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Grundflächenzahl (GRZ) selber berechnen

Beim Bau eines Hauses muss die Grundflächenzahl berücksichtigt werden.
Beim Bau eines Hauses muss die Grundflächenzahl berücksichtigt werden. © Towfiqu barbhuiya / unsplash.com
Sie wollen ein Haus bauen? Dann müssen Sie die Grundflächenzahl Ihres erworbenen Grundstückes kennen. Diese gibt an, wie viel Fläche Ihres Grundstücks Sie mit einem Gebäude bebauen dürfen. Aber welche Flächen gehören zur GRZ und wie berechnet man diese?

Was versteht man unter einer Grundflächenzahl?

Unter der Grundflächenzahl, auch kurz GRZ genannt, versteht man den Teil einer Fläche eines Grundstücks, der bebaut werden darf. Die Grundflächenzahl wird üblicherweise mit einer oder zwei Nachkommastellen angegeben. 

Wenn ein Verkäufer ein Grundstück verkaufen möchte, so sollte die GRZ auf jeden Fall bekannt sein. Denn je höher die Grundflächenzahl ist, umso höher kann der Verkäufer den Kaufpreis des Grundstücks angeben, denn je höher die GRZ, umso größer kann die Wohn- und Nutzfläche ausfallen.

Wie wird die GRZ berechnet?

Geht man beispielsweise von einer Grundstücksfläche von 500 Quadratmetern und einer GRZ von üblicherweise 0,4 aus, so ergibt sich die Grundflächenzahl wie folgt:

Man berechnet hier die 500 qm Grundstücksfläche x 0,4 Grundflächenzahl und erhält im Ergebnis 200 qm Grundfläche.

Das bedeutet, dass von dem gesamten Grundstück von 500 qm nur 200 qm bebaut werden dürfen und 300 qm Freifläche bzw. Grünfläche bleiben müssen. 

Die 200 qm Grundfläche heißt nicht immer, dass 200 qm auch Wohn- und Nutzfläche ist. 

Üblicherweise müssen Sie sich heutzutage nicht mehr selbst die Mühe machen, die GRZ zu berechnen. Diese erhalten Sie sehr oft über den Bebauungsplan der Stadt, im Kaufvertrag, durch Eintrag im Grundbuch oder durch Einblick im Liegenschaftskataster. 

Welche Flächen zählen zur GRZ dazu?

Zur Grundflächenzahl gehören alle Baumaßnahmen auf einem Grundstück, die den Boden versiegeln oder überdecken. Hierzu zählen beispielsweise das Haus an sich mit den Außenmauern, Terrassen oder Garagen. Auch Stellplätze oder Zufahrtswege gehören dazu.

Wenn Sie ein Grundstück erwerben wollen, dann finden Sie die GRZ meistens in den Bebauungsplänen der Stadt. Dort wird die Zahl angegeben, damit sich die Grünfläche und die bebaute Fläche in der Waage halten. Unter anderem soll die GRZ den Abstand zu den Nachbarn regeln, dass ausreichend Grünfläche für das Versickern von Regenwasser vorhanden ist sowie ökologische Aspekte im Sinne des Natur- und Artenschutzes berücksichtigen. 

Weitere Gründe, weshalb die GRZ von gesetzlichen Vorschriften bestimmt ist, liegt auch in der Verschönerung des Stadtbildes. Viele Wohngebiete sind davon geprägt, dass die einzelnen Grundstücke große Vorgärten aufweisen, die viel Licht und Luft zwischen den Wohngebäuden lassen. Ein üblicher Wert für ein Wohnviertel mit ausreichend Platz zum nächsten Nachbarn und viel Grünfläche liegt bei einer GRZ von 0,2.

Eine Grundflächenzahl von 1,0 bedeutet, dass die gesamte Grundstücksfläche bebaut werden darf. Dies ist allerdings nur selten der Fall.

Um an die GRZ zu gelangen, bedarf es mittlerweile nicht mehr einer eigenen Berechnung. Diese Information erhält der Käufer bzw. Verkäufer aus dem Kaufvertrag oder durch einen Einblick im Grundbuch. Je höher die GRZ ist, umso größer ist die Fläche des Grundstückes, die mit einem Gebäude bebaut werden darf, was positive Auswirkung auf den Verkaufspreis hat. Allerdings hat jede Gemeinde eigene Vorschriften, die Einfluss auf die Höhe der GRZ haben. 

Sollten Sie ein Grundstück kaufen oder verkaufen wollen, so sollten Sie in jedem Fall den Wert der Grundflächenzahl kennen.

helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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