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Sind Zecken nützlich? - Wissenswertes

Zecken sind hauptsächlich für Viren und Bakterien nützlich, lassen Sie sich daher impfen.
Zecken sind hauptsächlich für Viren und Bakterien nützlich, lassen Sie sich daher impfen. © Echino / Pixelio
Bestimmt haben auch Sie sich schon gefragt, ob Zecken nützlich sind, hat doch das Dasein jedes Lebewesens seinen Zweck. Und die Zecken stehen auch ziemlich schlecht da: Nicht nu, dass die Spinnentiere kein schöner Anblick sind, sie sind besonders als schmarotzende Krankheitsüberträger bekannt. Es gibt aber doch einiges Wissenswertes über die Blutsauger zu erfahren, um diese merkwürdigen Wesen besser zu verstehen, bis hin zu der Klärung der Frage, ob Zecken vielleicht sogar nützlich sind.

Wenn Sie denken, alle Zecken seien gleich, irren Sie sich. Weltweit gibt es zwischen 850 bis 900 verschiedene Zeckenarten. Auch in Deutschland leben mehrere verschiedene Arten, ungefähr 20 Zeckenarten sind hier heimisch.

Die verschiedenen Zeckenarten

  • Die lateinische Bezeichnung der Zecken ist Ixodida. Die Zecken sind in zwei Familien eingeteilt, die Schildzecken und die Lederzecken. Das Schild der Schildzecken ist auf der Oberseite angebracht, diese Zecken sondern auch eine leimartige Substanz ab. Die Lederzecken bevorzugen Vögel als Wirt, in Deutschland vorkommende Lederzecken sind vor allem die Taubenzecken.
  • Zecken sind wegen des Klimas an ihr Heimatland gebunden, bei der Auswahl der Wirte sind sie schon eher zu Kompromissen bereit. Zum Beispiel finden Zecken, auch wenn sie Hirschzecken sind, sowohl Ihren Hund als auch Sie als Wirt ganz nützlich. Nach Deutschland eingeschleppte Zecken leben nicht besonders lange, die braune Hundezecke ist so eine Art, die eingeschleppt wurde, aber sich wegen des Klimas nicht einbürgern kann. Die Gefahr noch weitere Zeckenarten und tropische Krankheiten zu domestizieren ist also gering. Die meisten Zeckenarten leben in tropischen und subtropischen Regionen.
  • In Deutschland sind die bekanntesten Arten: der gemeine Holzbock, die Igelzecke, die Hirschzecke und die Taubenzecke. Alle diese Zecken sind zwar dem Namen nach auf einen Wirt spezifiziert, doch nehmen die Zecken zur Not auch mit Ihnen vorlieb. Nur vor der Taubenzecke sind Sie relativ sicher, diese Zecken gehen nur in ganz seltenen Fällen auf Menschen und beschränken sich auf verschiedenen Vogelarten aber auch Fledermäuse.

Das Verhalten der Blutsauger und warum sie so gefährlich sind

  • Je nach Art lauern oder jagen die Zecken Ihren Wirt; die lauernden Arten, wie die Holzböcke, sitzen auf Grashalmen und an Büschen mit ausgestreckten Vorderbeinen, sobald Sie mit Ihren Sinnesorganen Witterung aufnehmen, packen sie zu. Zecken lassen sich niemals von Bäumen herabfallen, hat sich die Zecke bei Ihnen in Kopfnähe festgesaugt, ist sie nicht eben dort gelandet, sondern mitunter schon stundenlang auf Ihrem Körper unterwegs auf der Suche nach der geeignetsten Stelle.
  • Die jagenden Zeckenarten, wie die Hundezecken, gehen gezielt auf Wirtssuche. Sie riechen ihre Opfer mit einem Organ an den Hinterbeinen durch das sie Kohlendioxid, Ammoniak etc. wahrnehmen können. Auch die jagenden Zecken lassen sich Zeit, um eine gute Stelle zum Schmarotzen zu finden. Die Taubenzecke lebt am liebsten in Nestern und sucht gezielt nach ihrem Wirt, wenn Sie hungrig ist. Sie kann jahrelang auch ohne Blutnahrung überleben.
  • Dass nur die Weibchen Blut saugen, die Männchen hingegen Vegetarier sind, stimmt nicht. Die Männchen saugen ihren eigenen Bedarf an Blut und begeben sich anschließend auf dem Körper des Wirts auf Weibchensuche, dort findet dann auch die Befruchtung statt. Das Weibchen lässt sich vollgesogen abfallen, um ihre Eier abzulegen danach stirbt sie. Finden Sie die Zecke nicht rechtzeitig, legt sie auch in Ihrem Haus ihre Eier an einer geschützten Stelle ab. Die geschlüpften Larven bevorzugen zwar zunächst kleinere Säuger, gehen dann aber bereitwillig auf Mensch und Haustier los.
  • Die Zecke beißt übrigens nicht wirklich, sie sticht. Zecken gelten als Krankheitsüberträger zwischen den Wirten. Zecken übertragen so viele Krankheiten wie kein anderer Schmarotzer, darunter so gefährliche Krankheiten wie die Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis, Babesiose und Rickettsiosen. Finden Sie eine Zecke bei sich oder Ihrem Haustier, sollten Sie entsprechend einen Arzt aufsuchen.
  • Zunächst einmal lässt sich also feststellen, dass die Zecken für Bakterien und Viren als Überträger nützlich sind. Sie wiederum sind für die Zecken nützlich.

Sind die Zecken aber auch nützlich?

  • Der Nutzen der Zecken lässt sich wirklich nur schwer erkennen. Als Argument für die Nützlichkeit dieser Tiere könnten Sie anführen, dass sie teil der Nahrungskette bilden; sie werden von Fadenwürmern und Erzwespen getötet, die selbst Schmarotzer sind. Manchen Vögeln dient die Zecke ebenfalls als Leckerbissen, doch werden die Vögel wiederum selbst Opfer der Zecken.
  • Seit einiger Zeit wird in einem Institut in Südamerika der Speichel der Zecken als Heilmittel gegen Krebs erforscht. Der Blutgerinnungsstoff im Zeckenspeichel hat das Interesse der Forscher geweckt, enthält der Speichel der Zecke schließlich auch Hunderte von Proteinen, die bei keiner anderen Tierart vorkommen.
  • Der deutliche Haken an der Sache ist eindeutig, dass es sich bei den infrage kommenden Zecken um die Südamerikanischen Cayenne Zecken handelt. Diese Zecken kommen in Deutschland gar nicht vor. Sie haben also nicht die Aussicht darauf, dass die blutsaugenden Schmarotzer in nächster Zeit zu nützlichen Medikamenten verarbeitet werden.

Dass die Zecken nützlich sind, können Sie zwar nicht konkret bejahen, aber vielleicht ist der Nutzen der Schmarotzer einfach nur noch nicht entdeckt worden.

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