Unterschiedliche Tonsorten und ihre Verwendung
Im Handel, zum Beispiel in Bastelläden, aber auch in Baumärkten, erhalten Sie verschiedene Tonarten, die sich augenscheinlich zunächst nur farblich voneinander unterscheiden. Dies ist jedoch ein Trugschluss, denn um den Ton mehr Stabilität zu verleihen, werden bestimmten Arten Schamotteanteile hinzugefügt. Dies ist bereits gebrannter und zermahlener Ton, der dann in den frischen Ton eingearbeitet wird.Sie haben also die Wahl zwischen fein- und grobschamottierten oder fetten Tonsorten, die keine Schamotte enthalten. Der jeweilige Schamotteanteil ist in Prozenten auf der Verpackung angegeben. Die Auswahl richtet sich danach, welche Art Werkstück Sie fertigen wollen und welche Technik dabei zum Einsatz kommen soll.
- Wenn Sie als Anfänger mit dem Töpfern beginnen und sich zunächst an kleinen Werkstücken ausprobieren wollen, verwenden Sie dafür am besten einen fetten Ton, der entweder gar keine oder nur geringe Schamotteanteile (20 Prozent) enthält. Das gilt auch für das Arbeiten mit Kindern. Denn dieser Ton ist besonders fein und weich, sodass er sich leicht verarbeiten lässt und zudem die Haut nicht strapaziert.
- Kneten Sie den Ton vor dem Formen gut durch und arbeiten Sie die Wandungen möglichst gleichmäßig dünn. Werkstücke, die dicker als zwei Zentimeter sind, müssen zudem innen ausgehöhlt werden, denn die häufigste Ursache von unschönen Rissen sind Lufteinschlüsse in der Tonmasse. Im schlimmsten Fall kann das Werkstück dadurch, während des Brandes, vollständig zerplatzen. Das muss jedoch nicht sein, wenn Sie den Ton zuvor sorgfältig bearbeiten. Alternativ können Sie den Ton auch schlagen, beispielsweise auf einem stabilen Holztisch oder dem Boden. Dies ist oftmals sogar noch effektiver.
- Als Anfängerstück können Sie eine kleine Schale in Daumentechnik herstellen. Nehmen Sie dazu ein Stück vorbereiteten Ton und formen Sie diesen zu einer Kugel. Legen Sie die Kugel in eine Ihrer Handflächen und drücken Sie dann mit dem Daumen der anderen Hand eine Vertiefung in die Tonkugel. Modellieren Sie die Vertiefung allmählich so aus, dass eine kleine Schale entsteht. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Wandstärke. Mit einem spitzen Gegenstand können Sie im Anschluss auch kleine Löcher in die Tonschale arbeiten, so kann sie später als Teelicht dienen.
Das richtige Material für die Aufbaukeramik
- Für die Aufbaukeramik von größeren Werkstücken, ab circa 15 Zentimetern, verwenden Sie Tonarten mit Schamotteanteilen von 25 bis 40 Prozent. Denn die feste Beschaffenheit sorgt dafür, dass Ihr Objekt nicht zusammenfällt. Auch diese Sorten erhalten Sie in weißer, schwarzer und roter (Terracotta) Farbe.
- Ton ist ein natürliches Verwitterungsprodukt, das sich nahezu überall auf der Erde finden lässt, je nach Region jedoch auch sehr unterschiedlich sein kann. Das betrifft auch die Farbe, die von den jeweiligen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Eisenoxid oder Mangan bestimmt wird. Dunkelbraune bis schwarze Tonsorten zeugen von unterschiedlichen Mangangehalten. Ocker- bis rotfarbene Tonsorten sind dagegen eisenhaltig, und weiße bis graue Töpfertone verfügen über nur sehr geringe oder gar keine Anteile von Flussmitteln wie Mangan oder Eisen.
- Wenn Sie Ihr Werkstück später glasieren wollen, damit es zu einem wasserdichten, gebrauchsfertigen Gegenstand wird, empfiehlt es sich, einen hellen Ton zu verwenden. Denn auf schwarzen und roten Tonarten kommen nicht alle Glasuren ausdrucksstark zur Geltung.
- Soll Ihr Objekt nach der Fertigstellung eine bestimmte Größe aufweisen, beachten Sie auch die Schrumpfung von Tonmassen, da jede Tonart während des Trocken- und Brennprozesses schwindet. Je nach Tonart und Brenntemperatur beträgt die Schwindung zwischen 10 bis 15 Prozent. Bei handelsüblichen Tonmassen wird auch die Brenntemperatur auf der Verpackung angegeben.
Bewahren Sie Ihren Ton nach Anbruch stets in einer verschlossenen Plastiktüte oder einem Kunststoffbehälter, an einem kühlen Ort, am besten im Keller, auf. Denn dadurch trocknet er nicht ein und bleibt gebrauchsfertig.
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