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Alles über Venen

Venen sorgen für die Verteilung des sauerstoffreichen Blutes im Körper (blau im Bild = Venen)
Venen sorgen für die Verteilung des sauerstoffreichen Blutes im Körper (blau im Bild = Venen)
Leiden Sie an schweren Beinen, Krampfadern? Wir geben Aufschluss rund ums Thema Venen und zeigen auf, wann ein Phlebologe aufzusuchen ist.

Venen - Definition & Aufbau

Das sauerstoffarme Blut wird durch die Venen (kleine Adern) zurück zum Herzen und der Lunge gepumpt. Hier kommt es zum Austausch mit frischem Sauerstoff. Das Blut wird mit Sauerstoff angereichert und somit neu beladen. Anschließend wird das angereicherte Blut durch die Arterien in den weitläufigen Körperkreislauf verteilt.

Der Begriff Phlebologie wird im Allgemeinen als „Lehre der Erkrankungen an Venen bzw. Gefäßen“ beschrieben, hierbei handelt es sich um ein medizinisches Fachgebiet. Für Erkrankungen der Venen, beispielsweise Hämorrhoiden oder Varizen (Krampfadern), ist ein Phlebologe zuständig.

Die Wände der Venen sind dünn, der Durchmesser groß sowie der Blutdruck niedriger, als bei Arterien. Obwohl der Druck niedrig ist, können Venen effizient das Blut befördern, da durch die Venenklappen ein Zurückfließen des Blutes ausgeschlossen wird. Das sauerstoffarme Blut ist auch unter dem Begriff venöses Blut bekannt.

Venen werden in verschiede Bereiche eingeteilt, um sie besser unterscheiden zu können. Sie werden nach ihrer Lokalisation, dem Versorgungsgebiet sowie ihrer Größe unterschieden. Bei der Größe unterscheidet man in Venen und Venolen. Nachfolgend eine kurze Übersicht über die anderen beiden Kriterien:

Veneneinteilung nach der Lokalisation
Venen - Beispiele nach Lokalisation

herznahe Venen (zentrale Venen)

herzferne Venen (periphere Venen)

Begleitvenen (Venenpaare, die an Arterien angrenzen)

oberflächliche Venen

tief liegende Venen

Beispiele für Versorgungsgebietes, die unterschieden werden nach:

  • Armvenen (Venae membri superioris)
  • Hirnvenen (Venae cerebri)
  • Beinvenen (Venae membri inferioris)

Einteilung der Venen nach ihrer Größe:

  • Venen
  • Venolen

Anatomischer sowie histologischer Aufbau von Venen

Parallel zu den Arterien verlaufen die gleichnamigen Venen, wobei es Ausnahmen gibt. Die meisten Ausnahmen treten im Bereich der Hirn- sowie Hautvenen auf. Der Nutzeffekt einer engen Bindung von Arterien und Venen besteht darin, dass bei Ausdehnung einer Arterie während einer Systole es zu Kompressionen mit der Vene kommt. Der Blutabfluss wird durch das Niedrigdrucksystem der Venenklappen gesteuert und in diesem Moment ein Zurückfließen des Blutes verhindert. Das kardiovaskuläre System im Körper besteht zum Teil aus Venen und gehört dem Niederdrucksystem an, das als Blutdepot dient.

Im Gegensatz zu Arterien ist der histologische Aufbau einer Vene deutlich abgegrenzt. Die Wände der Venen sind dünner und der Schichtenaufbau weniger ausgeprägt. Die Wände einer Vene bestehen aus glatter Muskulatur, elastischem Material sowie aus kollagenen Fibrillen. Die Beschaffenheit der Venen ist ebenfalls von der Lokalisation abhängig. Es werden im engeren Sinne vier Arten unterschieden:

1. Venen, die aus Bindegewebe bestehen und eine weniger ausgeprägte glatte Muskulatur aufweisen. Sie liegen in der Nähe des Herzens (herznahe Venen).

2. Venen, die den Blutabfluss regulieren. Sie werden umgangssprachlich als Drosselvenen bezeichnet und kommen im Nebennierenmark vor. Diese Venen sorgen dafür, dass eine gleichmäßige Geschwindigkeit herrscht.

3. Venen, die keine Muskulatur besitzen. Sie kommen in Organen vor, beispielsweise den Gehirnnerven.

4. Venen, die mit Venenklappen versehen sind. Sie kommen meist in der körperlichen Peripherie vor. Die Venenklappen haben zwei sogenannte Segel, die den Rückfluss des Blutes verhindern sollen. Die Venen weißen eine unterschiedliche Muskelstärke auf. Das bedeutet, die Venen im Bereich der oberen Körperregion sind nicht so muskulär beschaffen wie die in den unteren Regionen des Körpers.

Aufgaben und Krankheiten der Venen

Venen dienen nicht nur zum Verteilen des Blutes, sondern haben die Aufgabe zugeführte Medikamente in den Körper weiterzuleiten. Über einen externen Zugang über die Haut wird eine Nadel in die Vene gelegt, worüber Medikamente eingespritzt werden, die sich dann im Körper verteilen. Des Weiteren wird aus den Venen Blut abgenommen und verschiedene Parameter im Labor untersucht. Durch die Blutwerte können Krankheiten festgestellt und ausgeschlossen werden.

