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Trauern Katzen? So gehen die Tiere mit Verlust um

Nahaufnahme schwarz-weiße Katze mit geöffnetem Maul und geschlosssen Augen
Nahaufnahme schwarz-weiße Katze mit geöffnetem Maul und geschlosssen Augen © Amir Ghoorchiani / www.pexels.com
Trauer bei Katzen ist oftmals schwer zu deuten, weil Katzen im Grunde unabhängige Freigeister sind. Dennoch können Katzen Verhaltensänderungen aufweisen, wenn eine andere Katze gestorben ist.

Können Katzen trauen?

Katzen können sehr wohl um eine andere Katze oder Bezugsperson trauern. Die Trauer hält mehrheitlich über einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen an. Wie lange eine Katze letztlich trauert, das ist von Tier zu Tier verschieden. Die meisten Samtpfoten verarbeiten einen Verlust innerhalb weniger Wochen. Einige Katzen haben auch über einen längeren Zeitraum Probleme, sich mit der veränderten Situation abzufinden.

Wenn zwischen zwei Katzen ein enges Verhältnis bestand, nimmt die zurückgebliebene Katze einen stärkeren Verlust wahr. Ob Katzen allerdings wissen, was der Tod letztlich bedeutet, weiß man nicht wirklich. Jedoch begreifen sie, dass ein anderes Tier weg ist und sich dadurch etwas am Zuhause verändert hat. Möglicherweise nimmt die Katze auch den Kummer des Besitzers über den Verlust seines Tieres wahr. Das kann leicht ein Gefühl der Verwirrung bei der noch lebenden Katze auslösen und ihre eigene Katzentrauer noch verstärken. Auch Verlustgefühle und Unsicherheit treten mit der Trauer zutage.

Symptome der Trauer

Es ist nicht vorhersagbar, wie eine Katze auf den Tod eines Spielkameraden reagiert. Es gibt Katzen, die scheinen unberührt davon zu sein. Andere wiederum scheinen sogar erfreut darüber zu sein, wenn ihr oftmals konkurrierender Mitbewohner plötzlich weg ist. Manche Katzen trauern sehr stark und hören darüber auf zu fressen. Sie verlieren das Interesse, was um sie herum vorgeht.  Sie sitzen einfach nur da und starren ins Leere. Dabei wirken die Katzen depressiv. Auch Wesens- und Verhaltensänderungen gehen mit der Trauer einher, wenn eine andere Katze stirbt.

Trauerphasen einer Katze

Es gibt drei Phasen der Trauer bei Katzen, wenn eine ihr nahestehende Katze verstirbt.

  • 1. Phase - Nach dem anfänglichen Schock folgt meist das Suchen nach dem verschwundenen Kameraden, weil die andere Katze die veränderte Lebenssituation nicht wahrhaben möchte.
  • 2. Phase - Abhängig vom Charakter und den zuvor gemachten Erfahrungen der Katze lebt diese ihre Gefühle individuell aus. Es findet z. B. ein innerer Rückzug statt. Die zurückgebliebene Katze zeigt Desinteresse, Antriebslosigkeit, mangelnde Körperpflege, Schlafstörungen, Spielverweigerung, Ungeduld und Nervosität, gesteigerte Aggressivität, Zerstörungswut und Unsauberkeit. Eine weitere Folge ihrer Trauer - sie nimmt nicht genug Nahrung auf.
  • 3. Phase - Allmählich beginnt die trauernde Katze, die veränderte Situation und die Abwesenheit des verlorenen Kameraden zu akzeptieren. In dieser Phase findet eine verstärkte Kontaktaufnahme zu den ihr noch verbliebenen Gefährten statt.  Die Katze baut nach und nach neue soziale Bindungen zu Menschen und Tieren in ihrer Umgebung auf.

Wie kann man als Besitzer einer trauernden Katze helfen?

Es gibt durchaus Möglichkeiten, eine trauernde Katze in ihrem Leid zu unterstützen. Dennoch reagiert jede Katze anders darauf. Von daher ist es wichtig, vorsichtig dabei zu agieren, um herauszufinden, was Ihrer Katze am besten hilft.

  • Versuchen Sie, Ihre Katze zum Spielen zu animieren.
  • Damit Ihre Katze entspannen kann, helfen oftmals Katzenminze und Bierhefe für Katzen in Form von Flocken.  Geben Sie ihr Fischöl ins Futter oder träufeln Sie ihr 1 bis 2 Tropfen Baldrian ins Maul. Bitte nicht zu oft, denn sonst verliert es seine Wirkung. Auch Pheromon-Zerstäuber vermittelt Ihrer Katze ein Wohlgefühl.
  • Schenken Sie Ihrer trauernden Katze viel Liebe und Verständnis, sofern sie es zulässt. Streicheleinheiten sind meist die beste Medizin. Sollte Ihre Samtpfote in der Zeit der Trauer keinen Körperkontakt wünschen, dann lassen Sie das Tier einfach in Ruhe. Gewaltsames Streicheln bewirkt nur das Gegenteil.
  • Viele Katzen lieben es, wenn nachts die Schlafzimmertür zu ihrer menschlichen Bezugsperson offen steht, denn die Schlafgeräusche können bei Ihrer Katzen ein vertrautes Gefühl hervorrufen.

Wie bei anderen Tieren kann es auch für Katzen als Teil des Trauerprozesses wichtig sein, an dem toten Körper ihres Kameraden zu schnuppern. Schon aus diesem Grund ist es oftmals sehr hilfreich, den Körper einer eingeschläferten Katze erstmal mit nach Hause zu nehmen und ihn nicht gleich durch den Tierarzt einäschern zu lassen. Trauernde Katzen brauchen ihre Zeit, um sich mit der veränderten Situation abzufinden. 

Ist die Trauer beim Tod eines Artgenossen oder Menschen unterschiedlich?

Oft reagieren Katzen beim Verlust eines geliebten Menschen noch weitaus stärker als beim Tod eines Artgenossen. Oftmals müssen Katzen nach dem Tod ihrer menschlichen Bezugsperson umziehen. Somit verlieren sie zusätzlich zu ihrem Bezugsmenschen noch ihre vertraute Umgebung. Schon, weil dort alles anders riecht. Katzen können nicht wirklich verstehen, warum sie so plötzlich woanders leben müssen.

Ob der Tod eines geliebten Menschen oder eines Artgenossen - die meisten Katzen trauen, manche sogar sehr stark und brauchen Zeit, um sich mit der veränderten Lebenssituation abzufinden. Nehmen Sie Rücksicht in der Zeit ihrer Trauerphase, geben Sie Ihrer Katze viel Liebe und bringen Sie ihr Geduld entgegen. Jede Katze trauert unterschiedlich. In der Regel trauern Katzen meist zwischen zwei und sechs Wochen.

helpster.de Autor:in
 Isabelle Corthen
Isabelle CorthenIsabelle lebt mit ihren Haustieren, 4 Hunde, 2 Katzen, einem Pferd und einem Esel in der Dominikanischen Republik. Als Autorin hat sie bereits einiges in verschiedenen Fachmedien zu den Themen Liebe & Beziehung veröffentlicht.
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