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4 Bindungstypen - so erkennen Sie den Typ

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Älteres Paar schaut mit Kaffee in der Hand raus.
Älteres Paar schaut mit Kaffee in der Hand raus. © MART PRODUCTION / www.pexels.com
Mit manchen Menschen kann man sehr gut und unkompliziert eine Bindung eingehen, sei es eine freundschaftliche oder romantische, bei anderen Menschen klappt das nur bedingt oder gar nicht. Wen man nun, trotz bester Absichten in Beziehungen immer wieder scheitert, könnte es am Bindungstypen liegen.

Definition des Begriffes Bindung

Im Leben begegnen einem immer wieder Bindungen, egal, welcher Art mit Menschen und diese sind gekennzeichnet durch unterschiedliche Weisen der Interaktion und des Verhaltens in diesen Bindungen.

Das beginnt in der frühen Kindheit und ist hier geprägt durch das Verhalten von Eltern mit ihren Kindern. Im Erwachsenenalter werden Bindungen vielschichtiger und die Bindungstypen gelten nun eher als Definition für romantische Paarbeziehungen. Die Theorie der Bindungsstile entwickelte sich aus der Forschung, die zu dem Thema in den 1960er und 1970er Jahren aufkam. Das Ergebnis aus den Studien ergibt die vier Haupt-Bindungsstile, die bis heute von Psychologen anerkannt sind.

Bindung bedeutet nach John Bowlby

  • Das Verlangen Menschen in der Nähe zu haben, mit denen wir verbunden sind.
  • Sichere Rückkehr zur Bindungsperson, die Sicherheit und Trost verspricht im Angesicht von Bedrohungen von außen oder Angst.
  • Das Kind hat eine oder mehrere Bezugspersonen als sicheren Hafen, von denen aus es in immer größeren Radien Erkundungstouren machen kann.
  • Angst vor Trennung, die dann auftritt, wenn die Bezugsperson abwesend ist.

Die 4 Bindungstypen - Erkennen Sie sich wieder?

  • Sichere Bindung: Dieser Bindungstyp ist ein idealer Partner für dauerhafte und stabile Beziehungen, denn er kann liebevolle, vertrauensvolle Bindungen eingehen. Er ist in er Lage zu lieben, Liebe anzunehmen und zu Vertrauen. Es fällt leicht diesen Personen nahe zu kommen und Intimität aufzubauen. Diese Menschen sind dazu befähigt Nähe zuzulassen, aber sie können auch loslassen, wenn der Partner Zeit allein oder Abstand braucht. Ebenfalls können sie sich voll auf andere verlassen, ohne abhängig zu werden. Das ist der ideale Bindungspartner.
  • Unsicher-vermeidende Bindung: weitere Bezeichnungen dieses Typus sind vermeidend, ängstlich-vermeidend oder abweisend-vermeidend. Dieser Bindungstyp schafft es nicht, längerfristige Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Diese Menschen wollen keine körperliche und emotionale Nähe zulassen. Man sagt im Alltag auch, dass diese Personen Bindungsangst haben, das bezieht sich auf das vermeidende Verhalten. Das kann in der Kindheit begründet sein durch eine gefühlsmäßig distanzierte oder sehr strenge Erziehung. Ebenso kann es sein, dass die Bezugspersonen gar nicht da waren, psychisch oder physisch.
  • Desorganisierte Bindung: oder auch eine ängstlich-desorganisierte Bindung ist gekennzeichnet durch besonders inkonsistentes Verhalten und großen Schwierigkeiten anderen Menschen zu vertrauen. Diese Personen sehnen sich danach, sich geliebt zu fühlen, haben aber gleichzeitig eine extreme Angst vor festen Bindungen. Häufig ist bei diesem Typus Angst vor den eigenen Eltern vorhanden und oft ist dieses Verhalten durch frühen Missbrauch oder Vernachlässigung begründet. Wobei der Missbrauch nicht durch die Eltern stattgefunden haben muss, aber diese offenbar nicht in der Lage waren diesen zu erkennen und zu verhindern.
  • Unsicher-ambivalente Bindung: auch bezeichnet als ängstlich-besorgt oder ängstlich-ambivalent. Diese Menschen haben in der Kindheit meistens Probleme gehabt ihre Bezugspersonen zu verstehen beziehungsweise hatten immer das Gefühl nicht zu wissen, was man von diesen erwarten kann und darf. Solche Personen sind in romantischen Paarbeziehungen sehr unsicher, erwarten immer Bestätigung ihrer selbst. Sie neigen zu Verlustangst, Eifersucht und kontrollierendem Verhalten.

So kann man am Bindungsstil arbeiten

Wenn man seinen Bindungsstil erkannt hat und bemerkt hat, dass er problematisch ist, kann man mit viel Geduld und Arbeit an sich selbst versuchen eine Änderung herbei zu führen. Allein ist das bei einem ausgeprägten Typen allerdings schwer bis gar nicht möglich. Hier bedarf es professioneller Hilfe in Form einer tiefenpsychologischen Therapie.

Der erste Schritt ist es überhaupt zu erkennen, dass das Problem bei einem selber liegen könnte und man den dringenden Wunsch hat dieses zu lösen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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