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Hang abfangen - diese Möglichkeiten haben Sie

Gabione mit blauer Clematis
Gabione mit blauer Clematis © Sushuti / pixabay.com
In vielen Gärten gibt es mehr oder weniger stark geneigte Flächen. Das ist normalerweise auch kein Problem, aber bei Gärten mit sehr großen Höhenunterschieden, ab 2% Gefälle und mehr, erfordert das oft eine extra Hangbefestigung, damit der Regen den Boden nicht einfach wegspülen kann. Wir zeigen Ihnen 5 verschiedene Möglichkeiten den Hang nicht nur sicher und fest, sondern auch zu einem wunderschönen, blühenden Eyecatcher im Garten zu machen.

Welche Böden brauchen eine Hangsicherung?

Bei einem richtigen Starkregen sind alle Böden in Hanglage mehr oder weniger betroffen, besonders stark ist die Erosion allerdings bei Lehm- und Lössböden. Für das Pflanzenwachstum sind diese Böden perfekt, an Hanglagen allerdings auch problematisch. Lehmige Erde kann abfließendes Wasser nicht so schnell wie Sand aufnehmen und die Wucht der Regentropfen wird nicht wie bei humusreichen Böden abgebremst. Auftreffende dicke Regentropfen zerbröseln den Boden und der dabei entstehende Staub verstopft die Bodenporen noch zusätzlich. Die Folge ist, dass das Wasser noch schlechter versickern kann. Das Phänomen nennt man auch den Splash-Effekt. Davor kann eine Bodenbedeckung den Hang erfolgreich schützen.

Welche Möglichkeiten der Hangbefestigung gibt es?

Wir zeigen Ihnen 5 Möglichkeiten, wie Sie Böschungen und Hänge sicher und dabei auch dekorativ befestigen können. Mit der richtigen Befestigung und Bepflanzung, kann ihr Garten ein richtiger Traumgarten werden.

Hangbefestigung mit Pflanzen

Gerade bei flacheren Böschungen eignen sich Pflanzen sehr gut als Hangbefestigung im Garten. Pflanzen sind eine einfache und günstige Lösung. Sehr beliebt sind hier Bodendecker wie zum Beispiel:

Achten Sie bei den Pflanzen für die Hangsicherung auf pflegeleichte Arten, die recht schnell ein starkes Wurzelsystem bilden. Leider dauert es seine Zeit, bis die Pflanzen über ihr Wurzelwerk dem Hang den nötigen Halt geben und ihn so abfangen.

Bis es soweit ist, sollten Sie den Hang zusätzlich sichern und die Erde nicht offenlassen. Rindenmulch oder auch Holzhäcksel sorgen dafür, dass der Regen nicht ungebremst auf den Boden trifft und so besser versickern kann.

Hangbefestigung mit Gabionen als Stützmauer

Häufig dienen Gabionen als Sichtschutz oder als günstiger Zaunersatz. Aber auch bei der Hangbefestigung kommen die modernen, steingefüllten Drahtkörbe immer öfter zum Einsatz.

Dabei reicht es nicht aus, eine Gabione als Stützmauer lose einfach gegen die Böschung zu stellen, um so den Hang abzufangen. Trotz des großen Eigengewichtes braucht man ein zusätzliches Fundament, daher sind die Gitter auch nur für Hänge mit mäßigem Gefälle geeignet.

Auch eine Drainage sollte angelegt werden, denn im schlimmsten Fall sammelt sich das Wasser zwischen den losen Steinen, gefriert und bringt den Korb durch das zusätzliche Gewicht zum Kippen.

Für die Begrünung eignen sich ganz besonders Kletterpflanzen wie Clematis oder Wilder Wein, denn sie nutzen die Drahtkörbe gerne als Rankhilfe. Auch in Spalten und Hohlräumen können Pflanzen für eine wunderschöne Optik eingesetzt werden.

Pflanzsteine

Pflanzsteine, in runder Form auch Pflanzringe genannt, bestehen meist aus naturbelassenem Beton. Sie sind sehr witterungs- und frostbeständig, sowie von langer Lebensdauer.

Beim Setzen der Pflanzsteine sollten Sie als zusätzliche Stabilisierung eine Schicht Beton-Mischung verwenden. Setzen sie dabei ganz bewusst Zwischenräume, denn diese bilden Abflussmöglichkeiten für das Regenwasser, damit es sich nicht anstauen kann. Sie können die Pflanzringe mit herrlichen, blühenden Blumen bepflanzen und so zu einem richtigen Hingucker machen.

Hangbefestigung mit Matten

Für Gartenmuffel, die keine Lust haben selber zu pflanzen gibt es bodendeckende Pflanzen zu kaufen, die auf Matten aus z.B. Kokos vorgezüchtet sind. Wie bei der Hangbefestigung mit Pflanzen funktioniert auch diese Variante der Hangsicherung ganz ohne Fundament. Die Matten werden per laufendem Meter verkauft und ähnlich wie ein Rollrasen direkt auf dem Hang verlegt.

Man kann aber auch spezielle Böschungsmatten aus Sisal oder Jute nutzen, um den Hang abzufangen. Die Matten werden mehrfach kreuzförmig eingeschlitzt und die Pflanzen in die Schlitze gesetzt.

Sie können die Matten anfangs auch mit kleinen Pflöcken, Zeltheringen oder Erdnägeln sichern, um das Abrutschen auf dem Hang zu verhindern. Die Böschungsmatten geben so den ersten Halt und verrotten später.

Trockenmauern als Hangbefestigung

Mauern sind wohl die gängigste dauerhafte Art der Hangbefestigung. Trockenmauern sind lose aufgeschichtete, in Größe und Form abgestimmte Natursteine, die allein durch ihr Eigengewicht halten und nicht vermörtelt werden müssen. Damit die Mauer den Hang auch stützt, steht sie auf einem Fundament aus gestampftem Schotter.

Die Trockenmauer sollte dabei leicht nach hinten geneigt sein und sich so an den Hang anlehnen. Die Tiefe der einzelnen Steine sollte innerhalb einer Schicht und von einer Reihe zur nächsten variieren, sodass sie wie Dübel wirken.

Trockenmauern sind bis zu einer Höhe von 100 bis 120 Zentimetern stabil. Alles was an Höhe darüber hinaus geht, ist ein Job für Profis und erfordert eine statische Berechnung und eine Baugenehmigung.

Nicht immer ist ein Garten ebenerdig. Mit unseren 5 Möglichkeiten können Sie ihren Hang im Garten ganz einfach und sicher abstützen und ihren Garten um eine wunderschöne, dekorative Attraktion bereichern.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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