Krankheiten die an Venen entstehen

Erkrankungen der Venen werden dem medizinischen Bereich der Phlebologie zugewiesen. Zu den wichtigsten Erkrankungen bzw. Venenleiden zählen:

  • die Venenentzündung (Thrombophlebitis)
  • die Venenthrombose bzw. tiefe Beinvenenthrombose
  • die chronische venöse Insuffizienz
  • die Krampfadern (Varizen)

Ursachen sowie Vorbeugen von Venenleiden

Es ist wissenschaftlich bewiesen, das Frauen viermal mehr daran erkranken als Männer. Das liegt zum einem, am Tragen von höherem Schuhwerk zum anderen an einer hormonellen Behandlung mit Medikamenten, beispielsweise die Pille sowie an einer ausgeprägten Bindehautgewebsschwäche.

Ebenfalls sind Frauen durch die Schwangerschaft gefährdeter, da die Venen es schwieriger haben den Blutfluss in Bewegung zu bringen bzw. zu halten. Begünstigt wird das Ganze durch eine zusätzliche Lockerung des Bindegewerbes, welches auf die hormonelle Veränderung in der Schwangerschaft zurückzuführen ist.

Um schwere Beine oder ein Venenleiden zu vermeiden bzw. vorzubeugen sollten Sie viel Bewegung in Ihren Alltag einbauen. Bewegung ist das A und O, damit die sogenannte Muskelpumpe aktiviert bzw. das Absacken des Blutes in die unteren Extremitäten vermieden wird.

Folgendes können Sie für gesunde Beine und bestehendes Venenleiden tun:

  • Vermeiden Sie Übergewicht
  • Leben Sie gesund
  • Gezielte Gymnastik für die Beine, hält den Blutfluss in Gang
  • In sitzenden Tätigkeiten die Füße immer wieder kreisen lassen und auf Zehenspitzen stellen
  • Nach Möglichkeit die Beine Hochlagern
  • Flache, bequeme Schuhe tragen
  • Massagen, Kneipp'sche Bäder, Warm-Kalt-Dusche

Das oberste Gebot ist, hören Sie auf Ihren Arzt. Gehen Sie regelmäßig zu Untersuchungen und lassen Sie die Beine auf Veränderungen anschauen. Erkennt man früh eine Erkrankung der Venen, kann gezielt dagegen vorgegangen werden. Es wird eine konsequente Kompressionstherapie mit Stützstrümpfen empfohlen, diese fördern den Lymph- sowie Blutrückfluss und verringern den entstehenden Druck auf die Venen.

Krampfadern den Kampf ansagen

Warum Sie Krampfadern besitzen, ist leicht erklärt, diese sind meist angeboren. Die Hauptursache für Ihre Krampfadern begründet sich zum einen in einem schlaffen Bindegewebe, zum anderen in kraftlosen Venenwänden. Bewegen Sie sich viel, dadurch wird das Blut von den Beinen in Richtung Herz gepumpt. Würden Ihre Venenklappen nun nicht richtig schließen, könnte Ihr Blut zurückfließen. Bewegen Sie die Beine wenig bis gar nicht, gerät das Ganze aus dem Gleichgewicht und das Blut würde sich in den Beinen ansammeln. In diesem Zusammenhang kommt es nun zu einem wahren Teufelskreislauf. Durch diesen Rückstau schädigen Sie die Venenklappen in den Beinen. Dadurch werden wiederum andere Venenklappen in Mitleidenschaft bezogen und das Ganze geht wieder von vorne los.

Deshalb nochmals der Appell an Sie: Bewegen Sie sich viel und ausreichend, damit es nicht zu Krampfadern oder anderen Erkrankungen der Venen kommt.

Erste Anzeichen "Besenreiser", Maßnahmen und Vorbeugen

Haben Sie Ihre Beine einmal genauer angeschaut? Sehen Sie kleine, dünne blaue Äderchen? Wenn ja, sind das die ersten Anzeichen für die sogenannten „Besenreiser“, die ausdrücken, dass bei Ihnen bereits eine Venenerkrankung vorliegen könnte.

Sind bei Ihnen erste Anzeichen vorhanden oder haben Sie bereits Krampfadern (Varizen) sollten Sie viel Bewegung in Ihren Alltag einbauen. Laufen Sie Treppen, ziehen Sie Stützstrümpfe an, gehen Sie schwimmen, vermeiden Sie Übergewicht und legen Sie immer wieder die Beine hoch, damit sich die Venen entlasten sowie erholen können. Sollten diese zuvor genannten Maßnahmen nicht greifen und Ihre Probleme mit den Venen, Arterien, Krampfadern oder sonstigen Venenkrankheiten werden schlimmer, gehen Sie zu einem Phlebologen. Der spezialisierte Facharzt kann Ihnen aufzeigen, wie Sie bestens vorbeugen können und was für ergänzende Maßnahmen unternommen werden müssen. Wird eine operative Behandlung in Betracht gezogen, suchen Sie gezielt nach einem Krankenhaus, welches sich auf Gefäßchirurgie spezialisiert hat.

Der Bericht ersetzt keine ärztliche Beratung bzw. Untersuchung. Sollten Sie Beschwerden haben, die nicht gleich vergehen, suchen Sie umgehend Ihren Haus- bzw. Facharzt auf.

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