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Novalis und die Blaue Blume

Autor: Cornelia Scherpe (M.A.)
Blaue Blumen gelten als Universalsymbol der romantischen Dichtung.
Blaue Blumen gelten als Universalsymbol der romantischen Dichtung.
Die Blaue Blume gilt als das Symbol der Literaturepoche der Romantik. Sie steht als Sinnbild für Naturverbundenheit und Sehnsucht. Zum ersten Mal verwendet wird sie im Roman "Heinrich von Ofterdingen". Es handelt sich dabei allerdings nur um ein Fragment, das der Autor Novalis vor seinem Tod nicht vollenden konnte. Die Bedeutung der Blauen Blume lässt sich jedoch auch im Romanfragment schon gut erkennen.

Novalis' Inspiration für die Blaue Blume

  • Der Schriftsteller Novalis ist der bekannteste Vertreter der Romantik. Sein bürgerliche Name lautete Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg.
  • Während seines Studiums in Leipzig begegnete er dort Friedrich Schwedenstein, der an der gleichen Universität die Rechtswissenschaften studierte. Beide freundeten sich an und blieben auch nach der Studienzeit Brieffreunde.
  • Novalis war mit Sophie von Kühn verlobt, die 1797 im Alter von nur 15 Jahren verstarb. Als Novalis dies dem Brieffreund mitteilte, schickte ihm Schwedenstein zum Trost ein Aquarellgemälde. Der Maler stellte darauf blaue Kornblumen dar und Novalis nahm dieses Motiv auf.
  • Die Blumen gingen in seine Werke ein und wurden erstmals im Romanfragment "Heinrich von Ofterdingen" erwähnt. Viele Romantiker griffen das Symbol daraufhin auf und die Blaue Blume wurde zum zentralen Romantikmotiv stilisiert.

Interpretation des Symbols

  • Die Blaue Blume ist bei Novalis nicht als wirkliche Pflanze zu verstehen, sondern als Symbol für Sehnsucht, Liebe und auch sexuelle Wünsche. In seinem Werk "Heinrich von Ofterdingen" wird der Protagonist von der Blauen Blume angezogen, die sich ihrerseits zu ihm wendet und im Inneren ein Mädchengesicht hat.
  • Die Blume verbindet dabei die Natur mit dem Menschen, da das Gesicht in der Blume erscheint. Das thematisiert einen der Grundgedanken der Romantik: den Menschen mit der Natur zu versöhnen, beziehungsweise zu vereinen.
  • Die Blaue Blume begegnet dem Protagonisten zudem auf seiner Wanderschaft, die zugleich als reale Wanderung durch die Natur als auch als solche zum eigenen Ich interpretiert werden kann. Die Blaue Blume steht somit für die Liebe zur Natur, die Liebe zu Mitmenschen (asexuell wie auch sexuell) und den Drang nach Selbsterkenntnis.
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