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Tastaturen für Behinderte - so schaffen Sie einen barrierefreien Arbeitsplatz

Standardisierte Tastaturen sind für Behinderte nicht geeignet
Standardisierte Tastaturen sind für Behinderte nicht geeignet © Rainer_Sturm / Pixelio
Körperliche Handicaps sind längst kein Kriterium mehr, einem qualifizierten Bewerber den Arbeitsplatz zu versagen. Auch Behinderte sollten die Möglichkeit erhalten, am produktiven Leben teilzunehmen und so Ausgrenzung zu vermeiden. Dank hoch spezialisierter Computertechnik kann jeder Arbeitsplatz mit Tastaturen, Monitoren und speziellen Ausgabegeräten ausgestattet werden. Dies ist gar nicht so teuer, wie es im ersten Moment klingt.

Tastaturen für verschiedene Handicaps

Viele Behinderungen schränken die Beweglichkeit der Arme und Hände stark ein, auch der Bewegungsradius verkleinert sich - Tastaturen können nicht mehr bedient werden. Auch Sehschwächen oder Blindheit verhindern die Benutzung einer klassischen Tastatur. Entsprechend des Handicaps haben Sie verschiedene Alternativen, um einen Arbeitsplatz aufzurüsten.

  • Mit einer Einhandtastatur (für Links- oder Rechtshänder) geben Sie Menschen mit einer Hand- oder Armprothese die Möglichkeit, zu schreiben. Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das nur halb so groß ist wie eine normale Tastatur. Alle Zeichen können mit den Fingern eingegeben werden und dabei kann die Wiederholungsfrequenz und die Ansprechgeschwindigkeit individuell angepasst werden. Äußerst ansehnlich ist etwa das FrogPad.
  • Bei starken motorischen Einschränkungen bietet sich die Kleinfeld- oder Minitastatur an. Sie kann mit dem Finger oder einem Magnetstab bedient werden, sodass auch Menschen mit fortgeschrittenen Muskelerkrankungen tippen können. Alternativ können Sie Tastaturen mit integrierter Maus oder Rollkugel auswählen.
  • Das Gegenstück bildet die Großfeld- oder Kompakttastatur. Diese sollten Sie kaufen, wenn die Treffsicherheit Schwierigkeiten bereitet und die Feinmotorik gestört ist. Hierbei sind die Abstände zwischen den Tasten weiter, größere Tasten und farbliche Abstufungen einzelner Funktionen erleichtern das Schreiben.
  • Menschen mit Sehbehinderung benötigen eine Tastatur mit XXL-Beschriftung. Alternativ bietet der Handel Modelle mit starken Farbkontrasten an; die Buchstaben sind eingraviert bzw. es sorgt ein Abriebschutz dafür, dass die Zeichen gut lesbar bleiben.
  • Daneben gibt es Brailletastaturen für Blinde sowie geteilte Tastaturen, die dank Teleskopstangen direkt an die Hand herangeführt werden können. Solche Modelle sollten Sie etwa für querschnittsgelähmte Arbeitnehmer in Anspruch nehmen.

Behinderte erfolgreich in das Arbeitsleben integrieren

  • Wichtig für einen behindertengerechten Arbeitsplatz ist, dass er verschiedenen Bedürfnissen gerecht wird. Zahllose Hilfsmittel erleichtern die Arbeit für Behinderte. So können Sie eine Handballenauflage anbringen, damit eine zitternde Hand mehr Unterstützung bekommt. Sogenannte Fingerführraster werden über die Tastatur gelegt; sie erleichtern die Handhabung und sorgen für ein präziseres Schreibergebnis.
  • Die Tastatur und die anderen Komponenten müssen zusammenpassen. So bietet die Screenreader-Software die Möglichkeit, Bildschirminhalte einzulesen. Mit einem speziellen Ausgabegerät, etwa einer Sprachausgabe oder eine Braillezeile kann diese wahrgenommen werden. Vergrößerungssoftware wie der "Screen Magnifier" macht den Bildschirm besser lesbar. Man spricht auch von einem Zwei-Kanal-System.
  • Sollen mehrere Behinderte an einem Arbeitsplatz arbeiten, bieten sich anpassbare Tastaturmodelle an. Diese können digital mit frei wählbaren Zeichensätzen belegt werden (z.B. Flexiboard USB).

 Achten Sie außerdem auf die Kompatibilität mit bereits bestehenden Komponenten.

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