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Gründonnerstag - Bedeutung und Bräuche

Das letzte Abendmahl ist das Thema am Gründonnerstag.
Das letzte Abendmahl ist das Thema am Gründonnerstag. © MART PRODUCTION / www.pexels.com
Der Gründonnerstag hat seinen Ursprung in der Bibel, aber was genau wird da gefeiert und warum ist der Tag vor dem Karfreitag grün?

Wann ist Gründonnerstag?

Gründonnerstag ist der Tag vor dem Karfreitag, also dem Osterfest, dem wichtigsten Fest der christlichen Kirche. Die Auferstehung Jesu ist ein Hochfest in der katholischen und evangelischen Kirche. Ostern wiederum ist nicht an ein festes Datum gebunden, sondern richtet sich nach dem Mond.

Ostern ist am ersten Sonntag nach dem zyklisch bestimmten Vollmond, der am oder nach dem 21. März stattfindet. Wenn der kirchliche Frühjahrsvollmond auf einen Sonntag fällt, wird Ostern am darauf folgenden Sonntag gefeiert.

Die Bedeutung von Gründonnerstag

Am Gründonnerstag soll im festlichen Rahmen daran erinnert werden, dass Jesus an diesem Tag zum letzen Mal mit seinen 12 Jüngern zusammen speiste. Es war sein letztes Abendmahl vor dem Verrat durch Judas und des darauffolgenden Todes durch die Kreuzigung am Karfreitag.

Gründonnerstag ist somit der Beginn des dreitägigen Leides, das Jesu erdulden musste. Aber auch der Beginn der Trauer seiner Anhänger und die Hoffnung. Zentrale Themen an diesem Tag sind das letzte Abendmahl und die Fußwaschung, die Jesus zum Zeichen seiner Demut bei seinen Jüngern vornahm. Das wird auch im Gottesdienst aufgegriffen.

Das Abendmahl geht auf das Passahmahl zurück. Das Essen findet beim jüdischen Passahfestes (auch Pessach, Passa oder Pascha) statt, hier gedenkt das jüdische Volk seiner Befreiung aus Ägypten.

Jesus brach hier das Brot, den Leib Christi und reichte den Kelch mit Wein, symbolisch seinem Blut.

Das Wort „Grün“ kommt sehr wahrscheinlich aus dem Mittelhochdeutschen von „grienen“ oder „greinen“ für weinen oder wimmern als Ausdruck der Trauer der Christen über den Tod Jesu. Man kann es auch als Farbe der Hoffnung und des Neubeginns (in der Natur) sehen.

Es gibt auch die Annahme, dass der Gründonnerstag von der "grünen Woche" abgeleitet wird, die seit dem Mittelalter die Karwoche bezeichnet. Das bezieht sich auf die grünen Palmwedel vom Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostersonntag. Manche sind auch der Ansicht, dass der Name von den grünen Messgewändern komm, die im Mittelalter an diesem Tag getragen wurden.

Es ist nicht zweifelsfrei geklärt woher der Begriff „grün“ tatsächlich kommt.

Traditionen an Gründonnerstag

Da es sich beim Gründonnerstag um einen stillen Feiertag handelt, sind hier öffentlich Unterhaltungsveranstaltungen oder Tanz verboten. In Bayern sind jedoch Sportveranstaltungen gestattet. Veranstaltungen an diesem Tag müssen einen ernsten und besinnlichen Charakter aufweisen um gestattet zu werden.

Da Gründonnerstag kein Feiertag ist, sind die Geschäfte jedoch geöffnet und es ist auch nicht arbeitsfrei. Stille Tage werden in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt.

Am Gründonnerstag findet in den Kirchen ein besonderer Gottesdienst statt, der zelebriert wird. Hier wird natürlich das letzte Abendmahl gebührend thematisiert und nachempfunden, oftmals mit Traubensaft, Fladenbrot oder Oblaten. In den katholischen Glaubensgemeinschaften wird dieser Brauch Eucharistie genannt.

Zuhause werden oft grüne Speisen gegessen, beispielsweise Spinat oder Bärlauch als Symbol für die ersten grünen Speisen nach der Fastenzeit und als Zeichen für Neubeginn und Hoffnung.

Gründonnerstag ist somit ein, oft unterschätzter, aber wichtiger Feiertag in der christlichen Kirche.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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