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Wie funktioniert eine Nebelmaschine?

Geheimnisvolle Nebelschwaden dank thermischer Vernebelung
Geheimnisvolle Nebelschwaden dank thermischer Vernebelung
Viele Theatervorstellungen, Rockkonzerte und natürlich Krimiaufnahmen kommen erst richtig zur Geltung, wenn ein Nebelschleier scheinbar Wichtiges verhüllt oder zumindest eine befremdliche Stimmung aufkommen lässt. Wie funktioniert die eingesetzte Nebelmaschine?

Nebelmaschine - so funktioniert's

Eine Möglichkeit, im Alltag selbst Nebel herzustellen, ist das Ausatmen bei winterlichen Temperaturen. Die eingeatmete Luft hat sich in den Lungen erwärmt und voll Wasserdampf gesogen. Kommt sie nun wieder mit der kalten Außenluft in Kontakt, gibt sie ihren Überfluss an Wasserdampf als kleinste kondensierte Tröpfchen ab. Ähnlich funktioniert die Nebelmaschine:

  • Auch sog. Verdampfernebelmaschinen nutzen dieses Prinzip aus. Dabei wird das Nebelfluid, meist ein Gemisch aus Wasser und Glykolen, eine Gruppe leichtflüchtiger Alkohole, erhitzt und dann ausgestoßen.
  • An der Luft kondensiert das Gasgemisch und erzeugt den einhüllenden Nebel. Dabei saugt die Nebelmaschine das Fluid in kleinen Mengen an und führt es einem vorgeheizten Element zu. An der Austrittsdüse ist das Gemisch bereits gasförmig und hat eine Temperatur um die 300 °C.
  • Auch mit flüssigem Stickstoff lässt sich Nebel auf der Bühne erzeugen. Er ist so kalt, dass er den Wasserdampf in der Luft gefrieren kann. Die Handhabung bei -200 °C ist allerdings aufwendiger. In früheren Jahren wurde Trockeneis, also gefrorenes Kohlendioxid, mit einer Temperatur von -70 °C zur Erzeugung von Nebel genutzt. Da das Kohlendioxid schwerer als Luft ist, wabert der erzeugte Nebel besonders schön am Boden. Atmen die Akteure allerdings zu viel davon ein, macht das Gas müde.

Übrigens: Schon im alten Griechenland benutzten Theaterleute das thermische Vernebeln. Sie erhitzten Öl in einer Pfanne und brachten es in den gasförmigen Zustand. Das Ölgas stieg auf und kondensierte in der kälteren Luft zu kleinen Tröpfchen.

Nebelschleier in der Flasche - ein eigenes Experiment

Mit dem folgenden Versuch lässt sich Nebel in einer Flasche erzeugen, getreu dem Prinzip, wie eine richtige Nebelmaschine funktioniert:

  1. Sie benötigen eine durchsichtige Flasche oder einen Glaskolben sowie einen passenden Verschluss mit Rohransatz. Für diesen Zweck können Sie einen Likörausgießer oder einen Gummistopfen mit Durchführung benutzen, wie man ihn für die Weingärung verwendet.
  2. An diesem Ausgießer befestigen Sie zusätzlich ein kurzes Stück flexiblen Gummischlauch.
  3. Nun füllen Sie in Ihre Flasche etwas Wasser und verschließen sie mit dem Ansatz.
  4. Jetzt saugen Sie mithilfe des Schlauchs etwas Luft aus der Flasche. Klemmen Sie dann den Schlauch ab, damit der entstandene Unterdruck in der Flasche erhalten bleibt. Benutzen Sie eine Metallzange, eine Klammer oder einfach Ihre Finger.
  5. Ein Helfer hält vor die Öffnung nun ein brennendes Streichholz oder eine Kerzenflamme, während Sie die Abklemmung kurz öffnen.
  6. Danach blasen Sie noch kräftig in den Schlauch und klemmen diesen wieder zu.
  7. Schütteln Sie die Flasche ein paarmal kräftig. Beim Öffnen des Schlauchs entstehen in der Flasche deutlich sichtbare Nebelschwaden. Die Abgase der Flamme sind in diesem Fall die Kondensationskeime für die feinen Nebeltröpfchen.
helpster.de Autor:in
Dr. Hannelore Dittmar-Ilgen
Dr. Hannelore Dittmar-IlgenHannelore hat Mathematik, Physik sowie Chemie und Pädagogik studiert und erklärt diese schwierigen Themenfelder schon immer gerne ihren Mitmenschen. Auch über ihre Hobbys schreibt sie leidenschaftlich gerne, das können unsere Leser in den Kategorien Essen & Trinken sowie Handarbeit entdecken. Sie ist eine unserer fleißigsten Autorinnen der ersten Stunde von HELPSTER.
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