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Merkmale der Renaissance

Eines der wohl denkwürdigsten Gemälde der Renaissance
Eines der wohl denkwürdigsten Gemälde der Renaissance
Wiedergeburt gibt als wörtliche Übersetzung des Renaissance-Begriffes bereits einen guten Geschmack auf die typischen Merkmale, die während der Kunstepoche der Renaissance Malerei und Literatur bestimmten. Wer sich jedoch wirklich mit Kunst beschäftigt, der sollte schon ein wenig mehr zur Renaissance anzugeben haben als nur die Übersetzung ins Deutsche.

Typische Merkmale der Kunstepoche

  • Einordnen lässt sich die Renaissance in die frühe Neuzeit, wobei sie sich von ihrem italienischen Zentrum schnell über ganz Europa ausbreitete. Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert erlebte die Kunstepoche in Europa dabei ihre Hochzeit. Plastiken, architektonische Bauten und Literaturstücke sind überliefert, die dem Zeitalter der Renaissance eindeutig zugeordnet werden können.
  • Die Renaissance wirkte sich auf Kunst und Literatur dabei unterschiedlich aus. Zunächst aber sollte es für Sie interessant sein, jene Epochenmerkmale kennenzulernen, die sich sowohl in der Malerei als auch Literatur widerspiegeln.
  • So schloss die Renaissance an die mittelalterliche Epoche der Gotik an und wollte sich demnach grundlegend von jener unterscheiden. Heute geht man davon aus, dass aufeinanderfolgende Kunstepochen grundsätzlich als polare Epochen mit polaren Motiven interpretiert werden können. Da der vor allem architektonisch geprägte gotische Stil von vielen als Stil der Schwere, der Überladenheit und des Kitsches bezeichnet wird, zeigt sich die Polarität der Renaissance nun in klaren Formen, Reduziertheit und Ordnung. 
  • Die Epoche orientierte sich dabei an der vorausgegangenen Antike. Ordnet man den Epochen nun Zahlen zu, so will sich Epoche 3 logischerweise von Epoche 2 unterscheiden, was sie Epoche 1 wieder näher bringt, nachdem Epoche 2 sich ursprünglich ja von Epoche 1 abgrenzen wollte. 
  • Wichtig ist für den Grundgedanken der Früh-, Hoch- und Spätrenaissance vor allem der Gott Apoll und dessen apollinisches Prinzip der Klarheit und Ordnung. Jenes kann als Gegenteil zu dem beispielsweise in der Romantik gelebten dionysischen Prinzip bezeichnet werden, das Schöpfung mit der Rauschhaftigkeit, Grenzenlosigkeit und Unordnung verband. Die Beschreibung von Kunstepochen durch die Charakterzüge der beiden Götter geht dabei auf Schelling zurück. 

Renaissance in Malerei und Literatur

  • Mit der Literatur der Renaissance wandte man sich dem Gedankengut des antiken Philosophen Platons wieder zu. Literatur sollte in jenem Sinne bilden und einen moralischen und erzieherischen Mehrwert aufweisen. Solche Schriften, die den Menschen geistig nicht forderten und keine Moral enthielten, fielen nicht unter den Kunstbegriff.
  • Ein Begriff, den Sie diesbezüglich zumindest schon einmal gehört haben sollten, ist der des Humanismus. Der Mensch erfuhr während der Epoche eine Individualisierung und das im Mittelalter etablierte Literaturmonopol der Kirche wurde wie auch der Glaube selbst infrage gestellt.
  • Neben Satiren und Schwänken brachte die Renaissance nun vor allem solche literarischen Werke hervor, die antike Lehrwerke zu Rhetorik und Schriftstellerei wiederbelebten. Die antike Literatur sollte dabei nicht nur nachgeahmt, sondern bewahrt und überliefert werden. 
  • In der Malerei lässt sich demgegenüber die Ästhetik durch kühlen Anmut und Form als eines der wichtigsten Merkmale bezeichnen. Auch hier orientierten sich die Künstler an entsprechenden Vorlagen aus der Antike, wobei die klare und enthobene Darstellung die darauf folgenden Generationen lange einschüchterte, sodass sich die Entwicklung der Malerei nach der Epoche über einen gewissen Zeitraum beinahe gehemmt sah.
helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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