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Dickmaulrüssler bekämpfen - das können Sie dagegen tun

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Rosenstrauch im Garten mit pink-orangen Rosenblüten
Rosenstrauch im Garten mit pink-orangen Rosenblüten © 0-0-0-0 / pixabay.com
Rosen sind die ungeschlagenen Königinnen des Gartens und der Stolz eines jeden Gartenbesitzers. Sie bestechen nicht nur durch ihr wundervolles Aussehen, sondern auch durch ihren herrlichen Duft. Wie furchtbar, wenn Sie an den Blättern Fraßspuren entdecken und Ihre Rosen beginnen zu verdorren. Das ist ein untrügliches Zeichen für einen Befall durch Dickmaulrüssler. Was kann man jetzt tun? Biologische Mittel oder die Chemiekeule, was hilft wirklich?

Fraß-Schäden durch Dickmaulrüssler richtig erkennen

Dickmaulrüssler zählen zu den hartnäckigsten Schädlingen im Garten. Die nachtaktiven Käfer fressen sich fröhlich durch die Blätter vieler Zierpflanzen, gleichzeitig schädigen ihre Larven die Wurzeln der Pflanzen.

Ganz oben auf der Liste der Lieblingsspeisen des Dickmaulrüsslers stehen Pflanzen wie z.B. wie Rhododendron, Kirschlorbeer, Buchsbaum und auch Rosen. Man unterscheidet dabei zwischen einem Fraß durch die Käfer und einem viel schlimmeren Fraß durch den Befall mit den Dickmaulrüssler Larven.

Die Käfer sind aber nicht so wählerisch wie die Larven und fressen auch gerne Erdbeeren, Engelstrompeten, Clematis und viele andere verschiedene Staudenarten. Der Käfer verursacht typische Fraß-Stellen an den Blättern, die vom Rand her in die Blattfläche ragen. Dieser sogenannte Buchtenfraß entsteht dadurch, dass sich der Käfer vom Blattrand her in das Blatt hineinfrisst. Das liegt an der Form seiner Kauwerkzeuge.

Schädigungen durch die Larven des Dickmaulrüsslers sind nicht so leicht zu erkennen, da der Fraß an den Wurzeln und am Wurzelhals der Pflanzen stattfindet. Die geschädigten Pflanzen werden geschwächt, verfärben sich, welken und im schlimmsten Fall können sie absterben.

Was kann man gegen Dickmaulrüssler tun?

Das Einschleppen von Dickmaulrüsslern in den eigenen Garten, sollte durch intensive Kontrolle neu erworbener Pflanzen unterbunden werden. Neben den auffälligen, typischen Fraß-Schäden durch die Käfer, ist der Wurzelballen auf das Vorhandensein von Larven zu kontrollieren. Lassen Sie solche Pflanzen im Gartencenter stehen.

Sind Ihre Pflanzen im eigenen Garten aber schon befallen, so stellt sich die Frage nach der Bekämpfungsart. Möchten Sie chemisch oder nicht chemisch, nämlich rein biologisch dagegen vorgehen?

Biologische Mittel

Bekämpfung durch Absammeln

Die Dickmaulrüssler-Käfer sind nachtaktiv, daher spürt man sie am besten in der Dunkelheit mit einer Taschenlampe auf. Haben Sie die Käfer entdeckt, dann sammeln Sie sie einfach ab. Um alle zu erwischen, stellen Sie danach unter den befallenen Pflanzen mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe auf. Die Käfer verkriechen sich dort tagsüber und lassen sich so auch bei Helligkeit bequem einsammeln.

Kaffeesatz

Einige schwören auf den Einsatz von Kaffeesatz gegen die Dickmaulrüssler. Das ist aber nicht bewiesen. Es schadet aber auch nicht, daher versuchen Sie es ruhig.

Natürliche Feinde

Natürliche Feinde sind unter anderem Spitzmäuse, Igel, Maulwürfe, Eidechsen, Erdkröten und verschiedene Gartenvögel. Diese Tiere können Sie fördern, indem Sie für ausreichend Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten sorgen. Auch freilaufende Hühner helfen, die Plagegeister im Garten einzudämmen und Sie haben stets frische Eier im Haus.

Nematoden

Deutlich schwieriger als die Käfer, sind die Larven des Dickmaulrüsslers zu bekämpfen, denn sie sitzen in der Erde in unmittelbarer Wurzelnähe. Hier haben sich sogenannte Nematoden gut bewährt. Nematoden sind Fadenwürmer, welche sowohl für den Mensch und die Tiere als auch für die Pflanze selbst, ungefährlich sind. Die Fadenwürmer produzieren ganz spezielle Bakterien, die in die Larven eindringen und diese von innen vergiften. Die Nematoden leben nur ein paar Wochen lang und verschwinden von ganz allein wieder.

Die Monate April und Mai sowie August und September sind zur Bekämpfung der Dickmaulrüssler-Larven ideal. Die Fadenwürmer sind unter dem Namen „HM-Nematoden“ auch Heterorhabditis bacteriophoraim, im Fachhandel bekannt und können in kleinen Tütchen dort erworben werden.

Füllen Sie den Inhalt des Tütchens in eine Gießkanne mit abgestandenem Leitungswasser oder Grundwasser und gießen Sie damit den Wurzelbereich rund um die befallenen Pflanzen. Vorher sollten sie die zu behandelnden Pflanzen gründlich wässern, damit die Fadenwürmer für ihre Fortbewegung ausreichend Feuchtigkeit im Boden haben.

Chemische Mittel gegen Dickmaulrüssler

Die Käfer sind chemisch, mit den zur Verfügung stehenden erlaubten Pflanzenschutzmitteln, nicht zu bekämpfen. Es gibt auch keine Möglichkeit, die Larven chemisch zu beseitigen. Ausschließlich für Topfpflanzen ist Acetampiprid zur Gießbehandlung zugelassen. Es stehen aber genug sanfte biologische Mittel zur Verfügung, sodass ein Chemieeinsatz gar nicht nötig ist.

Dickmaulrüssler können die Pflanzen stark schädigen und sollten schnell bekämpft werden. Das geht hervorragend mit rein biologischen Mitteln. So können Sie Ihre Rosen wieder ungestört von den Plagegeistern genießen.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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