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Küken - Die Wärmelampe ohne Thermometer richtig positionieren

Die richtige Platzierung der Wärmelampe trägt erheblich zum Wohlbefinden der Kücken bei.
Die richtige Platzierung der Wärmelampe trägt erheblich zum Wohlbefinden der Kücken bei.
Eine Wärmelampe ist das A und O bei der künstlichen Kükenaufzucht. Gerade in den ersten zwei Wochen nach dem Schlupf sind die Küken auf eine optimale Umgebungstemperatur angewiesen. Bei den meisten Wärmelampen variieren Sie die Temperatur über die richtige Platzierung der Wärmelampe. Die Feinjustierung der Temperatur können Sie auch ohne Thermometer vornehmen.

Was Sie benötigen:

  • Wärmelampe
  • Zeit, die Tiere zu beobachten

Hintergrundwissen zu Wärmelampen für Küken

In der künstlichen Kükenaufzucht gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Küken mit der notwendigen Wärme zu versorgen. Einerseits gibt es verschieden Sorten von Wärmelampen und andererseits die sogenannten künstlichen Glucken in verschiedenen Ausführungen. Die künstlichen Glucken imitieren die natürliche Umgebung im Nest unter der Henne am besten. Mit der Verwendung von Wärmelampen hat der Züchter aber einen besseren Überblick, ohne jedes Mal die Umgebungstemperatur zu verändern. Bei der Auswahl Ihrer Wärmelampe sollten Sie Folgendes beachten.

  • Der Korpus der Wärmelampen ist fast immer identisch. Meist ist es ein an einer Kette aufzuhängender Metallschirm. In diesen können Sie nach Wahl Ihre eigentliche Wärmelampe ("Birne") einschrauben.
  • Manche Züchter verwenden von je her die ganz normalen Rotlichtlampen als Wärmelampe für ihre Küken. Diese haben zwei erhebliche Nachteile. Der eine ist der hohe Stromverbrauch. Diese kann man durch die Verwendung wesentlich sparsamerer Infrarotstrahler umgehen. Der wesentlich gravierendere Nachteil ist, dass das Rotlicht zu Kannibalismus unter den Küken führen kann. Das heißt, die Küken bepicken sich gegenseitig die Zehen und in schlimmeren Fällen rupfen sich die Küken auch schon mal gegenseitig die Federn raus. Hierbei kann es durchaus zu Todesfällen durch Küken kommen. Woran das genau liegt, ist noch nicht so richtig erforscht. Es wird vermutet, dass die bei Verwendung einer Wärmelampe mit Rotlicht fehlende Dunkelheit der Auslöser sein könnte, da den Küken hier die vollständige Ruhephase fehlt.
  • Erfahrungsgemäß sind Wärmelampen mit einem Dunkelstrahler wesentlich effektiver und naturnaher. Hierbei handelt es sich um eine ganz normale Wärmelampe, die zwar Wärme, aber keinerlei Licht abgibt. Auch der Stromverbrauch liegt mit 100 Watt erheblich unter dem einer Rotlichtlampe oder eines Infrarotstrahlers.

So platzieren Sie Ihre Wärmelampe auch ohne Thermometer richtig

Wie Sie sicher wissen, benötigen die Küken der verschiedenen Geflügelarten unterschiedliche Temperaturen, wenn diese aus dem Brutkasten genommen werden. Im Idealfall haben Sie Ihren Kükenstall bereits 24 Stunden, bevor Sie die Küken hineintun möchten, mit der Hilfe eines Thermometers auf die in etwa gewünschte Temperatur gebracht. Beachten Sie hierbei, dass die Temperatur ungefähr auf Schulterhöhe der Küken von Bedeutung ist. Die Feineinstellung vollziehen Sie über die Höhenverstellung der Wärmelampe, wenn Sie die Küken im Kükenstall eingesetzt haben. Setzen Sie die Küken in den vorgewärmten Kükenstall. Beobachten Sie nun mindestens eine Stunde lang sehr genau das Verhalten Ihrer Küken. Es gibt drei mögliche Fälle:

  • Die Küken verteilen sich in loser Gruppierung im gesamten Bereich unter der Wärmelampe. Diese bedeutet, dass alle Küken für sich mit der aktuellen Temperatur zufrieden sind. Beobachten Sie trotzdem mindestens eine halbe Stunde, ob dies so bleibt oder noch ändert.
  • Die Küken drängen sich mitten unter der Lampe auf einen Haufen und versuchen, die Mitte zu erreichen, indem die äußeren Küken immer wieder auf den Kükenhaufen klettern. In diesem Fall frieren Ihre Küken und Sie müssen die Wärmlampe etwas tiefer hängen. Dies lässt sich über die Kettenglieder der Kette, an der die Wärmelampe aufgehängt ist, sehr einfach realisieren.
  • Wenn die Küken mehr außerhalb der Wärmelampe liegen, dann ist es den Küken unter der Wärmelampe zu warm. In diesem Fall ist die Wärmelampe höher zu platzieren.
  • Egal, ob zu warm oder zu kalt, in beiden Fällen müssen Sie über die Höheneinstellung so lange justieren, bis Sie zu dem Ergebnis kommen, wo alle Küken sichtlich mit Wohlbehagen unter der Wärmelampe Schutz suchen.
  • Die im Laufe der folgenden Wochen nötige Temperaturabsenkung, zur Gewöhnung an die normale Raumtemperatur, nehmen Sie dann vor, indem Sie Woche für Woche die Wärmelampe etwas höher hängen. Auch hierbei können Sie vom Verhalten der Küken die aktuelle Wohlfühltemperatur feststellen. Allerdings empfiehlt es sich, bei der wöchentlichen Temperaturabsenkung zur groben Kontrolle wieder mithilfe eines Thermometers zu arbeiten und die jeweils gewünschte Temperatur auf Schulterhöhe der Küken zu prüfen.

Die Küken sollten im Kükenstall genug Auslaufmöglichkeit außerhalb des Bereichs der Wärmelampe zur Verfügung haben. Im Bedarfsfall werden die Küken sich von allein unter die Wärmelampe zurückziehen. Bei der Naturbrut bzw. Naturzucht sind die Küken ja auch nicht die ganze Zeit unter der Glucke, sondern erkunden vom ersten Tag an sehr intensiv ihre neue Umwelt.

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