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Zu viele rote Blutkörperchen - das bedeutet es

Anhand einer Blutprobe kann ein Arzt erkennen, ob der Mensch gesund ist.
Anhand einer Blutprobe kann ein Arzt erkennen, ob der Mensch gesund ist. © Karolina Grabowska / www.pexels.com
Meistens hört man, dass jemand zu wenig rote Blutkörperchen hat und deshalb unter Blutarmut leidet. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, dass jemand zu viele rote Blutkörperchen hat. Auch das ist gegebenenfalls behandlungsbedürftig.

Woher kommen zu viele rote Blutkörperchen?

Wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in einer Blutprobe zu groß ist, spricht man von einer Polyglobulie.

Wenn ein dauerhafter Sauerstoffmangel im Körper vorliegt, kann es zu dieser Vermehrung der roten Blutkörperchen kommen. Dieser Mangel an Sauerstoff regt den Körper an vermehrt rote Blutkörperchen im Knochenmark zu bilden. Die roten Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff im Körper zuständig und so versucht der Körper diesen Mangel auszugleichen. Der Körper fährt die Produktion aber selbst wieder herunter, wenn die Mangelsituation wieder ausgeglichen ist.

Manche Sportler machen sich diesen Effekt zu Nutze, indem sie in großen Höhen in der „dünnen“ Luft trainieren um dann auf Normalhöhe bei Wettkämpfen einen Vorteil zu haben.

Sollte es sich jedoch um einen „inneren“ Sauerstoffmangel handeln, liegt es möglicherweise an einem schwachen Herz liegen oder einer Lungenerkrankung. Starkes Rauchen kann der Ursprung eines permanenten Sauerstoffmangels sein.

In seltenen Fällen kann auch eine Genmutation schuld sein, dass das Blut nicht normal gebildet wird, hier sind aber nicht nur die roten Blutkörperchen in zu hoher Zahl vorhanden, sondern auch die weißen (myeloproliferative Erkrankung). Das erkennt der Arzt am Blutbild.

Wie zeigen sich die Symptome?

Personen, die an einer Polyglobulie leiden zeigen häufig folgende Symptome:

  • ein rotes Gesicht, auch ohne große körperliche Anstrengung
  • Schwindel und Ohrensausen
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz, der sich am ganzen Körper zeigen kann und sich beim Baden oder Duschen verstärken
  • Neigung zu Embolien und Thrombosen

Was kann man bei Verdacht auf eine Polyglobulie machen?

Wer den Verdacht hat, dass er unter zu vielen roten Blutkörperchen leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Der kann mittels eines Blutbildes entscheiden ob Handlungsbedarf besteht und wie die Therapie aussehen wird.

  • Sollte die Polyglobulie durch einen längeren Aufenthalt in großen Meereshöhen entstanden sein, wird sich das Problem von selbst wieder lösen, wenn man wieder einige Zeit auf „Normalniveau“ verbringt.
  • Wenn die Ursachen jedoch aufgrund einer Herzschwäche entstanden sind, wird der behandelnde Arzt auf einen Kardiologen zur genauen Abklärung der Schwäche verweisen.
  • Ebenso, wenn es sich um eine Lungenkrankheit handelt. Hier wird der Lungenfacharzt Test durchführen und entscheiden, ob es sich bei der Polyglobulie um eine Folge der Fehlfunktion der Lunge handelt. Personen, die Lungenprobleme aufgrund starken Rauchens haben, sollten dringend damit aufhören.
  • Sollte sich die Erkrankung, weshalb man zu viele rote Blutkörperchen hat, nicht behandeln lassen, kann es notwendig sein, dass man in regelmäßigen Abständen, die der behandelnde Arzt festlegt, einen Aderlass durchführen lassen muss. Hierbei wird sozusagen etwas Blut abgelassen. Ebenfalls kann es sein, dass man blutverdünnende Medikamente verschrieben bekommt.

Zu dickes Blut, wie man im Volksmund zu Polyglobulie sagt, ist nämlich gefährlich in Bezug auf Thrombosen und Gefäßverschlüsse. Das Blut verklumpt zu schnell und zu stark und es können sich kleine Klümpchen bilden, die zu großen Problemen führen können.

Sollte man also den Verdacht haben, dass man unter Polyglobulie leidet, ist es wichtig das beim Arzt mittels Blutbild abzuklären und dann die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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