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Ausfluss riecht - worauf der Geruch hindeutet

Damenslips an der Wäscheleine.
Damenslips an der Wäscheleine. © Karolina Grabowska / www.pexels.com
Das Thema „vaginaler Ausfluss“ ist sehr intim und deshalb spricht niemand gerne darüber. Dennoch hat jede Frau im Laufe ihres Lebens damit zu tun und man sollte wissen, dass der Geruch des Ausflusses Rückschlüsse über den Gesundheitszustand der Vagina zulässt.

Wie riecht normaler Ausfluss?

Jeder Mensch hat seinen individuellen Körpergeruch und dazu gehört auch der Duft der intimen Zonen. Es ist zudem unterschiedlich, wie viel Ausfluss man hat und in welcher Phase des Zyklus man sich gerade befindet.

Kurz vor dem Eisprung ist der Ausfluss aus der Scheide (Fluor genitalis oder Fluor vaginalis) etwas stärker und flüssiger. Ebenso vor der Periode, hier kann der Ausfluss verstärkt sein, aber eher zähflüssiger.

Der normale Geruch reicht von fast geruchlos bis zu leicht säuerlich. Das liegt an den Milchsäurebakterien, die in einem gesunden Scheidenmilieu vorhanden sind und die Schleimhäute schützen.

Welche Gerüche gibt es?

Neben dem normalen individuellen Geruch kann es sein, dass der Ausfluss einen anderen untypischen Geruch annimmt. Hier kann man folgende unterscheiden:

Ausfluss riecht „fischig“

Ein leichter Fischgeruch ist kein Grund zur Sorge, denn dieser kann in Verbindung mit Schweiß entstehen. Wer das also nach intensivem Sport wahrnimmt, sollte sich keine großen Sorgen machen. Wenn der Ausfluss allerdings von der üblichen Beschaffenheit abweicht und sehr wässrig, gelb, grün, grau und/oder schaumig ist, dann kann es sich um eine Infektion handeln. Meist handelt es sich hier um Bakterien, beispielsweise Trichomonaden.

Ausfluss riecht „metallisch“

Während der Periode ist das ganz normal, man nimmt den Geruch nach Metall mehr wahr, wenn man Binden benutzt. Im Blut ist Hämoglobin (Eiweißverbindung mit Eisengehalt). Auch kleinere vaginale Verletzungen durch Geschlechtsverkehr oder eine vorangegangene vaginale Untersuchung beim Gynäkologen können einen metallischen Geruch verursachen. Ein vermehrter Ausfluss im Vergleich zur üblichen Menge und Unterbauchbeschwerden können jedoch auf eine Infektion mit Chlamydien hindeuten.

Ausfluss riecht nach Hefe

Wenn der Ausfluss nach Brot, Hefe oder Bier riecht, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Pilzinfektion. Diese treten umso eher auf, wenn man ein geschwächtes Immunsystem hat. Der Ausfluss ist nicht flüssig, sondern eher bröckelig, weißlich und bildet einen Belag auf den inneren und äußeren Schamlippen.

Ausfluss riecht „süßlich“

Dieser Geruch ist zwar angenehmer als Fischgeruch, aber er kann auf eine Pilzinfektion hindeuten, möglicherweise gesellen sich noch gerötete Stellen an den Schamlippen und Juckreiz dazu. Es kann sein, dass hinter dem Geruch eine hormonelle Veränderung steckt oder aber ein Hinweis auf eine Diabeteserkrankung sein, vor allem, wenn das Süße eine fruchtige Note aufweist.

Ausfluss riecht „würzig-herb“

Moschusgeruch entsteht in Verbindung mit körperlicher Anstrengung und Schweiß. Schweiß an sich ist geruchlos, wenn er aber auf der Haut mit Bakterien in Verbindung kommt, entsteht der typisch herbe Geruch, denn die Bakterien zersetzen den Schweiß und es kommt zur Geruchsbildung. Diese Duftnote erinnert an Achselschweiß.

Ausfluss riecht „seltsam“

Hier kann es sein, dass man den Geruch nicht exakt einordnen kann, der Ausfluss jedoch anders als normal riecht und man auch keinerlei sonstige Beschwerden hat. Möglicherweise liegt das am Essen, wer Spargel, Knoblauch oder viel Zucker gegessen hat, wird den Geruch über den Körper wieder ausscheiden, somit auch über den Ausfluss.

Ausfluss riecht faulig

In manchen Fällen kann es sein, dass ein Tampon vergessen wurde oder eine Binde zu lange getragen wurde. Hier entsteht ein unangenehmer Geruch nach faulen Eiern. Problematisch kann es werden, wenn man das toxische Schocksyndrom bekommt, das akut lebensgefährlich sein kann! Das ist zwar sehr selten aber umso gefährlicher.

Bei allen Gerüchen, die einem komisch vorkommen oder die einfach anders sind, sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. Das gilt insbesondere, wenn man den Gerüch über ein paar Tage hinweg wahrnimmt.

Bei Pilzerkrankungen beispielsweise helfen Vaginalzäpfchen oder Cremes. Generell gilt es jedoch auf seinen Körper zu hören und Warnzeichen früh wahrzunehmen, um eine entsprechende Therapie zu beginnen. Hier sind die meisten Gründe harmlos, aber man sollte etwas dagegen tun.

Übrigens sollte man auf Vaginalduschen und zu viel Intimzonenhygiene verzichten, denn das stört die natürliche Hautflora, die vor Keimen schützt. Es genügt die normale Duschhygiene mit einem hautneutralen milden Duschgel.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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