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Kalkulationszuschlagssatz – so verwenden Sie ihn in der Handelskalkulation

Der Kalkulationszuschlagssatz ermöglicht eine Vereinfachung der Preiskalkulation im Handel. Dieser Zuschlag auf den Einstandspreis berücksichtigt die Handlungskosten, den Gewinn sowie Kundenskonto und -rabatt. Lesen Sie, wie Sie den Kalkulationszuschlagssatz ermitteln und für die Kalkulation des Verkaufspreises verwenden.

Für den Handel gibt es ein spezielles Kalkulationsschema.
Für den Handel gibt es ein spezielles Kalkulationsschema.

So ermitteln Sie den Kalkulationszuschlagssatz

Angenommen, der Nettoeinkaufspreis eines Artikels beträgt 60 Euro, Lieferantenrabatt und -skonto jeweils 3 Prozent, die Bezugskosten 3 Euro, der Handlungskostenzuschlag 9 Prozent, der Gewinnzuschlag 10 Prozent und Kundenrabatt und -skonto auch jeweils 3 Prozent. Der Handlungskostenzuschlag berücksichtigt die anfallenden Gemeinkosten, wie zum Beispiel für Miete und Personal. Beachten Sie, dass die Werte im folgenden Rechenbeispiel auf zwei Nachkommastellen gerundet sind.

  1. Ziehen Sie den Lieferantenrabatt vom Nettoeinkaufspreis ab und Sie erhalten einen Zieleinkaufspreis von 58,80 Euro.
  2. Das Lieferantenskonto berechnen Sie auf der Grundlage des Zieleinkaufspreises. Ziehen Sie es vom Zieleinkaufspreis ab und Sie erhalten den Bareinkaufspreis. Wenn Sie die Bezugskosten dazu addieren, ergibt sich ein Einstandspreis von 60,04 Euro.
  3. Berechnen Sie auf dieser Grundlage den absoluten Handlungskostenzuschlag. Er beträgt im Beispiel 5,40 Euro. Addieren Sie ihn zum Einstandspreis und Sie erhalten Selbstkosten in Höhe von 65,44 Euro.
  4. Auf Grundlage der Selbstkosten berechnen Sie den absoluten Gewinnzuschlag und addieren ihn zu den Selbstkosten. Daraus ergibt sich ein Barverkaufspreis von 71,98 Euro.
  5. Aus dem Barverkaufspreis errechnen Sie das Kundenskonto, allerdings mit der Im-Hundert-Rechnung. Das heißt, Sie multiplizieren den Barverkaufspreis mit dem Skontosatz und teilen diesen Betrag durch die Differenz aus 100 und dem Skontosatz. Im Beispiel ergibt sich ein Kundenskonto von 2,23 Euro.
  6. Addieren Sie das Kundenskonto zum Barverkaufspreis, und Sie erhalten den Zielverkaufspreis von 74,21 Euro.
  7. Aus dem Zielverkaufspreis berechnen Sie den Kundenrabatt, wieder mit der Im-Hundert-Rechnung. Der Kundenrabatt beträgt im Beispiel 2,30 Euro. Wenn Sie ihn zum Zielverkaufspreis addieren, erhalten Sie einen Nettoverkaufspreis von 76,50 Euro.
  8. Aus dem Nettoverkaufspreis und dem Einstandspreis können Sie den Kalkulationszuschlag berechnen. Dieser ergibt sich, wenn Sie die Differenz aus Nettoverkaufspreis und Einstandspreis mit 100 multiplizieren und diesen Betrag durch den Einstandspreis teilen. Im Beispiel beträgt der Kalkulationszuschlagssatz 27,43 Prozent.

So bestimmen Sie mit dem Kalkulationszuschlag den Verkaufspreis

  • Wenn Sie den Kalkulationszuschlagssatz für eine vereinfachte Handelskalkulation gleichartiger Artikel oder Artikelgruppen verwenden möchten, berechnen Sie daraus zunächst den Kalkulationsfaktor. Dieser ergibt sich, wenn Sie den Kalkulationszuschlagssatz durch 100 teilen und zu diesem Quotienten 1 addieren. Der Kalkulationsfaktor beträgt im Beispiel 1,27.
  • Wenn Sie nun den Einstandspreis von 60,04 Euro mit dem Kalkulationsfaktor 1,27 multiplizieren, erhalten Sie den Nettoverkaufspreis von 76,50 Euro. Bei der Preiskalkulation ähnlicher Artikel multiplizieren Sie demzufolge immer den Einstandspreis mit 1,27.
  • Beachten Sie, dass Sie bei dieser Berechnung vom Einstandspreis ausgehen und nicht vom Nettoeinkaufspreis.
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