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Erfindungen des Mittelalters

Zahlreiche Neuerungen haben das Mittelalter entscheidend geprägt. Noch heute erleichtern uns viele Erfindungen wie die Brille das tägliche Leben.

1. Wasser- und Windmühlen im Mittelalter

Im 12. Jahrhundert wurden Wasser- und Windmühlen erfunden. Man entdeckte, dass mit Hilfe großer Rotorblätter und dem Wind, eine enorme Kraft entstand und so konnten zum Beispiel Mehl gemahlen werden ohne Zugtiere dafür einzuspannen. Windmühlen wurden in Deutschland im 13. Jahrhundert, im Spätmittelalter, entwickelt und erleichterten ebenfalls die Nahrungsversorgung der Menschen.

2. Hilfe gegen die Sehschwäche

Erfindungen der ersten Brillen sind im 13. Jahrhundert in der Toskana aufgetaucht. Da Sehschwäche eigentliche eine Volkskrankheit der Neuzeit ist, diente sie schon im Mittelalter der Seherleichterung älterer Menschen.

3. Der Kompass - eine von vielen Erfindungen

Schon weit vor dem Mittelalter wurde Seefahrt betrieben. Man orientierte sich an den Sternen, der Farbe des Wassers und der Tife des Meeres. Die Weise war jedoch ziemlich ungenau. Die Chinesen erfanden den "Nassen Kompass", der auch nicht sehr genau war. So wurde dieser im 13. Jahrhundert von Flavio Gioia weiterentwickelt und ist als "trockener Kompass" mit einer Metallnadel auf einem Stift noch bis heute so bekannt.

4. Buchdruck mit beweglichen Lettern

Eingentlich waren Erfindungen des Buchdrucks bereits schon bekannt, jedoch entwickelte Gutenberg im 15. Jahrhundert den Buchdruck mit beweglichen Lettern. Dies hatte zufolge, dass Seriendrucke angefertigt werden konnten und die Zeit der Produktion von Büchern um ein wesentliches beschleunigte.

5. Mittelalterliche Taschenuhr - das Nürnberger Ei

Peter Henlein aus Nürnberg erfand 1506 mit Hilfe vorheriger Erfindungen des 15. Jahrhunderts die Taschenuhr, welche auch nürnberger Ei genannt wurde. Diese Uhr wurde aufgezogen, was bei allen mitteralterlichen Uhren vorher nicht möglich war, da sie mit Gewichten betrieben wurden.

Das Kummet erleichterte die Feldwirtschaft

Erste Formen des Kummets gab es bereits im Frühmittelalter. Erst im Hochmittelalter um 1000 nach Chrstus arbeiteten die Menschen das ovalförmige Geschirr für Zugtiere weiter aus. Die Agrarwirtschaft stellte für viele Menschen im Mittelalter die Lebensgrundlage dar. Daher war es wichtig, mit den Tieren eine gute Ernte vom Feld einzubringen.

Vor der Zeit des Kummets verwendeten Bauern häufig einfache Lederriemen. Diese scheuerten auf dem Fell der Tiere, die dadurch nicht täglich auf dem Feld arbeiten konnten. Durch die verbesserte und ausgereifte Form des Kummets verteilte sich die Zuglast gleichmäßig auf die Schulterpartie des Tieres.

Aus Holz, Stroh und Leinen angefertigte Kummets schonten die Tiere. So erwirtschafteten die Bauern größere Erträge in kürzerer Zeit. Das teure und edle Lederkummet war den Pferden vorbehalten. Im Reitsport für Kutschenpferde wird diese Art des Kummet noch heute eingesetzt.

Die Räderuhr als neues Zeitmessgerät im Mittelalter

Eine wichtige Erfindung im Mittelalter war die Räderuhr. Das Zeitmessgerät steht als Oberbegriff für mechanische Uhren. Diese zahnradgetriebenen Uhren stellten eine Weiterentwicklung gegenüber älteren Uhrenmodellen dar.

Zu den älteren Modellen zählten Sonnen-, Wasser- oder Kerzenuhren. Die ersten Räderuhren wies man um 1300 nach. Räderuhren wurden an Kirchen und Rathäuser angebracht. Mit der zunehmenden Verbreitung dieses Uhrentyps bildete sich das Berufsbild des Uhrmachers.

Die Brille war eine der wichtigsten Erfindungen

Heute ist das Tragen einer Brille selbstverständlich, im Hochmittelalter zählte sie zu den großen Erfindungen. Sie gehört zu den bedeutenden Errungenschaften dieser Zeit.

Erste Zeichnungen von Menschen mit einer Brille entstanden um 1300 nach Christus. Die frühesten Erwähnungen gehen auf den Araber al-Haitam zurück. Dieser berichtete in einem Buch über die Wirkung einer optischen Linse.

Ein schlesischer Mönch namens Vitello übersetzte dieses Buch um 1280 ins lateinische. Weitere Mönche griffen die Überlegungen des Arabers auf und entwickelten sie weiter. Mit Hilfe von geschliffenen Kristallen konnten altersschwache Mönche besser lesen.

Im Spätmittelalter um 1400 wurde die Technik revolutioniert: Die Menschen fertigten erste Modelle von Brillen mit Bügeln aus Eisen und Horn. Brillen fanden eine immer weitere Verbreitung. 1535 gründeten die Brillenmacher in Nürnberg die erste Brillenmacherzunft.

Nicht alle Erfindungen konnten umgesetzt werden

Zu den großen Denkern der Zeit zählte Leonardo da Vinci. Jedoch konnte er nicht all seine Ideen verwirklichen. Zu den nicht umsetzbaren Ideen zählte die Luftschraube.

Im 15. Jahrhundert skizzierte er verschiedene Fluggeräte. Der Antrieb sollte durch eine Art Schraube erfolgen. Da Vinci bezeichnete seine Erfindung als „Helix Pteron“, was übersetzt Wendel-Flügel bedeutet. Weiterentwickelt ist dies das Prinzip des heutigen Hubschraubers.

Zu Zeiten Da Vincis scheiterte die Umsetzung. Ursache war zu schweres Material und fehlender starker Auftrieb.

Die Erfindung des Schießpulvers brachte eine Wende

Der Freiburger Mönch Berthold Schwarz entdeckte 1315 die Wirkung des Schwarzpulvers. Dies geschah durch einen Zufall: Der Mönch bearbeitete Schwefel, Kohlen und Salpeter. Auf diese Mischung traf ein Funke. Die Masse entzündete sich und landete mit lautem Knall an der Decke.

Berthold Schwarz wiederholte den Vorgang absichtlich und machte seine Entdeckung bekannt. Das Interesse an dem schwarzen Pulver mit der Schießkraft war groß. Weitere Experimente folgten.

Durch das so entdeckte Schießpulver veränderte sich die Kriegsführung. Die Zeit der Ritter neigte sich dem Ende entgegen. Die Erfindung des Schießpulvers zählte zu einer der bahnbrechendsten im ganzen Mittelalter.

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