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Motor bei der Markise nachrüsten - eine einfache Anleitung

Eine orange und schwarz gestreifte Markise
Eine orange und schwarz gestreifte Markise © Catherine Zaidova / unsplash.com
Wenn die Sonne heftig scheint, ist eine Markise ideal, aber diese mit der Handkurbel mühsam aufzudrehen ist oft eine schweißtreibende Angelegenheit. Dabei kann man einen Markisenmotor, der auf Wunsch sogar App-gesteuert ist, problemlos ganz einfach selber nachrüsten und so geht’s.

Welcher Markisenmotor ist der richtige?

Welcher Motor der richtige für Ihre Markise ist, hängt von drei wesentlichen Kriterien ab. Zum einen ist es die Art der Motoranbringung, extern oder integriert, zum anderen die Leistung und Größe des Motors und natürlich nicht zuletzt die Art der Stromversorgung. Die Kosten liegen Sie je nach Art und Ausführung des Markisenmotors zwischen ca. 50 und 300 Euro.

Externer Markisenantrieb oder integrierter Rohrmotor

Markisenantriebe gibt es in zwei Varianten. Bei der ersten wird nur die Handkurbel ausgehängt und durch einen eingehängten externen Markisenmotor ersetzt. Dieser übernimmt dann den Antrieb und somit das lästige Kurbeln, sieht dabei allerdings etwas rudimentär aus.

Die zweite Variante, der integrierte Rohrmotor wird direkt in die Markisenwelle eingesetzt und ist damit unsichtbar im Innern der Markise versteckt. Beide Varianten gibt es mit Funk-Fernbedienung und auf Wunsch sogar auch mit Smart-Home-Anbindung. Aus optischen Gründen wird in der Regel der innenliegende Rohrmotor für eine Nachrüstung bevorzugt. 

Leistung und Größe des Markisenmotors

Die Hersteller von Markisenantrieben geben üblicherweise die maximal mögliche Tuchgröße der Markise an. Um die Tuchgröße zu ermitteln, wird die Markise komplett ausgefahren. Dann wird die Breite und Länge vermessen und beide Maße miteinander multipliziert.

Beispiel: Eine Markise mit vier Meter Breite und drei Meter Länge benötigt einen Markisenmotor, der mindestens für zwölf Quadratmeter geeignet ist (4 m x 3 m = 12 m²). So ist sichergestellt, dass der Markisenantrieb ausreichend Kraft hat, um den Sonnenschutz ein- und auszufahren.

Eine weitere Herstellerangabe ist die Größe der Markisenwelle (Durchmesser des Nutrohres). Die meisten Markisen werden mit einer Markisenwelle mit einem Durchmesser von 78 Millimetern ausgeliefert. Für Wellen mit 63, 70 und 85 Millimetern gibt es aber meistens passende Adapter im Handel.

Stromversorgung des Markisenmotors

Für die Stromversorgung des Markisenabtriebs sollte eine Steckdose oder eine eigene elektrische Zuleitung vorhanden sein. Gibt es keine Möglichkeit des elektrischen Anschlusses, so kann auch ein Markisenmotor mit Solarpanel montiert werden. Das Solarpanel muss dann so an der Hauswand montiert werden, dass es nicht im Schatten ist, also am besten nicht direkt unter der Markise.

Fast alle Markisenmotoren lassen sich über eine Funkverbindung steuern. Das hat den Vorteil, dass Sie für diese Steuerung ausschließlich die dazugehörige Funk-Fernbedienung benötigen. Besteht eine WLAN- oder Bluetooth-Schnittstelle, dann können Sie direkt über das Smartphone steuern.

Anleitung für die die Montage des Markisenmotors

Die Montage des Motors richtet sich danach, ob ein externer Markisenantrieb oder ein integrierter Rohrmotor ausgewählt wurde.

Externer Markisenantrieb

  1. Zuerst haken Sie die Kurbel an der Markise aus.
  2. Dann wird der Motor am Kurbelhaken an der Markise eingehängt.

Integrierter Rohrmotor 

  1. Öffnen Sie die Markise seitlich mit dem Inbusschlüssel. 
  2. Entfernen Sie das Gehäuse seitlich komplett, bis Sie das Rohr sehen, auf dem die Markise aufgerollt ist.
  3. Die Markisenwelle hat nach innen stehende Nasen. Der Halter des Markisenantriebes ist wiederum mit kleinen Aussparungen versehen.
  4. Sind die Nasen größer als die Aussparungen, so muss der Halter an diese Nasen angepasst werden, damit er die Markisenwelle richtig greifen kann. Das geht ganz vorsichtig mit einer Handsäge. 
  5. Im Handel sind aber auch entsprechende Adapter für die verschiedenen Markisenwellen verfügbar.
  6. Setzen Sie nun den Halter auf und den Motor in die Markisenwelle ein.
  7. Bauen Sie das Markisengehäuse anschließend wieder zusammen. Achten Sie dabei darauf, dass das Kabel ohne zu verklemmen aus dem Gehäuse geführt wird.

Einstellungen für die Markise vornehmen

Im Anschluss an die Nachrüstung eines automatischen Antriebs, muss die Markise zunächst eingestellt werden. Dabei erhält die Steuerung des Markisenmotors Informationen zur oberen Endlage (vollständig eingefahrene Markise) und zur unteren Endlage (komplett geschlossene Markise), diese sind für einen sicheren und störungsfreien Betrieb erforderlich.

  1. Schließen Sie die Markise an den Strom an und stellen Sie die Endlagen laut Anleitung des Markisenmotors ein. 
  2. Manche Motoren, insbesondere die mit Smart-Home-Integration, können ihre Endlagen selbst bestimmen. 
  3. Je nach Modell müssen Sie die Endlagen aber auch manuell mit einem Schraubenzieher oder Inbusschlüssel einstellen. Beachten Sie die mitgelieferte Anweisung.
  4. Haben Sie ein Smart Home, so muss der Markisenmotor noch mit dem Smart-Home-System verbunden werden.
  5. Fertig! Freuen Sie sich, dass nun das umständliche Kurbeln ein Ende hat.

Markisen lassen sich gut und problemlos mit einem Motor nachrüsten. Sie wissen jetzt, worauf es dabei ankommt und wie Sie es ganz einfach selber machen können.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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