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Pferd 2 bis 4 Galoppsprünge im Außengalopp zu halten.
  5. Parieren Sie das Pferd spätestens vor der nächsten Ecke wieder durch.
  6. Seien Sie geduldig, wenn das Pferd anfangs etwas irritiert ist und in den Handgalopp umspringt.
  7. Versuchen Sie es auf der nächsten langen Seite wieder.
  8. Verlangen Sie beim ersten Training nicht zu viel von sich und vom Pferd und parieren Sie immer vor den Ecken wieder in Trab durch, so vermeiden Sie, dass das Pferd später ungewollt umspringt.
  9. Das Ganze natürlich auch auf der rechten Hand üben.

Zweite Übung - aus der Ecke kehrt

  1. Sie reiten im Mitteltrab, linke Hand, die lange Seite der Reitbahn entlang.
  2. Nun aus der Ecke kehrt bzw. Umkehrt wechseln z. B. vor A.
  3. Und schon beim Abwenden von der Bande die Hilfen zum Linksgalopp geben, das Pferd ist bereits richtig nach links abgestellt.
  4. Wie bei der ersten Übung, das Pferd nicht zur Bande drängen, sondern sich darauf konzentrieren 2 bis 4 Galoppsprünge korrekt im Außengalopp auszuführen.
  5. Vor der nächsten Ecke durchparieren.
  6. Nächste lange Seite entlangtraben und die Übung auf der rechten Hand wiederholen.

Dritte Übung - durch die halbe Bahn wechseln

Wenn sich das Pferd mit der zweiten Übung schwer tut, sollten Sie den Kantergalopp erst mit der Übung "Durch die Bahn wechseln" fortsetzen. Später kann diese Übung mit der zweiten Übung variiert werden.

  1. Auch hier gilt bereits beim Abwenden, von der Bande bei Punkt F oder H, die Galopphilfen zum Linksgalopp geben.
  2. Hier fällt es leichter, das Pferd mehrere Galoppsprünge im Außengalopp zu halten und vielleicht sogar den Rest der langen Seite, wenn Sie sich anfangs nicht zu sehr auf den 1.Hufschlag versteifen.
  3. Geht das Pferd nach einigen Einheiten sicher im Außengalopp, versuchen sie auch eine kurze Seite im Außengalopp, indem Sie die Ecken stark abkürzen.

Vierte Übung - Außengalopp im großen Zirkel

Diese ist die schwierigste Übung und sollte wirklich erst geübt werden, wenn die vorhergehenden Übungen sicher von Pferd und Reiter beherrscht werden.

  1. Reiten Sie im Mitteltrab, linke Hand, bei B auf den großen Zirkel.
  2. Geben Sie diesmal die Hilfen für den Außengalopp, wenn Sie auf die Bande zureiten, nicht wenn Sie auf den Zirkel von der Bande wegreiten.
  3. Es gilt wieder, zuerst nur 2 bis 4 Galoppsprünge ins Auge zu fassen.

Viel Spaß beim Training!

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