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Was bedeutet "effektiver Jahreszins"? - Erklärung und durchgerechnetes Beispiel

Achten Sie auf den effektiven Jahreszins.
Achten Sie auf den effektiven Jahreszins.
Egal, ob Kredit oder Geldanlage: Als Kunde einer Bank werden Sie mit Sicherheit mit dem Begriff "effektiver Jahreszins" konfrontiert. Aber was bedeutet das eigentlich?

Was Sie benötigen:

  • Grundwissen "Prozentrechnung"

Effektiver Jahreszins - das bedeutet er

Was nutzt ein niedriger Zinssatz bei einem Kredit, wenn die Bank Ihnen saftige Abschluss- und Kontogebühren "aufbrummt" oder einen Zinssatz für Monate angibt?

  • Um Ihnen als Kunden die tatsächlich anfallenden Kosten eines Kredits zu verdeutlichen, genügt es als Geldinstitut nicht, nur den sog. Nominalzins anzugeben, sondern auch den effektiven Jahreszins.
  • Der Nominalzins (genauer: Nominalzinssatz) gibt an, welchen Zinssatz Sie für Ihren Kredit im Jahr, manchmal auch für einen kürzeren Zeitraum, bezahlen müssen. Der kann bei einigen Banken durchaus überraschend niedrig sein.
  • Dazu kommen jedoch in den meisten Fällen noch Gebühren in vielfältigster Form.
  • Oft gilt der angegebene Zinssatz nicht für ein ganzes Jahr, sondern als monatlich zu zahlender Satz. So bedeutet ein Zinssatz 0,5 % pro Monat (!), dass sich Ihr Kredit schnell verteuert, auch wenn der Wert zunächst niedrig erscheint.
  • Um dennoch die Kredite (oder auch Geldanlagen) einzelner Institute vergleichen zu können, müssen diese Ihnen einen effektiven Jahreszins mitteilen, der im Prinzip die gesamten Kosten (bzw. die gesamte Verzinsung bei einem Guthaben) beinhaltet. 

Den effektiven Jahreszins berechnen - ein Beispiel

Geldinstitute führen die Berechnung des effektiven Jahreszinses mittels eines (verpflichtenden!) standardisierten Verfahrens durch, das in seiner Komplexität hier nicht erläutert werden soll. Um Ihnen einen Überblick zu geben, was der effektive Jahreszins bedeutet, soll als Beispiel ein einfacher Kredit berechnet werden:

  1. Der Kredit betrage 1000 Euro, der Nominalzinssatz betrage 0,5 % pro Monat sowie eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 30 Euro werde fällig. Vereinfacht sei angenommen, der Kreditnehmer zahle den Kredit (samt Zinsen und Gebühr) am Ende eines Jahres zurück. 
  2. Die am Ende des Jahres zu zahlende Summe beträgt 1000 Euro (der Kredit) + 60 Euro (die Zinsen für ein Jahr, nämlich 5 Euro pro Monat) + 30 Euro (die Gebühr) = 1090 Euro.
  3. Der effektive Jahreszins in diesem vereinfachten Beispiel beträgt 9 % (90 Euro von 1000 Euro Kreditbetrag). Das erstaunt dann schon!
  4. Komplizierter wird die Rechnung natürlich, wenn man monatliche Zurückzahlungsraten vereinbart. Hier ist entscheidend, ob der Zinssatz von 0,5 % monatlich sich auf den ursprünglichen Kreditbetrag oder auf den Verbleibenden bezieht, der ja immer kleiner wird. Wichtig ist auch, ob mit den ersten Raten zunächst die Bearbeitungsgebühr abgegolten wird.
helpster.de Autor:in
Dr. Hannelore Dittmar-Ilgen
Dr. Hannelore Dittmar-IlgenHannelore hat Mathematik, Physik sowie Chemie und Pädagogik studiert und erklärt diese schwierigen Themenfelder schon immer gerne ihren Mitmenschen. Auch über ihre Hobbys schreibt sie leidenschaftlich gerne, das können unsere Leser in den Kategorien Essen & Trinken sowie Handarbeit entdecken. Sie ist eine unserer fleißigsten Autorinnen der ersten Stunde von HELPSTER.
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