Alle Kategorien
Suche

Fische gegen Entengrütze einsetzen - das ist zu beachten

Entengrütze können Sie mit Fischen alleine nicht bekämpfen.
Entengrütze können Sie mit Fischen alleine nicht bekämpfen.
Gartenteiche wuchern schnell mit sogenannter Entengrütze zu. Obwohl einige Fische diese als Nahrung schätzen, sollten Sie deren Einsatz genau überlegen, Lebewesen haben Anspruch auf eine artgerechte Haltung. Sie sind keine Werkzeuge, um einen Teichoberfläche zu reinigen.

Wissenswertes zur Entengrütze

Lernen Sie den “Feind“, den Sie bekämpfen wollen, etwas besser kennen. An der Verbreitung in der Natur erkennen Sie, dass Entengrütze kaum durch Fische alleine zu bekämpfen ist.

  • Der botanische Name der Pflanze lautet Lemna minor L. Sie ist auch als kleine Wasserlinse bekannt und kommt in der Natur in fast jedem stehenden Gewässer von Europa, Nordamerika, Afrika und Westasien vor. Selbst in Neuseeland und Australien hat sie sich nach der Einschleppung durch Siedler schnell ausgebreitet.
  • Die Entengrütze werden Sie lediglich in Gewässern mit einer starken Oberflächenbewegung nicht antreffen. Enten, Schwäne, Gänse und Fische fressen die Pflanzen gerne und in großen Mengen. Da sich die kleine Wasserlinse extrem schnell vermehrt, kommt es in der Natur nicht vor, dass ein Gewässer von den Pflanzen völlig frei ist.
  • Alle Tiere, die sich von der Entengrütze ernähren, sondern Ihre Exkremente in das Wasser ab. Diese sind Dünger für die Wasserlinsen, die sehr anspruchslos sind. Je mehr Fische und Wasservögel von den Pflanzen leben, umso besser ist die Versorgung der Pflanzen mit diesem natürlichen Dünger.

Im Aquarium oder im Gartenteich ist das Problem meist größer als in der Natur. Wenn Sie Ihre Fische füttern, düngen Sie immer automatisch auch die Entengrütze. Wenn der Besatz mit Fischen zu einer Reduzierung der Entengrütze führen soll, dürfen Sie daher auf keinen Fall die Fische füttern.

Belange der Fische, die sie gegen die Wasserlinsen einsetzen

Alle Fische, die keine reinen Raubfische sind, fressen Entengrütze. In Aquarien sind Guppys, Mollys, Schwertträger und Prachtbarben für den Appetit auf Wasserlinsen bekannt. Im Gartenteich kommen alle Karpfenarten und natürlich Goldfische infrage, auch einheimische Rotfedern.

  • Damit die Fische genügend Pflanzen vertilgen, müssten Sie eine große Anzahl von Fischen in das Wasser geben und diese sofort, wenn deutlich weniger Wasserlinsen zu sehen sind, wieder entnehmen. Ein solches Vorgehen ist aber mit dem Tierschutz nicht zu vereinbaren. Jedes Umsetzen bedeutet Stress. Auch fühlen sich die Fische nicht wohl, wenn Sie auf zu engem Raum leben müssen.
  • Bedenken Sie auch, dass Sie die Fische nach der Entnahme aus dem Teich oder dem Aquarium anderweitig unterbringen müssen. Sie dürfen sie weder einfach töten noch in der Natur aussetzen. Lediglich bei Rotfedern käme ein Aussetzen infrage.

Langfristig kann diese Maßnahme greifen, denn auch wenn nur wenige Wasserlinsen zurückbleiben und das Wasser nur schwach gedüngt ist, werden sich die Pflanzen vermehren. Fische gegen Wasserlinsen einzusetzen, ist also umständlich und aus Sicht des Tierschutzes bedenklich. Sie sollten einen anderen Weg gehen.

Lemna minor L. wirkungsvoll bekämpfen

Versuchen Sie eine Kombination aus Abschöpfen der Pflanzen, dem Einsatz von Konkurrenzpflanzen und passendem Fischbesatz.

  1. Schöpfen Sie die Wasserlinsen mit einem Kescher mit weiten Maschen ab. Geben Sie den Inhalt in einen Eimer mit Wasser. Holen Sie die Pflanzen mit einem kleinen Kescher aus dem Eimer. Achten Sie auf Schnecken und Jungfische, die sich zwischen den Pflanzen versteckt haben können. Geben Sie diese wieder in das Wasser zurück.
  2. Setzen Sie den kleinen Büschelfarn (Salvinia auriculata) ein. Er wächst ebenfalls an der Oberfläche und sehr schnell. Diese Pflanzen verhindern eine weitere Ausbreitung der Wasserlinsen. Sie lassen sich aber leichter entfernen, wenn der Wuchs zu stark wird. Im Gartenteich sterben die Pflanzen im Winter ab, sie sind nicht frostfest.
  3. Überprüfen Sie den Fischbesatz. Sie brauchen einige wenige Fische der genannten Arten. Richten Sie sich bei der Auswahl nach dem Lebensraum, den Sie den Fischen bieten können. Füttern Sie die Fische nicht, solange noch Wasserlinsen im Wasser sind. Generell sollten Sie die Fische nur jeden zweiten Tag füttern. Geben Sie nie mehr ins Wasser, als in wenigen Minuten vertilgt wird.
  4. Sorgen Sie für Oberflächenbewegungen. Im Aquarium sollte der Ausströmer des Filters knapp unter der Wasseroberfläche angebracht werden. Im Gartenteich kann ein Springbrunnen helfen.

Mit diesen Methoden können Sie Entengrütze wirkungsvoll eindämmen, ohne den Fischen die Lebensqualität zu nehmen.

Teilen: