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Der Aufbau eines Dorfes im Mittelalter

Dorfliches Leben im Mittelalter
Dorfliches Leben im Mittelalter © Erich_Westendarp / Pixelio
Der Aufbau eines Dorfes im Mittelalter, ihre Größe und die Lebensweise in diesen Dörfern unterscheidet sich stark von dem, was Sie heute ald "Dorf" kennen mögen. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, sich eine grobe Vorstellung vom Leben in einer dörflichen Gemeinschaft in mittelalterlicher Zeit zu machen.

Um ein gutes Verständnis für die mittelalterliche Welt zu entwickeln, ist es nötig, ihren Aufbau zu verstehen. Für das Mittelalter bedeutet das insbesondere die Gemeinschaft eines Dorfes zu kennen, denn sie sind für diesen Zeitraum prägend. Falls Sie ein Model eines mittelalterlichen Dorfes bauen wollen, sollten Sie folgende Dinge unbedingt beachten.

Im Mittelalter: Grundlegendes und der Aufbau der Gesellschaft

  • Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass das Wort Mittelalter ein Konstruktion ist. Die Menschen im Mittelalter nannten ihre Zeit nicht Mittelalter. Name und Einteilung dieser Zeit sind von er Forschung nachträglich gegeben worden.
  • Als Mittelalter bezeichnet man die Periode von ca. 600 bis 1500 nach Christus und man unterteilt das Mittelalter in Früh-, Hoch- und Spätmittelalter.
  • Dem Mittelalter voran ging die Spätantike von etwa 300 bis 600 nach Christus und von ca. 1500 bis 1800 folgte die Frühe Neuzeit.
  • Im Mittelalter und auch in der Frühen Neuzeit betrieb über 90 % der Bevölkerung Landwirtschaft. Sie lebten auf Einzelhöfen oder in der Gemeinschaft eines Dorfes. Der Aufbau einer Existenz auf einem Einzelhof war mit besonders vielen Gefahren von Außen verbunden, da eine Gemeinschaft stets mehr Schutz bot.
  • Dies musste auch so sein, da die Erträge nicht besonders gut waren. So brauchte es mehrere Bauersfamilien um auch nur eine weitere Familie, die nicht von der Landwirtschaft lebte, zu ernähren.
  • Zudem waren die meisten Bauern nicht frei. Dies gilt insbesondere für diejenigen Bauern, die in der Gemeinschaft eines Dorfes lebten. Sie waren zumeist Leibeigene, denen das Land, das sie bebauten selten gehörte. Meist bestellten sie es für einen adligen Herrn oder gehörten zu einem Kloster.
  • Aufgrund dieser Abhängigkeit mussten die Bauern oftmals auch Frondienste leisten, d. h. sie mussten neben ihrer eigenen Arbeit auf dem Gut oder dem Hof des Adligen oder des Klosters regelmäßig Arbeiten verrichten.
  • Auch galt in der Regel die Schollenbindung. Das bedeutete, dass die Bauern nicht freizügig bzw. mobil waren. Sie waren an das Stück Land gebunden, das sie für ihren Herrn bestellten und konnten es nicht einfach verlassen. Wurde das Land verkauft, hatte der Bauer einen neuen Herrn.
  • Mit diesem Hintergrundwissen sollte dem Aufbau eines Modells nichts mehr im Wege stehen.

Die Gemeinschaft des Dorfes

  • Der Aufbau eines Dorfes in mittelalterlichen Zeit ist mit heutigen Dörfern nicht zu vergleichen. Allein die Größe eines Dorfes ist heute ein vielfaches von dem, was sie damals war.
  • Die Familien eines mittelalterlichen Dorfes lebten in einfachen Häusern. Diese waren meist aus Holz und Lehm mit einem Strohdach. Manchmal gehörte ein kleiner Garten dazu.
  • Für Ihr Model eines mittelalterlichen Dorfes genügen wenige Häuser. Diese stellen Sie nicht Haus an Haus, wie es heute üblich ist. Allerdings standen die Häuser der Dorfbewohner auch nicht allzu weit entfernt, da eine Gemeinschaft besseren Schutz bot.
  • Achten Sie beim Anlegen der Umgebung des Dorfes, dass diese meist aus Acker, Wiesen und Wald bestand. Der Wald war wichtig, um an Bau- und Feuerholz zu kommen, aber auch weil man ihn roden und in neuen Ackerboden umwandeln konnte.
  • Außerdem musste in der Nähe eine Wasserquelle sein.
  • Um einige Dörfer bauten die Menschen zum Schutz ein Pfahlwerk oder eine hölzerne Palisade. Diese wurde nur um die Häuser angelegt. Achten Sie beim Nachbau darauf, dass sich die Äcker weiterhin draußen befinden.
  • Ab dem frühen 12 Jh. war die Dreifelderwirtschaft üblich. Das bedeutete, dass das Ackerland, welches man bestellte, in drei Abschnitte unterteilt wurde. Zuvor war die Zweifelderwirtschaft bekannt, die nach demselben Prinzip funktioniert.
  • Reihum liegt immer einer dieser Ackerteile brach, damit sich der Boden erholen kann und bei der nächsten Bebauung wieder gute Erträge liefert. Auf diesem Teil des Ackers können Sie kleine Rind- oder Schafsfiguren stellen, denn er wurden für etwaiges Vieh als Weide genutzt, da deren Ausschied wie Dünger wirkt.
  • Auf den anderen beiden Abschnitten werden Sommer- und Wintergetreide angebaut. Zum Sommergetreide gehören zum Beispiel Hirse und Sommergerste. Zum Wintergetreide gehören Roggen, Weizen und Gerste.

Wenn Sie diese Dinge beachten, haben Sie den grundlegenden Aufbau eines Dorfes im Mittelalter vor sich.

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