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Fuge - Definition in der Musik

Die meisten Fugen sind für Klavier geschrieben
Die meisten Fugen sind für Klavier geschrieben
Die Fuge gilt als Königin in der Komposition. Besonders Bach widmete sich ausgiebig dieser Musikform und ist bis heute noch dafür bekannt. Die Definition und den Grundaufbau der Fuge zu verstehen ist gar nicht schwer.

Definition und Aufbau der Fuge

Das Wort "Fuge" kommt ursprünglich aus dem lateinischen. Dort bedeutet das Verb "fugare" fliehen - mit diesem Grundwissen können Sie die Definition dieser Musikform herleiten.

  • Eine Fuge beginnt zunächst mit dem Thema. Diese Stimme, die über die anderen führt, nennt sich Dux.
  • Anschließend folgen andere Stimmen mit der gleichen Melodie. Diese Stimmen heißen Comes, die Begleiter. Das bekommt den Anklang, als ob diese Stimmen den Dux verfolgen, welcher vor diesen flieht.
  • Meist hat eine Fuge vier oder fünf Stimmen. Zusätzlich zu den Themen gibt es eine weitere Melodiestimme, die gleichzeitig gespielt wird. Dies nennt sich Kontrapunkt. Oft verarbeiten die Komponisten bekannte Kirchenlieder zu einem Kontrapunkt.
  • Durch die verschiedenen Melodien, die gleichzeitig erklingen, spricht man von Polyphonie. Die Melodien können dabei in jeglicher Tonart und Tongeschlecht, also Dur oder Moll, erscheinen.
  • Wenn zwei Themen in der Fuge verwendet werden, sprechen Musikwissenschaftler von einer Doppelfuge. Natürlich können auch noch mehr Themen auftauchen, sodass sogenannte Tripel- oder Quadrupelfugen entstehen. Dies ist recht selten.

Verwendung von Fugen

Die meisten Fugen sind für das Klavier geschrieben, da sich dieses Instrument dazu eignet, mehrere Melodien gleichzeitig erklingen zu lassen. Dennoch gibt es Ausnahmen:

  • Auch für Chöre gibt es Fugen. Meist stehen sie nicht als einzelnes Werk, sondern als Teil großer Kompositionen. So sind in Kantaten oft Fugen eingebaut, hier Fugato genannt.
  • Bei Musikwettbewerben oder Prüfungen ist oftmals das Spielen eines polyphonen Werkes erforderlich. Dabei wählen die Musiker meist Fugen von Bach oder anderen Komponisten.
  • In der Regel gehört die Fuge in ein Werk mit mehreren Stücken. So ist oftmals ein Präludium (Vorspiel) oder eine Toccata (eine freie Musikform) vor die Fuge gestellt.
  • Sogar Jazz-Komponisten verwenden teilweise Fugen. Bekannt ist die "Jazz-Tocatta und -Fuge" für Klavier von Karl Hartmann. Doch auch Jazzcombos bauen fugenähnliche Partien in ihre Soli ein.

Diese Komponisten gingen in die Musikgeschichte ein

Die Epoche der Fuge ist der Barock. In dieser Zeit galt die eher mathematische Form der Fuge als Krönung für Komponisten und Pianisten. Mit dem Tod Bachs 1750 endet per Definition der Zeitraum des Barock. Anschließend wurden weit weniger Fugen geschrieben.

  • Der bekannteste Komponist von Fugen ist Johann Sebastian Bach. Er veröffentlichte sowohl im "Wohltemperierten Klavier" als auch in der "Kunst der Fuge" zahlreiche Fugen. Diese prägten die Musikgeschichte und werden heute noch mehrfach von Pianisten gespielt.
  • Auch in Kantaten und anderen Chorwerken verwendete der Komponist diese Musikform. So benutzte er in seiner bekannten h-Moll-Messe eine fugenähnliche Passage in der Eröffnung.
  • Doch auch nach dem Ende des Barocks komponierten verschiedene Musiker Fugen - sei es als stilistisches Mittel oder als Hommage an die großen Komponisten des Barocks. So komponierte Mozart mehrere Fugen, hauptsächlich für Klavier. Aber in der "Jupitersinfonie" für Orchester verwendet er ebenfalls die Fugenform.
  • Auch der Komponist Max Reger, der um die Jahrhundertwende lebte, nahm sich der Fuge an. Er komponierte eigene Fugen und schrieb darüber hinaus Variationen über bekannte Fugen Bachs uanderer Komponisten.
  • Im selben Zeitraum schrieb der französische Komponist Cesar Franck Fugen für Orgeln, die bis heute in Kirchen erklingen.

Die Fuge ist ein Beispiel für eine Musikform, die über mehrere Jahrhunderte hinweg nie an Aktualität verloren hat. Sie ist nicht nur ein Teil der vergangenen Musikgeschichte, sondern spielt auch für heutige Musiker und Komponisten eine große Rolle.

 

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