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Kartoffeln platzsparend in Topf & Kübel anpflanzen

Frisch geerntete Kartoffeln mit Sand
Frisch geerntete Kartoffeln mit Sand © Reinhard Thrainer / pixabay.com
Kartoffeln selber anbauen, ist zu einem beliebten, sich immer mehr ausbreitendem Trend geworden. Was aber, wenn man keinen großen Garten, sondern nur einen kleinen Balkon hat? Kein Problem, denn Kartoffeln lassen sich im Kübel auch auf dem kleinsten Raum erfolgreich anbauen und ernten. Wir zeigen Ihnen Schritt-für-Schritt, wie das ganz easy geht, wie groß der Topf sein sollte und welcher Standort für ihn optimal ist, damit es auch eine gute, ertragreiche Ernte wird.

Kartoffelanbau im Kübel

Der Anbau von Kartoffeln im Topf oder Kübel auf Balkon und Terrasse gelingt einfach und problemlos, wenn die richtigen Bedingungen vorherrschen.

Standort

Kartoffeln mögen einen sonnigen, warmen und witterungsgeschützten Standort. Dabei ist ein Platz an einer nach Süden ausgerichteten Wand, evtl. sogar mit einem Dachüberstand, optimal für den Kartoffelanbau im Topf geeignet. Aber auch die Ost- oder Westseite eines Balkons eignen sich gut für die Kultivierung. Sogar in der Wohnung können Sie Kartoffeln im Kübel anbauen, wenn sie in einem sonnendurchfluteten Raum am Fenster stehen.

Optimale Sorte und richtiger Zeitpunkt

Um Kartoffeln im Topf anzupflanzen, braucht man keine bestimmte Sorte. Man kann eigentlich alle Arten darin kultivieren. Spaß machen dabei exotisch anmutende Sorten, alte Formen und farbige Varianten wie z.B. Bildtstar und Roseval, die eine rote Schale haben. Man kann sie im Gartenhandel oder im Internet erwerben.

Kartoffeln im Topf werden zur gleichen Zeit gepflanzt wie Kartoffeln im Beet. Die beste Pflanzzeit liegt zwischen Anfang April und Mitte Mai. Es sollten draußen mindestens 10 ° C, besser 15 ° C und in der Nacht nicht weniger als 5 ° C herrschen, und es sollte auf gar keinen Fall mehr Frost geben.

Substrat

Kartoffeln sind Starkzehrer, sie benötigen daher nährstoffreiche, durchlässige Pflanzerde. Spezielle Gemüseerde aus dem Gartencenter, weist meistens bereits einen hohen Nährstoffgehalt auf und ist daher ideal für die Befüllung des Pflanzkübels geeignet.

Kartoffeln im Topf pflanzen Schritt-für Schritt-Anleitung

Wir zeigen wie Sie die Kartoffeln im Kübel optimal pflanzen.

Schritt 1: Befüllen

  1. Das künftige Pflanzgefäß für die Kartoffeln sollte mindestens 10, besser 20 Liter Erdvolumen fassen und einen Mindestdurchmesser von 40 oder 50 cm haben. 
  2. Zuerst befüllen Sie den Topf oder Kübel mit einer etwa 10 cm hohen Drainageschicht. Dafür eignen sich Kies, Blähton oder Tonscherben.
  3. Dann wird das Pflanzsubstrat hineingegeben. Diese Schicht sollte etwa 15 cm hoch sein.

Schritt 2: Bepflanzen

  1. Je nach Größe des Behälters werden drei oder mehr Pflanzkartoffeln mittig ausgelegt. 
  2. Verwenden Sie am besten vorgetriebene Kartoffeln. Sie können auch Küchenkartoffeln nehmen.
  3. Anschließend wird so viel Erde eingefüllt, dass die Kartoffeln knapp bedeckt sind. Zwischen den Knollen sollte der Abstand etwa 10 cm betragen. 
  4. Pflanzen Sie dabei die vorgekeimten Kartoffeln stets mit den Trieben nach oben.

Schritt 3: Standort suchen

  1. Stellen Sie den Topf an einen warmen, sonnigen Ort und halten Sie die Erde fortan gleichmäßig feucht. 
  2. Das Pflanzgefäß sollte erst im April seinen endgültigen Platz auf dem Balkon finden. 
  3. Droht nämlich doch noch einmal Frost, dann decken Sie die jungen Pflanzen mit einem Vlies ab. Auch der Topf sollte dann vorsichtshalber umwickelt und auf eine Holz- oder Styroporplatte gestellt werden.

Schritt 4: Weiter mit Erde befüllen „Anhäufeln“

  1. Sobald die zarten Kartoffelpflanzen etwa 10 cm aus der Erde ragen, füllen Sie Substrat nach. Die Triebspitzen sollten dabei immer noch aus der Erde schauen.
  2. Mit der Zeit wird so der Topf bis zum oberen Rand mit Erde gefüllt. Die Kartoffeln wachsen dann in mehreren Schichten. Im Freiland wird diese Methode „Anhäufeln“ genannt. Sie bewirkt, dass die spätere Kartoffelernte nicht durch Fotosynthese grün und ungenießbar wird.

Schritt 5: Pflegen und Düngen

  1. Ist der Topf ganz befüllt, heißt es warten. Halten Sie die Erde immer etwas feucht. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden. 
  2. Sackt die eingefüllte Erde nach mehrmaligem Gießen zusammen, können Sie erneut etwas Erde nachfüllen.
  3. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt verringert die Verdunstung nicht nur im Beet, sondern auch deutlich im Topf.
  4. Kartoffeln sind Starkzehrer und sollten daher die Saison über gut mit Nährstoffen versorgt werden. 
  5. Sie können die Kartoffelpflanzen mit Hausmitteln wie z.B. Kaffeesatz düngen oder ein Produkt aus dem Fachhandel nutzen.

In den nächsten Monaten wächst die Kartoffel, bis sie, je nach Reifezeit der Sorte, schließlich geerntet werden kann.

Kartoffeln im Topf ernten

Frühkartoffeln werden ab Mitte Juni geerntet, mittelfrühe Sorten bis Mitte August und späte Sorten bis in den Oktober hinein.

Man erkennt die Erntereife auch am Kartoffelkraut, denn ist es verwelkt, sind die Kartoffeln reif. Einige Sorten lassen sich auch schon vorher ernten. Es lohnt sich also, die Reifezeit der jeweiligen Sorte vorab zu recherchieren.

Bei der Ernte sollte die Erde ziemlich trocken sein, dann bleibt weniger an den Knollen hängen. Graben Sie die Kartoffeln aus oder stürzen Sie den Topf auf eine große Pappe, um die Knollen heraus zu sammeln.

Kartoffeln sind lecker und aus der deutschen Küche nicht wegzudenken. Dabei können Sie Ihre eigenen Kartoffeln ganz leicht pflanzen. Das geht im Kübel sogar in der kleinsten Ecke. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung geht das im Handumdrehen und Sie können sich auf eine gute Ernte freuen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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