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Workaholic - Anzeichen erkennen und gegensteuern

Workaholics sitzen auch spät abends noch im Büro
Workaholics sitzen auch spät abends noch im Büro © epicantus / pixabay.com
Ein Workaholic ist eine Art Arbeitssüchtiger, der dabei in seinem Verhalten gestört ist. Die übermäßige Arbeitswut schadet dabei nicht nur ihm selbst, sondern oftmals auch anderen. Doch wie erkennt man einen Workaholic und wie kann man gegensteuern?

Anzeichen für einen Workaholic

Ein Workaholic zeigt ähnliche Symptome wie andere Suchtkranke. Dabei geht es nicht mehr um großes Engagement bei der Arbeit, vielmehr können sie von ihrer Arbeit gar nicht mehr loslassen und stehen unter einer Art Arbeitszwang. Dies kann sich folgendermaßen zeigen:  

  • Das Arbeitsprogramm ist langfristig durchgehend besonders hoch und nicht nur in bestimmten heißen Phasen.
  • Ein echter Workaholic nimmt sich die Arbeit auch mit nach Hause. Dabei beschäftigt er sich auch gedanklich in erster Linie mit seiner Arbeit.
  • Soziale Kontakte werden vernachlässigt wegen der Arbeit und auch die eigene Familie kommt zu kurz.
  • Workaholics empfinden ihre Arbeit als besonders wichtig. Durch diese übertriebende Bedeutung und ihr übermäßiges Engagement verbessern sie ihr Selbstwertgefühl. Sie machen in einer sehr ungesunden Weise ihr Selbstbild von ihrer Arbeit und ihrem beruflichen Erfolg abhängig.
  • Die Arbeit von Kollegen können Workaholics oftmals nicht wertschätzen, weil sie, ihrer Meinung nach, die eigenen überhöhten Vorstellungen von Arbeitsergebnissen nicht erreichen. Deshalb geben sie Arbeit auch nicht gerne an andere ab, sondern erledigen lieber alles selbst.

Woher kommt der Arbeitszwang?

Gesellschaftlich hat Arbeit einen hohen Stellenwert und fleißige Menschen werden gesellschaftlich geschätzt. Gesellschaftlicher Druck kann dabei schon ausreichen um Symptome eines Workaholics zu entwickeln. Oftmals leiden Workaholics auch unter Verlustängsten. Sie haben Angst, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren und steuern dabei mit übermäßiger Arbeit gegen. Dies findet man häufig bei Menschen, die bereits einmal in Armut gelebt haben. Auch Verdrängung kann ein Auslöser sein. Wer sich nicht mit seinen Ängsten oder traumatischen Erfahrungen auseinandersetzt, versucht sie eventuell durch ein bestimmtes Suchtverhalten zu verdrängen. Die funktioniert nicht nur durch Drogen , sondern eben auch durch eine Arbeitssucht.

Folgen der Arbeitssucht und hilfreiche Maßnahmen

Eine langfristige Überlastung durch die Arbeit kann zu einem Burn-out und Depressionen führen. Dabei laugen sich Workaholics aus und sind langfristig dann auch nicht produktiver, als Menschen mit einem normalen Arbeitsverhalten. Sie sind nervlich konstant angespannt und neigen zu psychischen Störungen, die sogar in eine Berufsunfähigkeit führen können. Für Betroffene ist es deshalb wichtig, die Ursache ihrer Arbeitssucht zu erforschen. Ein Psychologe kann hier ein guter Ansprechpartner sein. Im Rahmen einer Therapie können die Ursachen dann aufgearbeitet werden.

Auch das persönliche Umfeld kann hier mitarbeiten, insbesondere, indem es dem Betroffenen Wertschätzung entgegen bringt, unabhängig von seiner Arbeit. Familie und Freunde können den Betroffenen erst einmal auf sein Verhalten aufmerksam machen, denn Workaholics realisieren ihre übermäßige Arbeitswut oftmals nicht. Für den Fall, dass der eigene Vorgesetzte ein Workaholic ist, kann man sich ihm zwar nicht entziehen, man sollte jedoch lernen, öfter einmal nein zu sagen und Auszeiten einzufordern.

Ein Workaholic sollte Maßnahmen ergreifen, um gegen sein ungesundes Arbeitsverhalten anzusteuern und seine Gesundheit zu erhalten.

helpster.de Autor:in
 Stella Körner
Stella KörnerStella ist als Wirtschaftswissenschaftlerin unsere Expertin für Geld und Finanzen. Sie publiziert regelmäßig zu Wirtschaftsthemen und Beruf & Karriere.
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