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Azteken - Wissenswertes über Volk, Reich und Kultur

Teotihuacan-Pyramide der Sonne im Reich der Azteken
Teotihuacan-Pyramide der Sonne im Reich der Azteken © Jordi Mayoral / pixabay.com
Die Azteken waren eine mesoamerikanische Zivilisation, die im heutigen Mexiko zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert existierte. Die Azteken hinterließen ein reiches Erbe in der mexikanischen Kultur und haben bis heute einen bedeutenden Einfluss auf Kunst, Religion und Traditionen im Land.

Das Volk der Azteken

Die Azteken, auch Mexica genannt, waren ein Nomadenvolk, das sich schließlich in der Region des heutigen Mexiko-Tals niederließ. Gemäß ihrer Legenden gründeten sie ihre Hauptstadt Tenochtitlán im Jahr 1325.

  • Soziale Struktur: Die aztekische Gesellschaft war hierarchisch strukturiert. An der Spitze stand der Huey Tlatoani, der Große Sprecher, der politische und religiöse Autorität innehatten. Darunter gab es verschiedene soziale Klassen, darunter Adlige, Priester, Krieger und gewöhnliche Bürger.  
  • Landwirtschaft und Ernährung: Die Azteken waren ausgezeichnete Landwirte und nutzten Techniken wie Terrassenanbau und schwimmende Gärten, um Nahrungsmittel wie Mais, Bohnen, Kürbis, Avocado und Kakao anzubauen. Ihr Hauptnahrungsmittel war jedoch Mais.
  • Religion und Glaube: Die aztekische Religion war polytheistisch und ihre Götter waren in verschiedene Kategorien unterteilt, darunter Sonnengötter, Regengötter und Kriegsgötter. Opfergaben, einschließlich menschlicher Opfer, waren ein integraler Bestandteil ihrer religiösen Praktiken.
  • Kalender und Astronomie: Die Azteken entwickelten einen komplexen Kalender, der aus einem 365-Tage-Sonnenkalender und einem 260-Tage-Tzolkin (Ritualkalender) bestand. Sie waren auch fortschrittliche Astronomen und beobachteten den Himmel, um landwirtschaftliche Zyklen und religiöse Feste zu bestimmen.
  • Kunst und Handwerk: Die Azteken waren begabte Künstler und Handwerker und schufen beeindruckende Skulpturen, Malereien, Keramiken und Schmuckstücke. Ihr Kunststil war oft symbolisch und religiös geprägt.
  • Sprache und Schrift: Die Azteken sprachen Nahuatl und verwendeten eine hieroglyphische Schrift, die auf Bildern und Symbolen basierte. Diese Schrift wurde auf Steininschriften und anderen Artefakten verwendet.
  • Kontakt mit den Spaniern: Die Ankunft der Spanier unter der Führung von Hernán Cortés im Jahr 1519 führte zur Eroberung des aztekischen Reiches. Krankheiten, Kriegsführung und politische Intrigen trugen zum Untergang von Tenochtitlán im Jahr 1521 bei.
  • Traditionelle Kleidung: Die Kleidung der Azteken war oft farbenfroh und reich verziert und die Verwendung von bestimmten Materialien und Designs konnte den sozialen Status und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe anzeigen.
  • Kulinarik der Azteken:  Die Azteken hatten eine vielfältige Ernährung, die hauptsächlich auf landwirtschaftlichen Produkten basierte. Mais, Bohnen, Chili und Tomaten, sowie Kakao, Wildpflanzen und Früchte standen auf dem täglichen Speiseplan. Bis heute hat sich dies gehalten und wurde in die mexikanische Esskultur integriert.

Städte und Bauten der Azteken

Die Azteken waren bekannt für ihre beeindruckenden Städte und Bauten, von denen einige trotz der spanischen Eroberung und der Zerstörung von Tenochtitlán noch immer existieren oder zumindest teilweise erhalten sind.

