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Violinschlüssel und Bassschlüssel - Unterschiede und Verwendung anschaulich erklärt

Violinschlüssel und Bassschlüssel - Unterschiede und Verwendung anschaulich erklärt2:13
Video von Laura Klemke2:13

Es gibt kaum eine komplexere und ältere Wissenschaft als die Musiktheorie. Schon viele Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung notierten Menschen Musikstücke auf Steinen oder Tierfellen und in der Musik passiert auch nach all dieser Zeit immer wieder etwas Neues. Wenn heute ein Musikstück notiert wird, dann steht dem Ganzen in der Regel ein Notenschlüssel voran. Die gebräuchlichsten Notenschlüssel sind hierbei der Violinschlüssel und der Bassschlüssel.

Allgemeines zum Notensystem

  • Ein Notensystem hat den Sinn, Musikstücke einheitlich niederschreiben zu können. Somit ist jeder, der das Notensystem "entschlüsseln" kann, in der Lage, das aufgeschriebene Lied nachzuspielen, auch ohne es selbst je gehört zu haben. Ohne das Vorhandensein eines Notensystems würden wir wahrscheinlich sehr viele Lieder, die in den letzten Jahrhunderten komponiert wurden, gar nicht mehr kennen.
  • Es gibt sehr viele Notensysteme auf der Welt, wobei sich in Europa seit dem 10. Jahrhundert das Liniennotensystem etabliert hat. Zunächst wurden die potenziellen Klänge auf 3, dann auf 4 und schließlich, wie heute, auf 5 Linien niedergeschrieben.
  • Welche Linie im genannten Notensystem für welche Note steht, hängt davon ab, welcher Notenschlüssel verwendet wird. Der Notenschlüssel ist sozusagen eine Anleitung, wie das ganze Stück zu lesen ist. Es existieren unterschiedliche Notenschlüssel, wobei viele davon so gut wie gar nicht mehr benutzt werden.
  • Die Notenschlüssel, die heutzutage in der Aufzeichnung von Noten am gebräuchlichsten sind, sind der Bass- und der Violinschlüssel.

Verwendung von Bassschlüssel und Violinschlüssel

  • Das Zeichen des Violinschlüssels stellt ein sehr verschnörkeltes G dar, da er festlegt, dass sich das g in der Partitur (dem Notenblatt) auf der zweiten Linie von unten befindet. Er bildet sozusagen einen Kreis um diese Notenzeile. Er heißt deshalb auch G-Schlüssel.
  • Durch die Festlegung des g auf die zweite Zeile ergeben sich automatisch die Positionen der anderen Noten, da die Noten in beiden Fällen nach dem Oktavsystem aufgeschrieben sind, in dem die Noten in der Reihenfolge c, d, e, f, g, a, b geordnet sind.
  • Der Violinschlüssel wird benutzt, um Noten darzustellen, die durch hohe Instrumente gespielt oder von einer hohen Stimme gesungen werden sollen. Hierzu zählen Violinen, Gitarren und hohe Blasinstrumente wie die Klarinette.
  • Der Bassschlüssel stellt ein f dar, da er festlegt, dass sich in einer Partitur mit Bassschlüssel das f auf der 4. Zeile von unten befindet und somit auch die Position der anderen Noten bestimmt. Bei der Betrachtung dieses Schlüssels ist zu erkennen, dass das eine Ende des Bogens auf der vierten Zeile endet und diese somit markiert. Er heißt deshalb auch F-Schlüssel.
  • Er wird für Notenblätter verwendet, die für eher tief klingende Instrumente oder Stimmen geschrieben wurden. Hierzu zählen zum Beispiel Kontrabass, Violoncello, Bassgitarre, tiefe Blasinstrumente wie Fagott oder Tuba, aber auch andere Bass gebende Instrumente wie z. B. Pauken.
  • In einer Melodie mit Violinschlüssel ist das C also zwischen zweiter und dritter Linie, wohingegen es bei Verwendung des Bassschlüssels zwischen dritter und vierter Linie liegt und somit zwei Töne darüber liegt und gespielt wird.
  • Der Grund für die Verwendung von zwei verschiedenen Notenschlüsseln ist übrigens, dass die Partituren von Bassinstrumenten sonst nur schwer und unübersichtlich in das Liniensystem eingetragen werden könnten.

Besonderheiten bei der Verwendung der Notenschlüssel

  • Bei Notenblättern für Klaviere, Keyboards und Orgeln (manchmal auch nur im F-Schlüssel) werden beide Notenschlüssel gleichzeitig verwendet, da bei diesen Instrumenten gleichzeitig Bass und hohe Töne gespielt werden. Auf dem Notenblatt stehen dann zwei separate Notenzeilen übereinander, wobei die linke Hand (untere Zeile) den Bass spielt und die rechte (obere Zeile) die hohen Töne darstellt.
  • Bei Posaunen und einigen anderen eher hoch klingenden Blasinstrumenten sind die Partituren ebenfalls oft mit dem Bassschlüssel versehen, obwohl sie eigentlich eher hoch klingen. Das liegt daran, dass ihre Spielweise sehr ähnlich zu anderen basslastigeren Blasinstrumenten ist. Das macht es leichter, von dem einen Instrument auf das andere zu wechseln.
  • Gerade bei der Anwendung der Notenschlüssel bestätigt die Ausnahme die Regel, denn es gibt auch eigene Notensysteme, bei denen der Violinschlüssel eine andere Startnote vorgibt. Bei der Schweizer Notation, die heute außerhalb der Schweiz gelegentlich für Posaunenchöre verwendet wird, transponiert der Violinschlüssel in c gespielte Instrumente in die Note Bes.
  • Beim französischen Violinschlüssel wird die unterste Linie des Notensystems als g ausgewiesen.