Gebunden - mit stabilem Einband
Bezüglich der beiden Begriffe "gebunden" und "broschiert" herrscht eine gewisse Sprachverwirrung.
- Gebunden im Sinne von "in einem Einband" ist praktisch jedes Buch, egal, ob die einzelnen Buchseiten geleimt und mit flexiblem Einband oder fadengeheftet mit festem Einband im wahrsten Sinne des Wortes "gebunden" wurden.
- Allerdings versteht man heute unter einer "gebundenen" Ausgabe ein Buch, das über einen harten, sprich unflexiblen Einband verfügt, also nicht so schnell zerfleddert. Man bezeichnet dies auch als Festeinband, manchmal auch dem englischen Ausdruck entsprechend "hardcover" genannt.
- Entgegen landläufiger Meinung muss das Buch bzw. eine größere Menge an Seiten nicht mit einer Fadenheftung am Buchrücken verbunden sein.
- Früher wurden praktisch alle Bücher in gebundener Form veröffentlicht - oft sogar mit Ledereinband als Handarbeit.
- Heute ist die Form "fadengeheftet und gebunden" nur noch besonderen Editionen und teuren Büchern vorbehalten.
- Auch viele Lehrbücher sind oft nur in gebundener, jedoch nicht immer fadengehefteter Form erhältlich.
- Zudem arbeiten Buchbinder auch heute noch alte Bücher, Loseblattsammlungen oder Unikate in gebundener Form auf, z. B. für Museen oder Ausstellungen bzw. antiquarischen Bibliotheken.
Der Unterschied zwischen einem Taschenbuch und der gebundenen Ausgabe eines Verlagsproduktes …
Broschiert - meist ein schnelllebiges Produkt
- Neben dieser soliden und langlebigen Form des Bucheinbandes hat sich die broschierte, oftmals auch als kartonierte bezeichnete, Buchform durchgesetzt.
- Der Begriff "broschiert" kommt übrigens aus dem Französischen. Dort bedeutet "brocher" einfach "heften".
- Bei diesem Einband handelt es sich um einen flexiblen, dünneren Karton, der mit dem Buchblock verklebt ist. Im Englischen steht dafür der Begriff "softcover".
- Ein Taschenbuch wiederum ist einem broschierten Buch ähnlich, meist jedoch kleiner (und oft auch einfacher verarbeitet). Allerdings sind die Grenzen zwischen Broschur und Paperback, wie das Taschenbuch im Englischen genannt wird, oft fließend.
- Ursprünglich war die Bindeart "broschiert" dafür vorgesehen, dass der Käufer des Buches später (von einem Buchmacher) einen eigenen festen Einband anfertigen lassen konnte - eben sein persönliches Buch. Selbstredend sind gebundene Ausgaben (auch wegen ihrer Stabilität und Wertbeständigkeit) wesentlich teurer als broschierte.
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