  • Tenochtitlán: Die Hauptstadt des aztekischen Reiches, Tenochtitlán, war eine der größten und beeindruckendsten Städte der Welt zu ihrer Zeit. Sie war auf einer Insel im Texcoco-See erbaut und durch ein ausgeklügeltes Netzwerk von Kanälen, Dämmen und Brücken mit dem Festland verbunden. Zu den bemerkenswerten Bauten gehörten der Templo Mayor (Haupttempel), Paläste, Märkte und Ballspielplätze.
  • Templo Mayor: Der Templo Mayor war das Herzstück von Tenochtitlán und der wichtigste Tempel der Stadt. Er war den beiden Hauptgöttern der Azteken, Huitzilopochtli (dem Kriegsgott) und Tlaloc (dem Regengott), gewidmet. Der Tempelkomplex war mehrstufig und wurde regelmäßig erweitert und umgebaut. Heute befindet sich an der Stelle des Templo Mayor ein Museum, das dem Tempel gewidmet ist. Hier können Besucher die Überreste des Tempels und eine Fülle von aztekischen Artefakten bewundern, die bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt wurden.
  • Teotihuacán: Obwohl Teotihuacán nicht direkt von den Azteken erbaut wurde, war es eine bedeutende Stadt in der aztekischen Vorzeit und blieb auch während der aztekischen Herrschaft von großer Bedeutung. Die Stadt beherbergt beeindruckende Pyramiden wie die Sonnen- und Mondpyramide sowie den Tempel der Gefiederten Schlange.
  • Tlatelolco: Tlatelolco war eine Schwesterstadt von Tenochtitlán und ein wichtiges Handelszentrum. Die Stadt war für ihren großen Markt bekannt, auf dem Waren aus dem gesamten aztekischen Reich gehandelt wurden.
  • Templo de Quetzalcoatl in Tlatelolco: Dieser Tempel, auch als Tempel des gefiederten Schlangengottes bekannt, war ein bedeutendes religiöses Zentrum in Tlatelolco. Er wurde zu Ehren von Quetzalcoatl, einer wichtigen Gottheit der Azteken, erbaut.

Feste der Azteken

Die Azteken feierten eine Vielzahl von Festen, die oft mit religiösen und kulturellen Traditionen verbunden waren. Diese Feste hatten unterschiedliche Zwecke, darunter die Ehre der Götter, die Sicherung der Fruchtbarkeit und des Wohlstands, sowie die Verbindung mit den Ahnen und der Natur. Sie waren von großer Bedeutung für das religiöse und kulturelle Leben der Azteken. Einige der wichtigsten Feste der Azteken waren:

  • Huey Tozoztli: Dies war ein Fest, das dem Gott Tezcatlipoca gewidmet war und im Monat Mai gefeiert wurde. Es war eine Zeit der Reinigung und Erneuerung, die mit Ritualen und Opfern verbunden war.
  • Panquetzaliztli: Diese Feier war dem Kriegsgott Huitzilopochtli gewidmet und fand im Monat Dezember statt. Es wurde gefeiert, um den Sieg der Götter über die Dunkelheit zu feiern und um den Sonnengott zu ehren.
  • Tlacaxipehualiztli: Damit wurde zu Ehren des Gottes Xipe Totec gefeiert und fand im März statt. Es war bekannt für seine Opferrituale, bei denen Menschen geopfert wurden, um die Fruchtbarkeit der Erde zu sichern.
  • Huey Micailhuitl: Dieses Fest wurde zu Ehren von Mictecacihuatl und Mictlantecuhtli, den Göttern der Unterwelt, gefeiert und fand im August statt. Es war eine Zeit, um die Toten zu ehren und ihre Rückkehr zu feiern.
  • Ochpaniztli: Dies war ein Erntefest, das im September gefeiert wurde, um die Götter für eine reiche Ernte zu ehren und um ihre Gunst für zukünftige Ernten zu erbitten.

Die Azteken, auch Mexica genannt, waren also ein mesoamerikanisches Volk, das zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert in Zentralmexiko blühte. Die Azteken waren begabte Künstler und Handwerker und schufen beeindruckende Skulpturen, Malereien, Keramiken und Schmuckstücke. Ihr Kunststil war oft symbolisch und religiös geprägt und hinterließen ein weitreichendes, kulturelles Erbe, das z. T. noch heute zu sehen ist. Auch die Esskultur ist bis heute noch in einigen Teilen bei den Mexikanern erhalten geblieben. 

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