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Das HBCI-Verfahren einfach erklärt

Das HBCI Verfahren ermöglicht ein sicheres Onlinebanking
Das HBCI Verfahren ermöglicht ein sicheres Onlinebanking © Tumisu / pixabay.com
Das HBCI-Verfahren ist eine Technologie, die als sichere Schnittstelle bei der Datenübertragung im Onlinebanking eingesetzt wird. Das Verfahren wird heute in erster Linie als Hintergrundtechnologie von weiter entwickelten Bankensystemen verwendet. Doch wie funktioniert es und wo hat es heute noch Bedeutung?

Entwicklung des HBCI-Verfahrens

Das HBCI-Verfahren wurde Mitte der neunziger Jahre von mehreren Kreditinstituten der deutschen Kreditwirtschaft entwickelt. HBCI steht für Homebanking Computer Interface. Es handelt sich dabei um eine Technologie, die als standardisierte und offene Schnittstelle im Onlinebanking arbeitet und dabei Sicherheitsverfahren, Übertragungsprotokolle und Nachrichtenformate normiert und definiert.

Das HBCI-Verfahren bietet insbesondere zwei Lösungen für wichtige Bereiche im Onlinebanking. Es enthält eine Reihe von Sicherheitsverfahren, die eine Authentifizierung und auch eine Verschlüsselung der erteilten Aufträge ermöglicht. Ferner definiert es die Datenformate und auch die Abläufe, die für Abwicklung verschiedener Bankgeschäfte notwendig sind, wie z. B. Dauerauftrag, Einzelüberweisung oder Umsatzabrufe.

HBCI ist viele Jahre mit die sicherste Methode gewesen, um das Onlinebanking durchzuführen. Für das HBCI-Verfahren benötigt ein Bankkunde eine entsprechende Software, die HBCI-Chipkarte, eine HBCI-Geheimzahl sowie auch einen Kartenleser, um das Onlinebanking betreiben zu können. 

Ablauf des Onlinebankings mit dem HBCI-Verfahren

Beim Onlinebanking mit dem HBCI-Verfahren müssen Nutzer zunächst die relevanten Überweisungsdaten in ein Formular eingeben, was auch ohne Internetanschluss möglich ist.

Im Anschluss wird die Überweisung an die Bank übertragen, indem der Kartenleser an den Computer angeschlossen wird und die Chipkarte eingelegt wird. Der Nutzer gibt seine Geheimzahl ein und schaltet somit die Autorisierung auf der Chipkarte frei. Die Überweisung wird dann anschließend noch codiert.

Die verschlüsselte Überweisung geht dann über eine sichere Leitung an die Bank, die die Überweisung wieder entschlüsselt und die Unterschrift überprüft. Erst im Anschluss wird dann die Überweisung ausgeführt. Das HBCI-Verfahren gilt zwar als sehr sicheres Verfahren im Onlinebanking, es ist jedoch auch sehr aufwändig. 

Bedeutung des HBCI-Verfahrens im heutigen Onlinebanking

Im modernen Onlinebanking spielt das HBCI-Verfahren heute eine Rolle als Hintergrundtechnologie. Es war die Vorlage für den neuen Standard im Onlinebanking, den „Financial Transaction Services“ (FinTS). Dieses Verfahren nutzt ein neues Sicherheitskonzept mit einer Chipkarte und einer PIN. Das ältere HBCI-Verfahren findet aber in Teilen auch noch Anwendung bei modernen Banking-Apps. 

Das HBCI-Verfahren hat lange Jahre den Standard für sicheres Onlinebanking definiert. Heute wird die Technologie eher als Hintergrundtechnologie für moderne Online-Banking-Systeme eingesetzt, die einfacher und unkomplizierter zu handhaben sind.


helpster.de Autor:in
 Stella Körner
Stella KörnerStella ist als Wirtschaftswissenschaftlerin unsere Expertin für Geld und Finanzen. Sie publiziert regelmäßig zu Wirtschaftsthemen und Beruf & Karriere.
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