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Marderspuren lesen - so geht's

Marder stehen unter Naturschutz
Marder stehen unter Naturschutz
Marder am Auto, meist unter der Motorhaube, sind bei den Autofahrern nicht so sehr beliebt. Schon so manches Kabel, das ein Marder am Auto angenagt hat, führte hinterher dazu, dass das Auto stehen blieb. Aber woher weiß ich, dass es ein Marder war und keine Katze? So lesen Sie die Marderspuren des Übeltäters aus.

Was Sie benötigen:

  • 1 Marderlebendfalle
  • Mehl oder feiner Sand

Erdige Fußspuren eines Tieres quer über die Motorhaube oder über das Dach, vielleicht war es doch eine Katze? Wie können Sie erkennen, ob ein Marder im Inneren Ihres Autos war? Wie sehen Marderspuren eigentlich aus? Marder (Mustelidae), zu denen auch Otter, Iltisse, Wiesel und Dachse gehören, sind kleine Raubtiere, die Hunden ähnlich sind (Carnivora). Zu den "richtigen" Mardern gehören aber der Baummarder und der Steinmarder.

Marderspuren oder Katzenspuren - wer war der Übeltäter

  • Katzenpfoten haben in etwa dieselbe Größe wie Marderpfoten. In den Pfotenabdrücken eines Steinmarders sind im Gegensatz zu den Katzenpfoten ganz deutlich fünf Zehen und Nägel zu erkennen. Wenn Sie sich aber nicht ganz schlüssig darüber sind, um welches Tier es sich handelt, oder woher es kommt, so streuen Sie ein wenig feinen Sand oder Mehl auf den Boden. Nun können Sie die Spuren ganz gut bis in das Einstiegsloch nachverfolgen.
  • Marder sind neugierige und possierliche Tiere. Gerne sind sie früh morgens zwischen 2 Uhr morgens und 4:30 Uhr unterwegs. Sobald es hell wird, oder Menschen unterwegs sind, flüchten die Marder in ihren Unterschlupf.
  • Mit etwas Geduld können Sie sie mit frischem Obst, beispielsweise Pfirsichen und Äpfeln, in dieser Zeit anlocken. Unterschätzen Sie aber diese kleinen Raubtiere nicht, sie können mit ihren Zähnen sehr unangenehm werden.
  • Marder sind sehr gute Kletterer, große Holzstöße oder Hausdächer sind für sie kein Problem. Schon mancher liebe Mensch hatte eine Marderfamilie unter seinem Dach und hat davon nichts gemerkt. In einem Fall hatte eine Marderfamilie in langwieriger Kleinarbeit die Korken von Weinflaschen entfernt und sich dann am Wein genüsslich gelabt. Dies muss wohl eine lustige kleine Marderfamilie gewesen sein. Zumindest die Marderspuren auf dem Dachboden und die aufgeknabberten Korken waren später überall zu sehen.
  • In einem anderen Fall nutzen die Marder eine Windschutzscheibe immer als Rutschbahn auf die Motorhaube. Täglich war die Scheibe verschmutzt, aber die Kabel hatten die kleinen Biester verschont.
  • Am häufigsten vom Marderverbiss betroffene Stellen im Motorraum sind: Zündkabel, Isolierungen und Stromleitungen, Kühlwasserschläuche und Antennen. Die Marderspuren finden sich quer Beet über dem Auto und im Auto.

Kleine Raubtierfährten im Auto suchen und Schäden vorbeugen

  • Marder sind in der Regel sehr scheu, kennen sie aber ihr Umfeld, können sie auch sehr zutraulich werden. Zudem sind sie auch meist in der Dunkelheit unterwegs. Ihre Nahrung ist vorrangig Fleisch und besteht meist aus Würmern, Insekten, Mäusen und Vögel sowie Aas und Küchenabfälle. Im Herbst ernähren sie sich mehr von Beeren und anderem Obst.
  • Marder spielen im biologischen Gleichgewicht eine nicht unwesentliche Rolle. Sie halten die Mäuseanzahl gut unter Kontrolle. Und auch andere Nager vermehren sich nicht übermäßig, da wo ein Marder sein zu Hause hat. Deshalb sollten Marder auch nicht bejagt werden.
  • Da der Lebensraum der Marder immer weniger wird, sind schon viele Marder in die Dörfer und Städte eingewandert. Marderspuren zeigen immer wieder, hier findet er oft Nahrung in Mülltonnen und Kompostern.
  • Streuen Sie Hundehaare unter Ihre Motorhaube, das ist eine Möglichkeit die kleinen Räuber von Ihrem Auto fernzuhalten.
  • Ein weiteres gutes Marderabwehrmittel wäre ein Ultraschallgerät (Marderprofi). Dieser Ultraschall soll die Raubtiere vertreiben.
  • Stellen Sie eine Lebendfalle auf, mit der Sie den Marder auf seinen Wegen abfangen. Geben Sie eine besonders schmackhafte Leckerei in die Falle. Denken Sie aber daran den Marder in den Zeiten zu fangen, in denen keine Welpen zu versorgen sind, da diese sonst alle verhungern müssten. Informieren Sie sich daher über die Wurfzeiten der Marder und fangen Sie ihn erst danach. Wenn Sie den Marder gefangen haben, setzen Sie ihn am Waldrand aus.
  • Denken Sie daran, dass der Mensch dafür verantwortlich ist, dass immer mehr Marder in Dörfern und Städten leben müssen. Deshalb wird von den Naturschutzbehörden empfohlen, sich mit dem Leben eines Marders weitgehend zu arrangieren. Wie das aussehen kann, können Sie nachlesen, wenn Sie auf den Link klicken. Und Marderspuren zu verfolgen und die Tiere auch ganz nah zu sich herankommen lassen, ist durchaus spannend und interessant. Natürlich gehört auch eine ganze Portion Geduld dazu.
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