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Wie macht man Beton wasserfest?

Eine graue Betonwand oben mit Gitter und ein Betonfußboden
Eine graue Betonwand oben mit Gitter und ein Betonfußboden © Hannah Busing / unsplash.com
Beton ist in seiner klassischen Mischung nicht wasserdicht, weshalb es je nach Anwendungsgebiet wie Garage, Treppe & Co. sinnvoll sein kann, Beton wasserdicht zu machen. Welche Möglichkeiten gibt es? Was kostet das? Was kann man selbst machen und wie geht das?

Was Sie benötigen:

  • Transparente Dispersion auf Acrylbasis (Betonsiegel)
  • Spüli
  • Wasser
  • Pinsel
  • Schutzbrille, Handschuhe und Maske
  • ggf. Drahtbürste
  • ggf. Hammer
  • ggf. Winkelschleifer mit Schruppscheibe

Wie bekommt man Beton wasserdicht?

Einen nach der Herstellung vollständig wasserdichten Beton gibt es leider nicht, da er als natürlicher Baustoff, der aus Kies, Sand, Zement und Wasser hergestellt wird, immer Poren aufweist. Wollen Sie Beton wasserdicht machen, können Sie dieses z.B. durch eine Versiegelung erreichen.

Wenn Sie sich im Baumarkt Produkte zur Betonversiegelung ansehen, werden Sie feststellen, dass die meisten auf Kunstharzdispersionen, oft verstärkt mit Polyurethan, oder Epoxidharz basieren. Hiermit wird der Beton gegen Feuchtigkeit, Versteifung sowie UV-Strahlung geschützt. Den Beton können Sie dabei ganz einfach selber versiegeln und so geht das.

Schritt-für-Schritt-Anleitung - Beton versiegeln

Schritt 1: Gründlich reinigen

  1. Vor dem Auftragen der Versiegelung müssen Sie den Beton gründlich reinigen.
  2. Entfernen Sie dafür Schmutz, Fette oder Staub, denn ansonsten kann die Versiegelung nicht optimal in den Beton eindringen.
  3. Befreien Sie den Beton von Schmutz, Fett und Co. ganz einfach mit einer Bürste und Spüli-Wasser.
  4. Alles gut abtrocknen lassen. 

Schritt 2: Alte Anstriche entfernen

  1. Alte Anstriche mit Betonfarbe lassen sich sehr gut mechanisch mit einer Drahtbürste und einem Hammer entfernen. 
  2. So können Sie die Farbe Stück für Stück abklopfen. Das ist zwar sehr aufwendig, funktioniert aber. Schneller geht es natürlich mit einem Winkelschleifer.
  3. Beachten Sie beim Winkelschleifer, dass ein normaler Schleifaufsatz durch die entstehende Wärme sofort verkleben würde. Nutzen Sie daher eine Schruppscheibe, wie sie normalerweise zur Metallbearbeitung verwendet wird.

Schritt 3: Schützen 

  1. Die Dispersionen enthalten flüchtige Lösemittel und andere gesundheitsschädliche und gefährliche Inhaltsstoffe. Achten Sie daher bei der Verarbeitung stets auf gute Belüftung.
  2. Tragen Sie bei der Betonversiegelung sowohl Schutzhandschuhe, als auch eine Schutzbrille und Schutzmaske. 

Schritt 4: Versiegelung auftragen und trocknen

  1. Tragen Sie die Versiegelung mit einem geeigneten Pinsel auf. Ein einmaliger Anstrich ist hierzu ausreichend.
  2. Im Anschluss an das Auftragen der Versiegelung sollte der Beton für einige Stunden trocknen. Beachten Sie die Anleitung auf der Packungsbeilage.
  3. Beim Trocknen sollte der Beton weder betreten, noch Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Er sollte daher vor Regen und anderen äußeren Einflüssen z.B. mit einer Plane, geschützt werden.
  4. Am besten streicht man an einem Tag, wo kein Regen angesagt ist. Die empfohlene Anwendungstemperatur liegt bei 5 bis 25°C.

Was kostet das Ganze?

Zum wasserdichten Versiegeln von Beton eignet sich eine Farbe auf Acrylbasis. Sie schützt optimal nicht nur vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung, sondern hat in der Regel einen leicht matten Seidenglanz, was dem tristen Beton ein optisches Upgrade verleiht.

Die Dispersionen zum Versiegeln von Beton sind auch - Nomen est Omen - unter dem Namen „Betonsiegel“ im Fachhandel, Baumarkt oder online erhältlich, wie z.B. Plid Betonfarbe für Innen & Außen, Frostsicher, Anthrazitgrau 0,75L - Flüssigkunststoff Bodenbeschichtung - Kellerboden - Bodenfarbe für Keller, Zement, Mauerwerk & Holz für 8 qm ist dabei für 24,90 Euro zu haben. Das ist ein Literpreis von 33,20 Euro.

Die Preise bewegen sich zwischen 7 Euro bis hin zu 33 Euro pro Liter. Die preislichen Unterschiede richten sich z.B. nach den Anwendungsmöglichkeiten im Außen- oder im Innenbereich, der Gehbelastung, Abriebfestigkeit und der Wetterbelastungsfähigkeit.

Neue Möglichkeiten der Versiegelung

Die Wissenschaft ist täglich auf der Suche nach alternativen Methoden, die auch die Umwelt nicht belasten. Die neueste Betonversiegelung besteht aus Flüssig-Glas, dem sogenannten Siliziumdioxid. Dieses Silizium wird aus reinem Quarzsand gewonnen und macht rund 15% der Erdmasse aus. Wir sprechen also von einem Rohstoff, der in der Natur in gewaltigen Mengen auftritt und dabei ökologisch unbedenklich und ungiftig ist.

Forscher der Nanotechnologie haben eine Methode entwickelt, die es ermöglicht aus Quarzsand Siliziumdioxid-Moleküle in feinster Auflösung zu gewinnen. Kombiniert mit einem Lösungsmittel, das beim Auftragen verdunstet, bleibt die schützende, tief eindringende Flüssigglas-Schicht erhalten.

Die Versiegelung ist im Handel unter Versiegelung 24 erhältlich, hat aber auch einen stolzen Preis von 79,99 pro Liter. Sie ist wasserabweisend und abriebfest durch Nanobeschichtung mit Lotoseffekt.

Weil Beton leicht porös ist, können Wasser und Schadstoffe in seine Oberfläche eindringen und das Material angreifen. Da hilft nur eine Versiegelung. Sie wissen jetzt wie man Schritt für Schritt Beton ganz easy selber versiegeln kann und was es dabei zu bedenken gibt.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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