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Linoleum im Bad - darauf sollten Sie achten

Statt Fliesen passt auch Linoleum ins Bad.
Statt Fliesen passt auch Linoleum ins Bad. © Inessa_Podushko / Pixelio
Linoleum ist ein natürlicher und schöner Bodenbelag, auch für das Bad. Sie müssen dabei aber beachten, dass Linoleum nur bei richtiger Verlegung wasserfest ist.

Was Sie benötigen:

  • Linoleum
  • Schmelzdraht
  • Werkzeuge siehe Text

Wichtiges zu Linoleum

  • Das Material ist - anders als Kunststoff oder PVC - ein natürliches Material. Der Name Linoleum rührt von dem lateinischen Begriff "oleum lini", der Leinöl bedeutet. Das Produkt ist eine Mischung aus Leinöl, Naturharz, Kalk, Holz- oder Korkmehl und anderen natürlichen Stoffen.
  • Damit Linoleum für das Bad geeignet ist, muss es vollflächig verklebt werden, der Randbereich sollte als Wanne ausgebildet werden und alle Nähte müssen verschweißt werden.

Wenn Sie als Heimwerker nicht außerordentlich geschickt sind, sollten Sie den Boden von einem Fachmann verlegen lassen.

Werkzeug für die Verlegung im Bad

Um Linoleum fachgerecht zu verlegen, brauchen Sie eine Reihe an Spezialwerkzeugen. Diese können Sie oft auch ausleihen. Diese Werkzeuge sind:

  • Wandschmiege: Mit diesem Spezialwerkzeug können Sie den exakten Verlauf der Wand auf das Linoleum übertragen. So vermeiden Sie Lücken im Wandbereich, durch die Wasser eindringen könnte. Im Bad sollten Sie auf das Gerät nie verzichten.
  • Kantentrimmer: Zum Beschneiden der Werkkanten, damit Sie die Bahnen wasserdicht aneinanderschweißen können, gibt es spezielle Trimmer.
  • Zahnspachtel mit einer Kante nach TKB B1. Mit diesem Spachtel können Sie den Kleber gleichmäßig auftragen.
  • Bodenwalze, ca. 50 bis 70 kg. Diese sollte mehrteilig sein. Mit solchen Walzen pressen Sie das Linoleum in den Kleber.
  • Anreißer oder Nahtkantenschneider: Wenn Sie das Linoleum im Bad nicht in einer Bahn verlegen können, brauchen Sie eines der Werkzeuge, damit die Kanten exakt zusammenstoßen. Improvisieren Sie nicht, es dürfen keine Spalten entstehen.
  • Nahkantenwalze: Mit dieser walzen Sie das Linoleum an den Nähten und im Randbereich an.
  • Fugenfräse: Mit dieser fräsen Sie entlang der Kanten zwischen den Bahnen eine Fuge aus, die Sie anschließend mit einem Schmelzdraht verfüllen.
  • Heißluftföhn mit Schweißdüse: Mit diesem schmelzen Sie den Schmelzdraht in die zuvor gefräste Fuge.
  • Mozartmesser: Das ist ein Spezialmesser, mit dem Sie die Überstände vom Schmelzdraht entfernen, nachdem Sie die Bahnen miteinander verschweißt haben.
  • Außerdem benötigen Sie noch eine Hakenklinge.

Sie sehen, es ist einiges an Werkzeugen erforderlich, viele davon sind Spezialwerkzeuge. Da Sie im Bad sehr exakt verlegen müssen, sparen Sie nicht am Werkzeug. Improvisation rächt sich schnell.

Linoleum um Bad verlegen

  1. Lagern Sie das Linoleum 24 Stunden im Bad. Die Temperatur sollte bei der Verlegung über 18 °C betragen, der Untergrund muss mindestens 15 °C warm sein.
  2. Schneiden Sie die benötigten Bahnen grob in der Länge zu, je Meter sollten Sie einen 1 cm in der Länge dazugeben, damit die Bahnen nicht zu kurz geraten.
  3. Schneiden Sie die Bahnen mithilfe der Wandschmiege und einem Hakenmesser zu. Für die Kanten, an denen zwei Bahnen aneinanderstoßen, nehmen Sie den Kantentrimmer.
  4. Legen Sie die zweite Bahn 2 cm überlappend über die erste Bahn. Passen Sie nun die Länge dieser Bahn mit der Wandschmiege an. Verfahren Sie so auch mit den anderen Bahnen. Passen Sie die Seite der letzten Bahn mit der Wandschmiege, an die der erste Wand gegenüberliegende Wand, an. Besonders im Bad muss das alles sehr sorgfältig ausgeführt werden.
  5. Schlagen Sie dann die Bahnen in der Länge zur Hälfte zurück. Jede Bahn liegt nun also rechts auf rechts, die Hälfte des Bodens ist unbedeckt. Reinigen Sie den Boden und die Rückseite der halben Bahnen mit dem Staubsauger. Legen Sie die Bahnen wieder zurück und verfahren so mit der anderen Hälfte.
  6. Legen Sie die Bahnen nun wieder doppelt. Trage Sie den Kleber auf dem Boden auf. Drücken Sie die Bahnen in das Kleberbett. Walken Sie dabei die Kopfenden gut ein. Verfahren Sie dann mit der anderen Hälfte der Bahnen genauso.
  7. Rollen Sie das Linoleum mit der schweren Walze einmal in Längsrichtung und einmal in Querrichtung.
  8. Schneiden Sie nun die Nahtkanten mit Anreißer und Hakenmesser oder einem Nahtkantenschneider etwa einen halben Zentimeter von der Kante der oben liegenden Bahn zu. Entfernen Sie die Schnittstücke. Walzen Sie nun die Naht und die Ränder des Linoleumbodens mit der Handwalze sehr gut fest. Entfernen Sie austretenden Kleber sofort mit Wasser.
  9. Fräsen Sie nach 24 Stunden die Nähte mit der Fugenfräse aus. Die Fuge soll ca 3,5 mm breit und 2,5 mm tief sein. Schmelzen Sie in diese Fuge den Schmelzdraht mit dem Heißluftföhn und der Schweißdüse bei 350 °C ein. Schneiden Sie den Überstand mit der Mozartklinge plus Schlitten sofort auf die Hälfte ab. Nach dem Erkalten schneiden Sie den Rest wieder mit der Klinge, aber ohne Schlitten ab.

Im Bad sollten Sie entlang der Ränder eine Silikonfuge anbringen oder schmale Streifen vom Linoleum senkrecht mit dem Schmelzdraht anschweißen. So ist der Boden perfekt verlegt und wasserdicht.

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