Alle Kategorien
Suche

Passiv - so bilden Sie Passivsätze richtig

Manche Konstruktionen der deutschen Grammatik sind komplexer als andere.
Manche Konstruktionen der deutschen Grammatik sind komplexer als andere. © Unseen Studio / unsplash.com
Das Passiv ist eine grammatische Konstruktion, die verwendet wird, um den Fokus eines Satzes auf das Objekt der Handlung zu legen, anstatt auf den Handelnden. Diese grammatikalische Regel ist in vielerlei Kontexten und Gesprächen notwendig, weshalb eine Wiederholung der wichtigsten Regeln durchaus sinnvoll sein kann.

Grundregel für die Passivbildung

Die Grundregel für die Passivbildung ist von entscheidender Bedeutung, um korrekte Passivsätze zu erstellen. Diese Regel besagt, dass im Passivsatz das Objekt der Handlung an erster Stelle steht, gefolgt von einer Form des Hilfsverbs "werden" und dem Partizip II (Vergangenheitsform) des Verbs. Diese Umstellung des Satzbaus verschiebt den Fokus von der handelnden Person oder Sache auf dasjenige, auf das die Handlung wirkt. Dadurch wird die Betonung auf das Objekt der Handlung gelegt und die Identität des Handelnden kann optional durch die Einführung des Agenten, gefolgt von "von," ergänzt werden. Diese Regel bildet das Grundgerüst für die Bildung von Passivsätzen in der deutschen Sprache und ist von wesentlicher Bedeutung für das Verständnis und die Anwendung dieser grammatischen Konstruktion.

  • Beispiel: Das Buch wird von mir gelesen.

Im Beispiel "Das Buch wird von mir gelesen" liegt der Fokus auf dem Buch, da es im Passivsatz an erster Stelle steht. Die Person, die die Handlung ausführt, in diesem Fall "ich" oder "mir," tritt erst nach dem Passivkonstrukt "wird" auf. Dies bedeutet, dass die Betonung auf dem Buch liegt, auf dem die Handlung des Lesens ausgeführt wird, und nicht auf der Person, die liest.

Die Verwendung des Passivs in diesem Satz ermöglicht es, die Handlung des Lesens zu beschreiben, ohne den Schwerpunkt auf die Person zu legen, die liest. Es kann in verschiedenen Kontexten nützlich sein, den Fokus auf das Objekt oder das Geschehen selbst zu setzen, insbesondere wenn die Person, die die Handlung ausführt, weniger wichtig oder nicht bekannt ist. Das Passiv erlaubt somit eine vielseitige Verwendung, um die Betonung in einem Satz entsprechend anzupassen.

Unterscheidung zwischen Aktiv- und Passivsätzen

Die Unterscheidung zwischen Aktiv- und Passivsätzen ist von grundlegender Bedeutung, um die Bedeutung eines Satzes klar zu kommunizieren. Im Aktivsatz liegt der Fokus auf der handelnden Person oder Sache, die die Handlung ausführt. Das Subjekt, das diese Handlung durchführt, steht in der Regel an erster Stelle im Satz. 

  • Beispiel: "Der Lehrer unterrichtet die Schüler." Hier ist "Der Lehrer" das Subjekt, das die Handlung des Unterrichtens ausführt.

Im Gegensatz dazu verschiebt der Passivsatz den Fokus auf das Objekt der Handlung, also die Person oder Sache, die von der Handlung betroffen ist. Das Objekt wird zum Subjekt des Passivsatzes und steht an erster Stelle, gefolgt von einer Form von "werden" und dem Partizip II des Verbs. In diesem Fall wird der Lehrer weniger betont, und die Schüler, die die Auswirkungen des Unterrichts erfahren, stehen im Vordergrund: "Die Schüler werden vom Lehrer unterrichtet." Diese Unterscheidung zwischen Aktiv- und Passivkonstruktionen ermöglicht es, die Perspektive und den Fokus eines Satzes je nach Kommunikationsziel anzupassen.

Zeiten und Hilfsverben für das Passiv

Die Bildung von Passivsätzen erfordert ein Verständnis für die verschiedenen Zeitformen und die korrekte Verwendung von Hilfsverben. Im Passivsatz wird das Hilfsverb "werden" zusammen mit dem Partizip II des Verbs verwendet, um die Zeitformen korrekt wiederzugeben. Zum Beispiel im Präsens: "Das Auto wird repariert." Hier sehen wir, dass "wird" die Präsensform von "werden" ist und mit dem Partizip II "repariert" kombiniert wird, um auszudrücken, dass die Handlung gerade im Gange ist.

Im Präteritum, der Vergangenheitsform, lautet das Beispiel: "Das Buch wurde gelesen." Hier wird das Präteritum von "werden," nämlich "wurde," verwendet, um anzuzeigen, dass die Handlung in der Vergangenheit stattgefunden hat. Das Partizip II "gelesen" zeigt an, dass das Buch die Handlung empfangen hat.

In der Perfekt-Form wird das Passiv mit "ist" + Partizip II gebildet, wie im Beispiel: "Die Arbeit ist erledigt worden." Hier zeigt "ist" die Perfekt-Zeit an, während "erledigt worden" das Partizip II des Verbs ist. Diese Form wird verwendet, um Handlungen zu beschreiben, die in der Vergangenheit abgeschlossen wurden und Auswirkungen auf die Gegenwart haben können. Das Verständnis der richtigen Verwendung von Zeiten und Hilfsverben ist entscheidend, um Passivsätze korrekt zu bilden.

Das Bilden von Passivsätzen erfordert, wie wir gelernt haben, das Verständnis einiger grundlegender Regeln. Der Fokus liegt auf dem Objekt der Handlung, und die Konstruktion erfolgt durch die Verwendung von "werden" und dem Partizip II des Verbs. Mit dieser Anleitung können Sie korrekte Passivsätze erstellen und Ihre schriftlichen und mündlichen Kommunikationsfähigkeiten in der deutschen Sprache verbessern.

helpster.de Autor:in
Jaroslav Sebov
Jaroslav SebovJaroslav ist ein versierter Fachredakteur und widmet sich allen Themen rund um Handy, Telefonie und Internet. Aufgrund seines geisteswissenschaftlichen Studiums und der persönlichen Begeisterung für Social Media & Gaming legt er großen Wert darauf, seine Leser nicht nur zu informieren, sondern auch zu inspirieren, neue Technologien und digitale Tools in ihrem Alltag zu nutzen.
Teilen: