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Borreliose beim Hund - rechtzeitig erkennen & richtig behandeln

Ein Tierarzt untersucht einen Hund
Ein Tierarzt untersucht einen Hund © Mikhail Nilov / www.pexels.com
Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Sie kann unbehandelt schwere Folgen für Hunde haben, doch keine Sorge: In diesem Artikel erfahren Sie alles darüber, an welchen Symptomen Sie eine Borreliose erkennen, wie Sie einer Infektion vorbeugen können, welche Ursachen sie hat und wie die Erkrankung behandelt werden kann.

Diese Ursachen hat Borreliose

Ursächlich für eine Infektion ist ein Zeckenbiss, Überträger ist meist der gemeine Holzbock. Diese Zeckenart ist im europäischen Raum stark verbreitet. Über den Speichel der Zecke werden Borrelien Bakterien auf den Hund übertragen.

Die Übertragung der Bakterien beginnt nicht sofort, nachdem die Zecke zugebissen hat, sondern nach 16 – 24 Stunden.  Wird die Zecke zuvor entdeckt und fachgerecht entfernt, bleibt das Risiko gering.

Bedeutet die Übertragung des Erregers zwangsläufig den Ausbruch der Krankheit?

Kommt es zur Übertragung von Borreliose Bakterien, vermehren diese sich unter der Haut des Hundes und verteilen sich über die Blutbahn in seinem Körper. Sie können somit Schäden an verschiedenen Organen oder Gelenkentzündungen auslösen, doch dazu gibt es dennoch eine gute Nachricht: Nur 5 – 10 % der Hunde, die mit dem Borreliose Erreger konfrontiert werden, entwickeln auch wirklich Symptome.  Der Zeckenbiss führt noch nicht zwangsläufig zum Ausbruch einer Borreliose. Hunde mit einem starken Immunsystem können den Erreger bekämpfen und bilden Antikörper.

Zudem ist nicht jede Zecke gleich stark mit Borrelien belastet. Dies ist regional unterschiedlich.

Wie erkennen Sie eine Borreliose? Diese Symptome hat die Erkrankung

Wenn der Fall leider eingetreten ist und Ihr Hund mit Borreliose infiziert wurde, erkennen Sie dies an folgenden Symptomen:

  • Der Hund wirkt lustlos und schlapp.
  • Er hat kaum Appetit.
  • Fieber kommt hinzu. Bei Hunden spricht man ab 40° von Fieber. Alles, was höher liegt, als 41° ist sehr hohes Fieber.
  • Die Lymphknoten im Hals sind spürbar geschwollen.
  • Gelenkschmerzen, zu erkennen an den Bewegungsablläufen.

Für den Laien ist es mitunter schwierig, diese Symptome einer Borreliose zuzuordnen. Sie können ja durchaus auch andere Ursachen haben. Zudem kann es vor allem bei Hunden mit sehr dichtem Fell und viel Unterwolle passieren, dass nicht jede Zecke rechtzeitig erkannt und entfernt wird. Auch die gerötete Einsichtstelle bleibt dann unerkannt. 

Wenn Ihnen eines oder mehrere der genannten Symptome an Ihrem Hund auffallen, sollte Sie ihn schnellstmöglich dem Tierarzt vorstellen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung stehen die Heilungschancen gut, wie der nächste Abschnitt zeigt.

Diagnose, Behandlung und Heilungschancen

Wenn der Tierarzt den Verdacht auf Borreliose hat, lässt sich dies durch eine Blutuntersuchung im Labor nachweisen. Die Ergebnisse liegen meist schnell vor. Ist der Test positiv und der Hund zeigt zugleich die typischen Symptome, kann dies als Beweis für eine Infektion gewertet werden.  Borrelien können auch ohne Symptome im Blut nachweisbar sein. Das bedeutet dann aber lediglich, dass der Hund zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal mit dem Erreger konfrontiert war. Ohne entsprechende Symptome kann davon ausgegangen werden, dass er eine sogenannte „stille Infektion“ hatte und Antikörper gebildet hat.

So wird Borreliose behandelt

Steht die Diagnose fest, wird der Hund schnellstmöglich mit speziellen Antibiotika behandelt, die den Borreliose Erreger wirksam bekämpfen. Für eine verlässliche Wirksamkeit ist es unabdingbar, dass die Medikamente über einen Zeitraum von 3 bis 4  Wochen zuverlässig verabreicht werden. Zur Linderung der Gelenkschmerzen gibt es zusätzlich noch entzündungshemmende, schmerzstillende Tabletten.

Wie steht es um die Heilungschancen?

Wird die Borreliose rechtzeitig erkannt und sicher diagnostiziert, stehen die Chancen gut, dass der betroffene Vierbeiner wieder vollkommen gesund wird. Selbstverständlich braucht ein erkrankter Hund dafür viel Ruhe, Liebe und Pflege - und natürlich eine zuverlässige, ärztliche Behandlung.

Leider kann eine unerkannte und zu spät behandelte Borreliose chronisch werden. Konkret kann das bedeuten, dass Herz, Nieren und Nerven des Hundes dauerhaft geschädigt sind. Auch immer wiederkehrende Lähmungserscheinungen und Herzmuskelentzündungen sind möglich.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Borreliose

Oberste Priorität sollte sein, dass Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang in der Natur nach Zecken absuchen und diese schnellstmöglich mit einer Zeckenkarte entfernen.  So nehmen Sie den Blutsaugern die Gelegenheit, die Borrelien auf die Blutbahn Ihres Vierbeiners zu übertragen.

Mit einem Zeckenschutzpräparat können Sie nach ärztlicher Empfehlung versuchen, Ihrem Hund die Plagegeister vom Leibe zu halten.  Mittlerweile berichten viele Hundehalter, dass einige Präparate nicht mehr so wirksam sind, wie sie einmal waren.  Sprechen Sie dies gerne im Beratungsgespräch an. Das medizinische Fachpersonal ist diesbezüglich auf dem neuesten Stand und kann Ihnen ein wirksames Produkt empfehlen.

Achten Sie auf mögliche Symptome

Wenn Ihr Hund sich schlecht zu fühlen scheint und plötzlich nicht mehr fressen oder laufen will, sollten Sie nicht lange zögern und Ihre Tierarztpraxis aufsuchen. Das kann eine Borreliose sein oder auch etwas ganz anderes. Glücklicherweise können die modernen Labore schnell und zuverlässig sagen, womit Sie es zu tun haben. Wie bereits beschrieben, kann mit einer schnellen Diagnose alles dafür getan werden, damit der geliebte Mitbewohner schnell wieder gesund und munter ist.

Gibt es einen Impfschutz gegen Borreliose?

Ja, den gibt es. Vor allem in Gebieten mit einem großen Vorkommen der Erkrankung kann es sinnvoll sein, den Hund mit einer Impfung zu schützen.  Ob eine Impfung sinnvoll und notwendig ist, hängt von vielen, individuellen Faktoren ab. Am besten sprechen Sie Ihren Tierarzt auf diese Möglichkeit an.

Sollte Ihr Vierbeiner trotz aller Vorsicht und Sorgfalt an Borreliose erkrankt sein, wünschen wir ihm selbstverständlich an dieser Stelle gute Besserung!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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