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Das Janz Syndrom kennen & richtig damit umgehen

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Jugendlicher, schlafend im Bett.
Jugendlicher, schlafend im Bett. © Eren Li / www.pexels.com
Das Janz Syndrom ist eine spezielle Form der Epilepsie, die nicht immer leicht zu erkennen ist und die vor allem im Jugendalter auftritt. Wie kann man erkennen, ob es sich um das Janz Syndrom handelt und was kann man dagegen tun?

Symptome des Janz Syndroms

Oft sind die Symptome des Janz Syndrom unspezifisch, sie sind licht zu verwechseln mit nervösen Zuckungen oder Ticks.

Betroffene schildern einen Anfall häufig als blitzartigen elektrischen Schlag oder ein Zusammenfahren, das auch nervositätsbedingt sein kann. Jedoch typisch ist das Zusammenzucken, überwiegend im Bereich des Schultergürtels und der Arme.

  • Die Zuckungen können symmetrisch oder asymmetrisch sein.
  • Das Zusammen fahren ist arrhythmisch.
  • Die Zuckung erfolgt in ausladender Bewegung, etwa wenn die Zahnbürste oder der Becher ungewollt weggeschleudert werden.
  • Die Dauer eines Anfalls beträgt nur wenige Sekunden ohne Bewusstseinsstörungen.
  • Meistens tritt ein Anfall morgens nach dem Erwachen auf.
  • Schlafmangel und Alkoholgenuss begünstigen das Auftreten.
  • Die kurze Dauer des Anfalls wird häufig als nervöse Bewegung oder Zappeligkeit gewertet.
  • Manchmal kann es zu myoklonischen Anfallserien (Clustern)  über mehrere Stunden kommen.

Welche Personengruppen sind betroffen?

Meistens tritt das Janz Syndrom bei Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren das erste Mal auf. Es handelt sich dabei um die juvenile myoklonische Epilepsie (Janz Syndrom oder kurz JME).

Diese Form der Epilepsie betrifft Jungen und Mädchen gleichermaßen und trifft normal entwickelte, durchschnittlich intelligente Jugendliche.

Man geht davon aus, dass eine gewisse genetische Disposition das Entstehen des Janz Syndroms begünstigt, bewiesen ist das jedoch noch nicht abschließend.

Wie erfolgt die Behandlung des Janz Syndroms?

Diese Form der Epilepsie ist medikamentös gut zu behandeln. Bisher wurde davon ausgegangen, dass die juvenile Epilepsie eine lebenslange Medikamenten-Einnahme nach sich zieht. Allerdings gibt es Studien, die belegen, dass viele Patienten mit JME ihre Medikamente mit der Zeit reduzieren und gegebenenfalls ganz absetzen können. 

Etwa ein Drittel der Patienten einer Langzeitstudie konnten nach dem Absetzen normal leben. Die anderen hatten nur noch einzelne Anfälle.

Entscheidend ist bei der Diagnose, dass die Medikamente richtig gewählt werden, das betrifft sowohl das Mittel als auch die Dosierung. Hier werden Sie als Betroffener eng mit dem behandelnden Arzt zusammenarbeiten.

Allgemeine Therapieempfehlungen beim Janz Syndrom

Nach dem die Diagnose feststeht, ist es wichtig die passende Medikamentengabe für sich zu finden.

  • Die Medikation wird immer individuell nach Geschlecht, Wechsel- und Nebenwirkungen ausgewählt.
  • Die Dosierung erfolgt nach Maßgabe des Medikamentenspiegels, der Verträglichkeit sowie den allgemeinen Empfehlungen zur Dosierung.

Das Erkennen des Janz Syndroms ist der erste Schritt und zugleich der Schwierigste. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder Ihr Kind/Jugendlicher darunter leiden könnten, sollten Sie einen Termin beim Hausarzt machen, sodass dieser weitere Untersuchungen einleiten, beziehungsweise anordnen kann. Die Medikation erfolgt dann individuell und kann gegebenenfalls immer wieder neu überdacht und angewendet werden.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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