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Kunststopferei - so geht's

Ein Stopfei oder Stopfpilz erleichtert die Kunststopferei erheblich.
Ein Stopfei oder Stopfpilz erleichtert die Kunststopferei erheblich. © Angelika_Wolter / Pixelio
In früheren Zeiten war es in jedem Haushalt üblich, verschlissene oder reparaturbedürftige Kleidung mittels Kunststopferei auszubessern. Und auch in der Wegwerfgesellschaft wird wieder vermehrt geflickt anstatt entsorgt und neu gekauft, wenn eine Textilware kleine Risse oder Löcher aufweist.

Was Sie benötigen:

  • Nähnadel
  • Sticknadel mit abgerundeter Spitze bei Strickware
  • Stricknadel bei Strickware
  • Diverse Garne und Wollfäden
  • Stopfei oder Stopfpilz

Kinderkleidung mittels Kunststopferei ausbessern

  1. Kleinkinder rutschen gerne auf den Knien und so ist es nicht verwunderlich, dass  Hosen im Kniebereich schnell durchgescheuert und löchrig werden. Da in der Kunststopferei Wert darauf gelegt wird, dass die Ausbesserungsarbeit hinterher nicht als solche erkennbar ist, sollten Sie für die Flickarbeiten ein paar Fäden aus dem Saum herausziehen.
  2. Fädeln Sie nun einen dieser Fasern durch das Nadelöhr. Die Nadelstärke muss dem Stoff angepasst sein. Je dünner die Nadel, umso besser wird das Endergebnis. Nachdem ein Stopfei unter die beschädigte Stelle geschoben wurde, kann mit der Kunststopferei beziehungsweise mit der Webtechnik begonnen werden. Bedenken Sie jedoch, dass  nur kleinere Lücken so ausgebessert werden können, dass sie nachher kaum sichtbar sind.
  3. Bei der Webtechnik werden zuerst die Kettfäden gespannt. Dazu wird am Rand die Nadel durchgestochen, danach den Faden über dem  Loch beziehungsweise über dem Stopfei locker gespannt und  am anderen Ende, wiederum am Rand, die Nadel erneut durchgestochen. Der Faden liegt jetzt über dem Stopfei. Legen Sie nun so viele Kettfäden an, dass sie dem Originalstoff in der Dichte ähneln. 
  4. Danach werden die quer liegenden Schussfäden (Parallel-Fäden) eingewebt. Je näher das Muster dem Textilgewebe kommt, desto besser wird das Endergebnis.

 Strickwaren ausbessern

  • Strickware ist sehr empfindlich, sodass das Gewirk schnell Beschädigungen aufweisen kann.  Da man aus Wollpullovern keine Fäden zum Reparieren ziehen kann, ohne das Teil noch mehr zu ruinieren, müssen Sie sich Wolle besorgen, die der Textilware am Ähnlichsten ist.
  • Nehmen Sie mit einer Stricknadel die Hälfte der freigelegten Maschen auf. Erst die eine Seite, dann die gegenüberliegende. Die Stricknadeln liegen am Ende parallel zueinander. Auf beiden Nadeln muss die gleiche Maschenanzahl sein, sodass aus dem anfänglichen Loch ein Riss geworden ist. Dieses Verfahren dient lediglich dazu, den nächsten Reparaturschritt zu vereinfachen und ein weiteres Aufdröseln zu verhindern.
  • Durch die Öse einer Sticknadel, deren Spitze abgerundet ist, wird nun der Wollfaden gezogen. Schieben Sie anschließend eine Masche an die Spitze einer Stricknadel Ihrer Wahl und stechen Sie mit der Sticknadel durch diese Masche. Danach auf der gegenüberliegenden Stricknadel auch durch die vorderste Masche gestochen. Bei den nachfolgenden Schritten der Kunststopferei wird der Vorgang so lange wiederholt, bis alle Maschen beider Stricknadeln abgearbeitet sind.
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