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Paruresis überwinden

Paruresis bedeutet Angst vor dem Aufsuchen einer öffentlichen Toilette.
Paruresis bedeutet Angst vor dem Aufsuchen einer öffentlichen Toilette.
Hinter dem geheimnisvollen Begriff Paruresis versteckt sich eine Form der sozialen Phobie, die es Betroffenen erschwert oder gar unmöglich machen kann, auf öffentlichen Toiletten zu urinieren. Man mag darüber den Kopf schütteln oder schmunzeln, aber für die Betroffenen bedeutet das Problem eine erhebliche Einschränkung sozialer Aktivitäten, die außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden wie Kneipen- oder Konzertbesuche, und die Auswahl des Arbeitsplatzes davon abhängig machen kann, wie die Toilettensituation vor Ort ist. Tipps, wie Sie eine Paruresis überwinden können, erfahren Sie hier.

Paruresis - wenn der Toilettenbesuch zur Qual wird

  • Wenn Sie an einer Paruresis leiden, werden Ihre Ängste laut psychotherapeutischen Theorien zufolge vermutlich darauf beruhen, dass in öffentlichen Toiletten diese zwar räumlich getrennt sind, aber dennoch unmittelbar nebeneinanderliegen und Toilettenräumlichkeiten gleichzeitig von mehreren Menschen aufgesucht werden können. Das Problem könnte also an der mangelnden räumlichen Distanz zu anderen Personen und der fehlenden Privatsphäre  beim Besuch einer öffentlichen Toilette liegen.
  • Eine weitere Ursache für Ihr Problem beim Besuch öffentlicher Toiletten könnten auch Ihre Geräusche beim Urinieren sein, die von anderen Toilettenbesuchern wahrgenommen werden können.
  • Die Paruresis kann bei Ihnen unterschiedlich ausgeprägt auftreten. Evtl. ist das Aufsuchen einer öffentlichen Toilette nicht unbedingt das Problem, lediglich das Entleeren der Blase bereitet Schwierigkeiten und Sie müssen sich überwinden, bevor es dann letztendlich klappt.
  • Über die Auslöser Ihrer Toilettenphobie kann man nur Mutmaßungen anstellen. Psychotherapeuten vermuten, dass es möglicherweise im Kindes- oder Jugendalter zu einer Scham auslösenden Situation auf einer öffentlichen Toilette gekommen ist, die sich als Angst vor einer Wiederholung in der Psyche festgesetzt hat. Auslöser könnte beispielsweise sein, dass Sie als Kind vergessen hatten, die Toilettentüre hinter sich zu verriegeln und eine fremde Person nichts ahnend die Türe geöffnet hatte, was zu Scham, vielleicht auch Wut bei Ihnen geführt hatte.

Toilettenphobie mit Psychotherapie überwinden

  • Der Besuch einer öffentlichen Toilette stellt gemeinhin eine harmlose Sache dar, die bei der Paruresis von den Betroffenen gefühlstechnisch falsch eingeschätzt wird. Daher besteht die Möglichkeit, Ihr Problem wie bei allen anderen Phobien durch eine gezielte Verhaltenstherapie zu überwinden.
  • Eine Expositionsbehandlung könnte Ihnen helfen, bei der Sie in Begleitung eines Therapeuten eine ansonsten menschenleere öffentliche Toilettenräumlichkeit aufsuchen, um die Blase zu entleeren. Zu Beginn der Behandlung steht der Therapeut weit genug entfernt, z. B. außerhalb der Räumlichkeiten und wird sich Ihnen dann schrittweise nähern, vielleicht auch mal kurz die Toilettentüre öffnen, bis Sie schließlich gelernt haben, dass Ihnen eigentlich überhaupt nichts Schlimmes passieren kann, wenn Sie eine öffentliche Toilette aufsuchen.
  • Sind die Geräusche beim Urinieren das Problem, kann die vorgenannte Konfrontationstherapie ebenfalls helfen, indem der Therapeut - so merkwürdig es klingen mag - Ihnen beim Wasserlassen zuhört. Wird das Training oft genug wiederholt, werden Sie vermutlich feststellen, dass Sie die Angst- und Schamgefühle beim Urinieren langsam verlieren werden.
  • Unterstützend können Sie auch eine Entspannungstechnik unter professioneller Anleitung erlernen. Sie kann das Aufsuchen einer öffentlichen Toilette erleichtern, indem Sie eine kleine Entspannungsübung durchführen, sobald sich Ihre Blase meldet.
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