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Teppich selber knüpfen - so geht's

Ein Teppich als wahres Kunstwerk
Ein Teppich als wahres Kunstwerk
Suchen Sie ein neues Hobby und haben Sie vielleicht Freude an schönen Teppichen? - Dann verbinden Sie doch beides und beginnen Sie, Ihre Teppiche selber zu knüpfen. Denn so ein selbst geknüpfter Teppich ist nicht nur ein schönes Unikat und besonderes Einrichtungsstück , sondern ein äußerst individueller Flausch- und Wohlfühlangriff auf Füße und - so Sie ihn liegend genießen - den ganzen Körper. Versuchen Sie es am besten mit einem einfachen Knoten.

Was Sie benötigen:

  • Teppichstramin
  • Knüpfhaken (grob und fein) mit Holzgriff
  • Teppichwolle
  • Schere
  • oder ein Anfängerset aus dem Bastelfachgeschäft

Einen Teppich selber zu knüpfen kann man lernen

Einen Teppich selber zu knüpfen fordert vielleicht ein wenig Zeit und Geduld, doch wenn Sie den Knoten richtig beherrschen, macht es Spaß, die eigenen Kreationen entstehen zu lassen. Sicherlich gibt es verschiedene Herstellungsmethoden, um einen Teppich selber herzustellen, wie z. B. Weben oder Tuften, doch mit Abstand die älteste Methode und auch die edelste ist das Knüpfen, denn jedes einzelne Garn wird von Hand geknotet und je enger die Knoten beieinanderliegen, umso wertvoller wird der Teppich.

  • Die Knotendichte lässt sich sehr leicht an den verknüpften Farben und Formen erkennen. Ein handgeknüpfter Teppich ist wie ein wertvolles Gemälde und deshalb werden besonders wertvolle und gut geknöpfte Teppiche wie ein Gemälde von dem Designer signiert. Wussten Sie, dass die Muster echter Orientteppiche nicht kopiert werden dürfen, weil es Unikate sind? Die Designs der Teppiche wurden traditionell per Hand auf Papier entworfen und aufgezeichnet, um sie später mit individuell gewählten Farben von bestehenden Designs abzuheben.
  • Einen guten Teppich zu knüpfen bedeutet viel Zeitaufwand, denn in dem Fall werden pro cm² etwa 100 Knoten geknüpft. Kenner unterscheiden verschiedene Knotentypen, u. a. den symmetrischen (türkischer) und asymmetrischen (persischer) und den tibetischen Knoten. In der Regel wird Schafswolle oder Seide zum Knüpfen der Teppiche verwendet, wobei Seide eher für einen feinen, edlen Teppich verwendet wird.
  • Persische und türkische Teppiche sind mit 100 Knoten pro cm² sehr edel. Dennoch war es inzwischen möglich, einen Teppich aus Seide zu knüpfen, der 576 Knoten pro cm² aufwies. Und der Ehrgeiz der Knüpferinnen ging so weit, dass sogar inzwischen ein Teppich existiert mit 625 Knoten pro qm. Stellen Sie sich einmal das Kuschelerlebnis vor. Bevor Sie starten, nachfolgend noch ein kleiner Überblick zu den verschiedenen Knoten.
  • Ein persischer Knoten ist ein asymmetrisch, einzeln geknüpfter Knoten, der auch Sennehknoten genannt wird. Das bedeutet, dass ein Faden eine Schleife um die Doppelkette bildet . Entsprechend der beiden Ketten, also je nachdem, ob es eine herausstehende und benachbarte ist, variieren die Florknoten. Ein türkischer Knoten ist ein asymmetrisch doppelter Knoten, der auch unter dem Namen Ghiordes bekannt ist. Auch hier bildet der Florfaden eine Schlaufe um die zwei Ketten, allerdings werden die Florfadenenden zwischen beiden Ketten durchgezogen.
  • Ein tibetischer Knoten wird anders geknüpft, denn dieses Knüpfen erfordert einen Stab, der an der Knüpfstelle über die gesamte Breite der Kettenreihe gelegt wird. Das Garn muss zum Knüpfen länger sein, sodass es sich nun über zwei Ketten, dann über den Stab, wieder über zwei Ketten und erneut über den Stab schlingt. Sobald die Reihe fertig ist, werden die Schlaufen über dem Stab zerschnitten.

So leicht lernen Sie das Teppichknüpfen

Wenn Sie im Bastelfachgeschäft einen Teppichstramin kaufen, lassen Sie sich beraten, welche Materialien Sie beim ersten Teppichknüpfen benutzen sollten. Ein Smyrnastramin ist so gewebt, dass Sie die zwei zusammenliegenden Kettfäden gut erkennen können. Oft gibt es bereits Stramin, die bestimmte Ornamente oder Bilder farblich abgedruckt vorgeben. Schauen Sie, ob Sie damit zurechtkommen oder zunächst mit einem unifarbenen Teppich beginnen möchten.

  1. Um einen Teppich zu knüpfen, sollten Sie den Stramin so befestigen, dass er fest sitzt und nicht wegrutschen kann. Entweder kann man Ihnen im Fachgeschäft einen passenden Knüpftisch verkaufen oder Sie basteln sich aus Holzleisten und Nägeln eine Halterung, in den Sie den Stramin spannen können.
  2. Sobald der Stramin in fester Position sitzt, beginnen Sie mit dem Knüpfen, indem Sie die Knüpfnadel unter den ersten Kettenfaden schieben, den Wollfaden in den Haken legen und dann die Knüpfnadel mit dem Wollfaden so zurückziehen, dass die beiden Wollfadenenden nach rechts und links lagern.
  3. Halten Sie 1/3 des Fadens fest, der links durch die beiden Kettenfäden lugt. Nun schieben Sie die Knüpfnadel unter den zweiten Kettenfaden, um den rechten Wollfaden in die Knüpfnadel einzulegen und ziehen sie zwischen beiden Kettenfäden zurück. Und schon haben Sie Ihren ersten Ghiordesknoten geknüpft.
  4. Wenn Sie Ihren Teppich auf diese Weise fertig geknüpft haben, schließen Sie den Teppich mit einem Randstich ab. D.h., Sie falten den verbleibenden Straminrand einmal um und sticken im Zopfmuster den Rand fest. Dazu sticken Sie von links nach rechts, indem Sie von oben nach unten immer zwei oder drei Kästchen zunächst über- und dann zurücksticken.
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