Alle Kategorien
Suche

Schleimpfropf oder Ausfluss? - so erkennen Sie es

Schwangere Frau, die ihren Bauch streichelt.
Schwangere Frau, die ihren Bauch streichelt. © Garon Piceli / www.pexels.com
Der Schleimpfropf ist eine typische Erscheinung in der Schwangerschaft. Er erfüllt eine wichtige Schutzfunktion und sein Abgang kann ein Anzeichen sein, dass die Geburt kurz bevor steht. Aber woher weiß ich, dass es sich dabei nicht um einen normalen Ausfluss handelt?

Was ist ein Schleimpfropf?

Der Gebärmutterhals (Zervix) einer Frau ist immer mit Schleim (Zervixschleim) ausgekleidet, nicht nur in der Schwangerschaft. Die Konsistenz ändert sich im Laufe des Zyklus. In der unfruchtbaren Phase ist er zähflüssig und hält Keime oder auch Spermien ab. In der Phase der Fruchtbarkeit wird er dünnflüssig und erleichtert es den Spermien, ihren Weg zur Eizelle zu finden.

Wenn eine Befruchtung stattgefunden hat, wird der Schleim zunehmend fester unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone. Er wird dann so fest, dass er einen festen Schleimpfropf bildet. Dieser schützt das Baby während der gesamten Schwangerschaft vor dem Eindringen von Krankheitserregern oder Sperma. Deshalb ist das Baby in einer normalen Schwangerschaft auch beim Geschlechtsverkehr gut geschützt.

Was ist Ausfluss?

Frauen kennen das aus ihrem monatlichen Zyklus, es kann je nach Phase zu einem mehr oder weniger starken Ausfluss kommen. Normalerweise ist dieser durchsichtig bis weißlich und riecht nach nichts.

Während der fruchtbaren Phase wird der zähflüssige Ausfluss in seiner Beschaffenheit flüssiger, ähnlich Eiweiß und man kann mit den Fingern „Fäden“ ziehen. Durch diese Konsistenz können die Spermien leichter zur Eizelle gelangen, zudem ist das Milieu ideal für diese, um sich fortzubewegen.

Normalerweise ist Ausfluss milchig weißlich bis durchsichtig. Der Geruch ist neutral bis leicht süßlich. Wer seinen Körper aufmerksam beobachtet, bemerkt, wenn sich etwas in Farbe und / oder Geruch oder Beschaffenheit geändert hat.

Wenn man jedoch einen gelblichen oder grünlichen Ausfluss feststellt, der auch noch unangenehm „fischig“ riecht, handelt es sich meist um eine Infektion mit Bakterien. Ist der Ausfluss bröckelig und weißlich, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Pilzinfektion. In beiden Fällen ist es wichtig, möglichst bald zum Frauenarzt zu gehen und das abklären zu lassen.

Wie erkennt man den Abgang des Schleimpfropfes?

Der Abgang des Schleimpfropfes wird auch „Zeichnen“ oder „Zeichnungsblutung“ genannt, denn das bedeutet, dass die Geburt beginnt.

Nicht jede Frau bemerkt den Abgang des Schleimpfropfes überhaupt so deutlich, denn Größe und Aussehen können sich unterscheiden. Es kann einfach eine größere Menge zähen Schleims im Slip sein, oder auch ein richtiger fester Pfropf. Manche Frauen beschreiben das Aussehen in der Form eines größeren "Popels". Die Farbe kann weißlich bis gelblich mit roten Schlieren sein.

Als Ankündigung zur Geburt löst sich der Schleimpfropf, wenn der Muttermund langsam beginnt sich zu öffnen. Durch die intensive Durchblutung dessen, kommt es zu kleinen Rissen im Gewebe, die in der Folge zu Blutspuren führen, die sich in den Schleim mischen. Die Farbe des Blutes ist hellrot, wenn die Ablösung gerade stattgefunden hat. Wenn sich nur kleine Risse gebildet haben, ohne dass sich der Pfropf löst, dann kann das Blut schon älter sein und entsprechend eine rostrote bis bräunliche Farbe angenommen haben.

Ab der 38. SSW ist es wahrscheinlich, dass sich dieser Schleimpfropf löst, es bedeutet jedoch nicht, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Es ist durchaus auch möglich, dass es noch ein paar Tage dauert, bis es losgeht. In Verbindung mit Wehen, die regelmäßig in immer kürzeren Abständen und stärker werdender Intensität kommen, ist es jedoch angeraten, ins Krankenhaus zu fahren.

Sollte eine länger anhaltende Blutung einsetzten, die hellrotes Blut zutage fördert, ist es notwendig, schnell ins Krankenhaus zu gehen, denn möglicherweise handelt es sich um eine vorzeitige Plazentaablösung.

Übrigens kann es passieren, dass sich der Schleimpfropf etwas löst durch Geschlechtsverkehr oder auch eine vaginale Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen. In der Regel bildet der Körper diesen aber wieder neu. Gerade in der Schwangerschaft gilt jedoch das Motto, dass man lieber einmal umsonst zum Arzt geht, als etwas zu verpassen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
Teilen: