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Welpe ist überdreht und beißt - so wird er ruhiger

Braun-schwarzer Schäferhundwelpe auf Textil sitzend
Braun-schwarzer Schäferhundwelpe auf Textil sitzend © Torsten Dettlaff / www.pexels.com
Es kommt sehr häufig vor, dass ein Welpe wie verrückt herumtollt, überdreht ist und mit seinen spitzen Zähnchen beißt. Ist der kleine Racker erst einmal aufgewacht, kann man ihn kaum noch bändigen. Er nagt an Gegenständen, zerkaut Schuhe, rennt und bellt herum. Was hilft dagegen?

Tipps & Tricks, um einen überdrehten Welpen zu beruhigen?

Wer seinen überdrehten Welpen beruhigen und ihn vom Zerkauen von Gegenständen abhalten möchte, lenkt ihn am besten mit einem Spielzeug zum Kauen ab. Denn vor allem das Kauen baut bei Ihrem Wirbelwind Stress ab.  Zudem erhält der kleine Teufel eine von Ihnen zugestandene Möglichkeit, seine spitzen Zähne auszutesten. Gerade durch Kau-Spielzeug können Sie mit ihrem süßen Liebling die Beißhemmung trainieren.

Um einen aufgedrehten Welpen zu besänftigen, braucht es vor allem eines: viel Geduld! Denn einmal nicht auf ihn aufgepasst, wenn Sie beispielsweise zur Toilette gehen oder unter der Dusche stehen - und schon liegt die schöne Vase mit samt den Blumen auf dem Boden zertrümmert oder er hat Ihr Lieblingskissen in Stücke gerissen.  Natürlich ist es da nicht immer einfach, die Nerven zu behalten. Dennoch müssen Sie Ihrem Welpen - so niedlich er auch sein mag - Grenzen aufzeigen und beruhigend auf ihn einwirken.

Zunächst einmal sollten Sie ein ausgewogenes Verhältnis von Aktivität und Ruhe für Ihren Welpen finden. Er benötigt wesentlich längere Ruhephasen als ausgewachsene Hunde. Führen Sie feste Ruhezeiten ein - 18 bis 20 Stunden täglich - in denen er sich zurückziehen, ausruhen und schlafen kann. In seinen Ruhephasen sollten Sie Ihren Welpen auch wirklich in Ruhe lassen, ihn weder streicheln noch ansprechen. Das könnte ihn sonst aufwecken, aufwühlen oder gar verunsichern. Er muss lernen, dass Ihre Aufmerksamkeit nicht ständig auf ihn gerichtet ist. Auch das ich überaus wichtig, damit er später auch mal allein zu Hause bleibt.

Das richtige Spielen mit Welpen ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Denn zu wildes und langes Spielen kann für viele Welpen auch Überforderung bedeuten. Schon, weil sie noch in einer körperlichen Entwicklungsphase sind. Das kann zur Folge haben, dass Ihr Welpe im Anschluss kaum mehr ansprechbar ist oder auch beißt. Ist er überfordert, hört er nicht mehr auf Kommandos oder lässt sich nicht mehr beruhigen. Demzufolge sollten Sie das Spielen mit ihm langsam angehen lassen. Beispielsweise können Sie aktivere Spiele mit Leckerlis und Suchspielen kombinieren. Und bitte nicht vergessen, ausreichende Pausen einzubauen und nicht zu lange mit ihm zu spielen.

Nicht nur Lob und Belohnungen können sehr hilfreich sein - Sie können Ihrem Racker auch ein Ruhesignal beibringen, um es einfacher zu gestalten, ihn in aufregenden Situationen besser beruhigen zu können. Und auch feste Rituale tragen dazu bei, um einen Welpen - insbesondere abends - zu beruhigen. Feste Fütterungs- und Schlafenszeiten sind solche Rituale. Aber auch eine kurze Massage oder noch eine kleine Runde wirken vor dem Schlafengehen beruhigend. 

Um Ihrem Welpen das Beißen abzugewöhnen, lassen Sie am besten in diesen Momenten Ihre Hand erschlaffen, wenn er hineinbeißt. Es ist wichtig, ihm Grenzen aufzuzeigen. Sollte er beißen, dann hilft es, das Spielen zu unterbrechen. Ein lautes "Aua" Ihrerseits ist ein akustisches Signal, das er sich einprägen kann, sollte er mit seinen spitzigen Zähnen beim Spielen Ihre Haut mit Bissen attackieren. Auch der Entzug Ihrer Aufmerksamkeit zeigt ihm unmittelbar die Konsequenz seines Beißens auf.

Warum ist ein Welpe überdreht?

Oftmals sind es Reizüberflutungen, weshalb er überdreht ist oder auch Überforderung können häufig die Ursachen dafür sein. Schließlich gibt es in seiner neuen Umgebung viel zu entdecken. Verlockende Gerüche, ihm noch unbekannte Geräusche, viele Gegenstände, die er noch nicht kennt. All diese Dinge muss Ihr Welpe natürlich erst einmal verarbeiten. Sollten zu viele Reize gleichzeitig auf ihn einwirken, könnten das zu viel Dinge sein, die er nicht so schnell verarbeiten kann. Denn das Gehirn eines Welpen ist noch nicht weit genug entwickelt ist, um mit so vielen Sinneseindrücken umzugehen.

Ein häufiger Grund, wenn Welpen überdrehen, ist einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Auslastung und Ruhephasen geschuldet. Ein heranwachsender Welpe braucht nachweislich mehr Phasen der Ruhe als ein schon erwachsener Hund. Mehrheitlich zwischen 18 und 20 Stunden pro Tag muss Ihr Welpe sich ausruhen und schlafen können. Sollten Sie zu viel mit Ihrem Winzling unternehmen, kann der Kleine dementsprechend nicht zur Ruhe kommen. In diesem Fall wird er übermüdet sein, was nicht nur bei Kindern allzu leicht, sondern auch bei Welpen zu Hyperaktivität führen kann.

Auch wenn ein Welpe manchmal überaus anstrengend sein kann, so ist sein ungestümes Verhalten keineswegs untypisch, sondern völlig normal. Um einen überdrehten und "beißenden" Welpen zu beruhigen, müssen Sie vor allem Ausdauer, Geduld und Konsequenz aufbringen. Versuchen Sie einfach entspannt zu bleiben, wenn es auch nicht immer leicht fällt. Aber gebieten Sie ihm auf jeden Fall sofort Einhalt, wenn er beißen möchte oder nach Ihrer Hand schnappen sollte.

helpster.de Autor:in
 Isabelle Corthen
Isabelle CorthenIsabelle lebt mit ihren Haustieren, 4 Hunde, 2 Katzen, einem Pferd und einem Esel in der Dominikanischen Republik. Als Autorin hat sie bereits einiges in verschiedenen Fachmedien zu den Themen Liebe & Beziehung veröffentlicht.
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