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Gemüse auf dem Balkon in Kübeln anpflanzen

Verschiedene Salatarten im Kasten
Verschiedene Salatarten im Kasten © Alexander Fox / pixabay.com
Knackige, frische Salate, hochrankende Bohnen und sogar leckere Kürbisse, auch auf einem kleinen Balkon kann man ganz easy Gemüse ziehen. Dabei gilt zwar grundsätzlich je sonniger, desto besser, aber nicht jeder hat einen Südbalkon. Es fragt sich also: Welches Gemüse ist für welchen Balkon am besten geeignet? Denn mit dem richtigen Know-how können Sie jeden Balkon, egal in welcher Lage, fruchtbar machen und in einen ertragreichen, kleinen trendy Nutzgarten verwandeln.

Passende Pflanzen für Balkone mit jeder Himmelsrichtung

Die Himmelsrichtung des Balkons ist für das Gärtnern sehr wichtig, denn sie ist ausschlaggebend für die Menge des Lichts, welches auf dem Balkon ankommt.

So liegt ein Nordbalkon fast immer im Schatten des Gebäudes, während es auf dem Südbalkon beinahe immer sonnig ist. Ost- und Westbalkone liegen dagegen in der Mitte und bieten sowohl Sonne als auch Schatten an. Da die verschiedenen Gemüsesorten sich in ihrem Anspruch nach Licht sehr unterscheiden, ist die Wahl der Gemüsesorte direkt abhängig von der Lichtmenge und damit auch von der Ausrichtung des Balkons.

Da Ost- und Westbalkone sowohl sonnige als auch schattige Plätze aufweisen, ist hier der Anbau von sehr vielen verschiedenen Gemüsesorten möglich, gerade Pflanzen, die es sonnig bis halbschattig lieben, sind hier genau richtig. Wir stellen Ihnen die idealen Gemüse und Kräuter für einen Balkon zur Süd-, Nord-, West- und Ostseite vor.

Südbalkon

Der Südbalkon ist besonders gut für alle Sonnenanbeter geeignet. Hier fühlen sich Sorten wohl, die gar nicht genug Sonne bekommen können.  Aber auch die Pflanzen vom Ost- oder Westbalkon können sich hier wohlfühlen, wenn man ihnen z.B. mit einem Sonnensegel zu etwas Schatten verhilft. Damit ist ein Südbalkon für die meisten Gemüsearten perfekt geeignet.

Pflanzen, die besonders warme, vollsonnige Standorte mögen:

  • Tomaten
  • Paprika und Chili
  • Gurke
  • mediterrane Kräuter
  • Beeren, wie Erdbeeren, Johannisbeeren oder Himbeeren
  • Aubergine

Nordbalkon

Besitzer eines Nordbalkons haben es am schwersten, denn auf ihrem Balkon ist die Aufzucht von Pflanzen generell schwieriger, da nur sehr wenig Licht zur Verfügung steht. Deshalb ist für diesen Balkon vor allem Gemüse, das auch im Schatten gut wachsen kann, geeignet.

Pflanzen, die sich auch auf einem Nordbalkon wohlfühlen:

  • alle Kohlsorten
  • Mangold
  • Kräuter wie Dill, Estragon, Schnittlauch und Kümmel
  • Salate wie Feldsalat, Rucola oder Winter-Portulak
  • Rote Bete
  • Porree

Weil auf der Nordseite des Gebäudes kaum Energie in Form von Sonnenstrahlen ankommt, wächst hier Gemüse deutlich langsamer und liefert geringere Erträge, als vergleichbare Pflanzen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig mit dem Vorziehen der Pflanzen zu beginnen. Das geht auch gut in der Wohnung auf der Fensterbank. Dabei können Sie mit der richtigen Erde und einer optimale Nährstoffversorgung die Pflanzen unterstützen. Auf diese Weise können Sie bereits große und starke Pflanzen auf den Balkon bringen, sobald es warm wird, und nutzen so die Vegetationsperiode optimal aus.

Ost- oder Westbalkon

Ost- und Westbalkon haben beides, sowohl sonnige als auch schattige Plätzchen. Hier ist der Anbau von sehr vielen Gemüsearten möglich. Grundsätzlich gedeihen hier alle Pflanzen, die sonnige oder halbschattige Standorte zu schätzen wissen.

Alle Pflanzen, die es sonnig bis halbschattig mögen:

  • Salate
  • Kräuter
  • Radieschen
  • Kohlrabi
  • Brokkoli
  • Bohnen

Topf oder Kasten & Co.

Nachdem Sie sich für die entsprechenden Gemüsesorten entschieden haben, brauchen Sie die passenden Behälter. Blumentöpfe, Kübel, Kästen und Pflanzsäcke gibt es in allen Formen und Ausführungen. Es lohnt sich aber, dabei kreativ zu werden und nach weiteren Behältnissen Ausschau zu halten. Paletten lassen sich mit wenigen Handgriffen zu Kräuterkästen umbauen, leere Tetra-Packs sind Wohnraum für Kopfsalate, alte Gummistiefel oder Gießkannen werden zu Chilitöpfen. Vergessen Sie aber bei aller Kreativität nicht, dass jedes Gemüse im Wurzelbereich ausreichend Raum benötigt und keine Staunässe entstehen sollte. Denken Sie an Löcher im Boden, ggf. Drainage und im Zweifel wählen Sie immer den größeren von zwei Behältern.

Blumentöpfe

Sie sind in schier unendlich vielen Formen und Ausführungen erhältlich. Manche verfügen sogar über ein eigenes Drainagesystem. Während Kräuter schon in kleinsten Blumentöpfen Platz haben, braucht Gemüse deutlich mehr Platz.

Balkonkästen

Die lange rechteckige Form der Balkonkästen eignet sich gut, um mehrere kleinere Kulturen nebeneinanderzusetzen. Kräuter, Radieschen und Salate können so nebeneinander als gute Nachbarn gedeihen.

Pflanzsäcke

Im Handel gibt es zudem Pflanzsäcke aus robustem Stoff oder Filz, die mit Erde gefüllt werden. Dabei können sie im Winter äußerst platzsparend verstaut werden. Pflanzsäcke für Kartoffeln haben oft zusätzlich im unteren Bereich eine verschließbare Klappe, durch welche die Knollen bequem geerntet werden können.

Ausreichend Platz für das Gemüse

Zu große Töpfe gibt es grundsätzlich nicht. Je größer das Gefäß, desto größer kann sich das Wurzelsystem ausbreiten, was der Pflanze und ihren Früchten guttut.

Als grobe Orientierung gelten folgende Maße:

  • Paprika und Chili: ab etwa 10 l
  • Tomaten, Stangenbohnen, Buschbohnen: 20-40 l
  • Zucchini, Kürbisse: 40-60 l

Mit unseren Tipps verwandeln Sie im Handumdrehen jeden Balkon in einen kleinen, kreativen Gemüsegarten und können sich auf eine reiche Ernte freuen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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