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MeToo - Bedeutung und die Bewegung

Eine Frau hält ein Papierschild in der Hand mit der Aufschrift #metoo
Eine Frau hält ein Papierschild in der Hand mit der Aufschrift #metoo © Mihai Surdu / unsplash.com
Den Begriff "Me Too" sieht man vor allem auf Social Media mit dem Hashtag #MeToo. Er stieß eine gesamtgesellschaftliche Debatte weltweit an. Doch was genau bedeutet #MeToo und wie kommt es, dass der Hashtag eine solche große Bewegung ausgelöst?

Was heißt me too?

In sozialen Netzwerken begannen 2017 überwiegend Frauen ihre persönlichen Erfahrungen mit sexueller Belästigung, Missbrauch oder Vergewaltigung ,mit dem #MeToo (auf Deutsch: #IchAuch) zu teilen. Inspiriert und ermutigt von vielen Opfern, die ihre Erlebnisse online teilten, erhoben immer mehr Betroffene erstmals ihre Stimmen.

Durch den Hashtag #MeToo wurde plötzlich die herausfordernde Realität vieler Frauen sichtbar und weltweit waren Menschen von den Inhalten, aber auch der Anzahl der Berichte geschockt.

Nach dem insbesondere gegen berühmte Personen schwere Anschuldigungen erhoben wurden, entstand die öffentliche MeToo-Debatte, die neben der Thematik der sexuellen Belästigung und Sexualstraftaten auch eine Diskussion über die strukturelle Diskriminierung von Frauen ins Rollen brachte.

Wie entstand die Bewegung mit dem Hashtag?

Tarana Burke engagierte sich 2006 auf dem sozialen Netzwerk MySpace für eine Kampagne, die afroamerikanische Frauen helfen sollte, offener und empathischer beim Umgang mit Erfahrungen von sexueller Belästigung und Missbrauch zu werden. Dafür verwendete sie erstmals den Slogan „MeToo“.

Im Oktober 2017 entstand die aktuelle #MeToo Bewegung, als mehrere Frauen den Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung, Nötigung oder der Vergewaltigung beschuldigten.

Die Schauspielerin Alyssa Milano forderte auf, mit dem #MeToo Erfahrungen mit sexueller Belästigung oder Gewalt zu teilen. Sie wollte damit auf die normalisierte Alltagsdiskriminierung von Frauen aufmerksam machen und den Opfern von sexueller Belästigung und Gewalt Gehör und Glaube zu schenken.

Noch am selben Tag wurden mit dem Hashtag #metoo 200.000  und am darauffolgenden Tag 500.000 Kurznachrichten auf Twitter geteilt. Auf Facebook wurden im Verlauf der ersten 24 Stunden sogar 12 Millionen Beiträge von insgesamt 4,8 Millionen User geteilt.

Neben vielen prominenten Frauen öffneten sich auch einige männliche Prominente gegenüber der Öffentlichkeit und teilten persönliche Erfahrungen. Somit wurde auch darüber aufmerksam gemacht, dass sexuelle Belästigung und Gewalt nicht nur Frauen widerfahren kann, sondern auch Männer betroffen sind.

Welche Rolle spielt Tarana Burke bei "Me Too"?

Taranas Leidenschaft trat in den späten 1980er Jahren, als junges Mädchen einer Jugendorganisation in der Bronx, New York bei. Sie leitete und beteiligte sich an Initiativen zu Themen wie Polizeibrutalität, ungleiche Wohnverhältnisse und wirtschaftliche Gerechtigkeit in der ganzen Stadt. 

Als sie für 21st Century arbeitete, wandte sich ihre Karriere bewusst der Unterstützung von Überlebenden sexueller Gewalt zu. Tarana erkannte, dass zu viele Mädchen ihr Bestes taten, um zu überleben, ohne Zugang zu Ressourcen, sicheren Räumen und Unterstützung. Dies wollte sie 2005 mit Just Be, Inc., eine Organisation, die sich für die Stärkung und das Wohlergehen schwarzer Mädchen einsetzt, ändern. Die "#MeToo"-Bewegung wurde kurz darauf als Zugang für Überlebende geboren.

Im Jahr 2017, als der Hashtag #metoo viral ging, wurde Tarana zu einer globalen Führungspersönlichkeit in der sich entwickelnden Diskussion über sexuelle Gewalt. Sie rückte die Überlebenden in den Mittelpunkt und betonte die Notwendigkeit von Lösungen, die sich an den Überlebenden orientieren und von ihnen getragen werden. 

Zentral an der Bewegung ist, dass sie sich auf die Überlebenden, die zuvor isoliert mit dem Schmerz, der Scham und dem Trauma ihrer Erfahrungen gelebt haben, konzentriert. Mit Organisationen wie Taranas "me too. International", werden heute aktiv Systeme bekämpft, die Verbreitung von sexueller Gewalt ermöglichen, insbesondere in Schwarzen, queeren, transsexuellen, behinderten und allen farbigen Gemeinschaften.

helpster.de Autor:in
Jana Stadelmann
Jana StadelmannJana ist Autodidaktin und Digitalnomadin aus der Tourismuswirtschaft und in vielen Ländern zuhause. Japanisch hat sie sich im Selbststudium beigebracht. Das zeigt ihre Begeisterungsfähigkeit Neues zu lernen aber auch ihr Wissen rund um verschiedenen Lernmethoden, das sie in der Kategorie Schule vermittelt.
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