Heizen ohne Strom
In Zeiten, in denen die Energiekosten ins Uferlose steigen und es jederzeit zu Stromausfällen kommen kann, sucht man nach günstigen, zuverlässigen Heizalternativen. Wir stellen Ihnen 5 Möglichkeiten vor, mit denen Sie auch ohne Strom heizen können.
Heizen mit einem Kamin- oder Kachelofen
Ein Kamin- oder Kachelofen ist die gängigste, wohl bekannteste und beliebteste Alternative zum klassischen Heizen mit der Heizungsanlage und den traditionellen Heizkörpern. Wenn die Öfen nicht schon vorher eingebaut waren, kann man in der Regel auch gut im Nachhinein nachrüsten. Ihr Schornsteinfeger kann Ihnen dazu eine professionelle Auskunft geben und Sie beraten.
Der Vorteil dieser Heizmethode ist vor allem das klimaschonende und nachhaltige Heizen, denn es wird anstelle von Öl oder Gas mit trockenem, unbehandeltem nachwachsendem Brennholz geheizt. Bei den Öfen haben Sie die Wahl zwischen einem wasserführenden und einem klassischen Kaminofen. Bei beide Modellen müssen Sie auf die Regelbeschränkungen durch das Bundesimmissionsschutzgesetz achten, denn hier sind die zulässigen Abgaswerte und alles Weitere geregelt. Das misst der Schornsteinfeger in regelmäßigen Abständen.
Wasserführende Kaminöfen haben einen integrierten Wärmeüberträger, der dafür sorgt, dass die Energie, die durch die Wärme entsteht, auch ins Heizwasser abgegeben wird. Das Wasser kann dann in einem Pufferspeicher gespeichert und zum effektiveren Heizen genutzt werden. Ein Kamin- oder Kachelofen hat eine sehr gute Heizleistung und dabei auch eine echte Dauerlösung zu heizen.
Wohnung heizen ohne Strom mit einem Ethanol-Kamin
Ethanol-Kamine sind leider aufgrund ihrer sehr geringen Wärmeeffizienz ungeeignet als Raumheizungsgeräte und werden daher eher als dekoratives Element eingesetzt.
Die Brandgefahr bei diesen Kaminen ist sehr hoch, da das Ethanol an der Luft im schlimmsten Fall sogar explodieren kann. Füllen Sie daher das Ethanol niemals nach, wenn der Kamin brennt oder noch warm ist. Da Ethanol-Kamine meistens auch ohne Schornstein betrieben werden, sammelt sich das Kohlendioxid, welches bei der Verbrennung entsteht, das kann unter Umständen zu Vergiftungen führen, wenn nicht regelmäßig gut gelüftet wird.
Heizen ohne Strom mit dem Petroleumofen
Petroleumöfen sind eine weitere mögliche Alternative, wenn es darum geht, einzelne Räume für kurze Zeit zu beheizen. Als Notfall-Heizung ohne Strom können sie schnell, jederzeit und überall eingesetzt werden. Achten Sie darauf, dass der Ofen die Sicherheitsfunktionen wie CO₂-Sensoren und Sauerstoff-Sensoren aufweist. Sollte der Strom ausfallen, bieten sich Petroleumöfen insbesondere in Wohnungen als schnelle Zwischenlösung an. Eine Dauerlösung sind diese Öfen nicht.
Eine Petroleumheizung sollte auch weitere Sicherheitsfunktionen wie z. B. eine Kipp-Sicherung mitbringen und zudem eine vorhandene GS-Zertifizierung, „GS“ steht dabei für geprüfte Sicherheit, besitzen. Es muss auch während des Betriebes auf ausreichend Frischluft geachtet werden, also vergessen Sie das Lüften nicht, da ansonsten die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung besteht. Achten Sie außerdem auf die richtige Lagerung des Petroleums, da es sich hier um einen schnell entzündlichen Brennstoff handelt.
Nur im Notfall ein Gasheizgerät
Auch Gasheizgeräte sind nur als schnelle Notlösung bei Stromausfall gedacht, gerade wenn es sich beim Erwärmen um Innenräume handelt. Durch Verbrennung des Gases entsteht Wärme, die durch die Raumluft übertragen wird. Auch das Gerät selbst gibt Strahlungswärme ab. Ein Gasheizgerät heizt schnell und extrem effektiv.
Auch hier ist es sehr wichtig, in regelmäßigen Abständen zu lüften. Die neueren Geräte haben einen eingebauten CO₂-Sensoren in Verbindung mit einer Sauerstoffmessung, der die Luftqualität im Raum überwacht, schon eingebaut. Zudem sollte das Gerät nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen aufgestellt werden.
Heizen ohne Strom mit Teelichtofen
Vom Einsatz der in Mode gekommenen Terracotta- oder Teelichtöfen, muss eindringlich gewarnt werden, denn laut Feuerwehr geht von diesen Geräten eine beträchtliche Brandgefahr aus, besonders, wenn es DIY-Konstruktionen Marke Eigenbau sind. Sie können sich besser halbwegs sichere, fertige Öfen im Handel oder Internet besorgen. Bestehend aus einem Ober- und Unterteil aus Ton, wird der Ofen mit Teelichtern ausgestattet. Diese sorgen dafür, dass die Wärme nach außen abgegeben wird. Die Heizleistung ist verhältnismäßig gering und als Dauerlösung nicht geeignet.
Warm bleiben, Tipps bei Stromausfall
Folgende Tipps helfen bei akutem Stromausfall, warm zu bleiben:
- Ziehen Sie sich warm an und wählen Sie mehrere Kleiderschichten im Zwiebellook.
- Greifen Sie zur Kuscheldecke oder dem Kissen, um einzelne Körperteile zu wärmen.
- Ein guter isolierender Outdoor Schlafsack für den Winter tut auch seine Dienste.
- Schließen Sie Vorhänge, Rollos und Jalousien, um die Wärme länger im Haus zu behalten.
Die beste aller Möglichkeiten, um ein Haus oder eine Wohnung dauerhaft stromlos zu heizen, ist ein Kamin- oder Kachelofen. Heizgeräte, die mit Petroleum, Gas oder Ethanol betrieben werden, können, in Notsituationen unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften, eine schnelle Lösung für das Heizen ohne Strom sein. Für den Dauerbetrieb sind sie allerdings nicht geeignet.
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