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Prädikatsweine - Qualitätsstufen bei Weinen erklärt

Frau riecht an Wein im Glas - welche Qualitätsstufe hat er?
Frau riecht an Wein im Glas - welche Qualitätsstufe hat er? © StockSnap / pixabay.com
Prädikatsweine sind qualitative Produkte. Doch wie ist die Qualitätsstufe dieser Weine einzuordnen? In diesem Beitrag erklären wir es Ihnen.

Güteklassen des Weins

Um zu verstehen, wo man einen Prädikatswein einordnen kann, müssen Sie die Güteklassen kennen.

Die Güteklasse wird unter anderem mithilfe des natürlichen Mostgewichts bestimmt. Nachdem die Trauben für den Wein zerkleinert wurden, bezeichnet man diesen unvergorenen Traubensaft als Traubenmost. Aus dem Most wird eine kleine Probe entnommen und im Refraktometer gemessen.

Das Refraktometer ist ein Messgerät, das zur Bestimmung des Brechungsindex (Lichtbrechung) verwendet wird. Je höher der Brechungsindex, desto voller sind die Trauben. Konkret wird also die relative Dichte bestimmt, die in der Einheit °Oechsle angegeben wird. Die relative Dichte wird als das Mostgewicht bezeichnet.

Anhand des natürlichen Mindestmostgewichts und der regionalen Herkunft werden deutsche Weine in vier Güteklassen unterteilt:

  • Deutscher Wein: 44° - 50° Oechsle
  • Landwein: 47° - 55° Oechsle
  • Qualitätswein: 55° - 72° Oechsle
  • Prädikatswein: 70° - 154° Oechsle

Der Prädikatswein ist somit die höchste Güteklasse. 

Prädikate des Weins

Bei Prädikatsweinen ist eine Anreicherung während der Herstellung (z. B. mit Zucker) verboten. Sie müssen einen Mindestalkoholgehalt von 5,5 % vol. aufweisen. In Herstellerbetrieben wird regelmäßig eine amtliche Qualitätsweinprüfung durchgeführt.

Deutsche Prädikatsweine müssen eine geschützte Ursprungsbezeichnung aufweisen. Sie stammen also zwangsläufig aus einem der 13 offiziellen Anbaugebiete.

Prädikatsweine untergliedern sich weiterhin in sechs Stufen. In aufsteigender Reihenfolge sehen diese wie folgt aus:

  1. Kabinett: 70° - 82° Oechsle - Die niedrigste Prädikatsstufe: Kabinettwein. Feiner, leichter Wein aus reifen Trauben mit einem geringen Alkoholgehalt.
  2. Spätlese: 76° - 90° Oechsle - Trockener bis süßer Wein aus reifen Trauben (frühestens 7 Tage nach der Hauptlese geerntet).
  3. Auslese: 83° - 100° Oechsle - Weine aus selektierten, vollreifen, goldgelben Trauben.
  4. Beerenauslese: 110°-128° Oechsle - Per Hand ausgelesene, natursüße Weine aus edelfaulen Beeren.
  5. Eiswein: 110°-128° Oechsle - Aus gefrorenen Trauben hergestellt. Die Trauben bleiben dafür im Winter am Rebstock.
  6. Trockenbeerenauslese: 110°-128° Oechsle - Die höchste Prädikatsstufe. Per Hand ausgelesene Weine aus edelfaulen Beeren, die am Rebstock ein Maximum an Trockenheit erreicht haben.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem 1x1 der Prädikatsstufen weiterhelfen konnten. Prost!

helpster.de Autor:in
Nils Kröner
Nils KrönerNils ist leidenschaftlicher Hobbykoch, gelernter Fleischer und studierter Lebensmitteltechnologe. Im Freundeskreis ist er außerdem bekannt für seine kreativen Geschenkideen, Glückwünsche und Reden.
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