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Welche Diagnose ist R10.4 G?

Arzt, der eine Diagnose schriftlich fixiert.
Arzt, der eine Diagnose schriftlich fixiert. © MART PRODUCTION / www.pexels.com
Sie waren bei Ihrem Arzt und haben eine Krankschreibung bekommen auf der das Kürzel R10.4G bei Diagnose vermerkt ist. Wieso steht dort keine Diagnose in Worten und was bedeutet das nun für Sie?

Was bedeutet R10.4G genau?

Wenn Sie auf Ihrem Rezept oder Ihrer Krankschreibung R10.4G lesen, bedeutet das die Diagnose: sonstige, nicht näher bezeichnete Bauchschmerzen. Meistens werden hierbei Flankenschmerzen (Flankenschmerz) gemeint. Diese treten in den meisten Fällen auf, wenn sich Harnsteine im Harnleiter befinden (Ureterolithiasis).

Allerdings ist die Diagnose nicht spezifisch, denn akute Flankenschmerzen können ein Symptom weiterer Erkrankungen sein. Hier wird der behandelnde Arzt Sie darüber informieren, dass gegebenenfalls weitere Untersuchungen notwendig sind, um die genaue Ursache der Bauchschmerzen herauszufinden.

Zu den nicht näher bezeichneten Bauchschmerzen können auch Koliken gehören, hierzu werden Sie auf Druckschmerzhaftigkeit getestet.

Die Diagnose erfolgt häufig bei Babys und Kleinkindern, die Bauchschmerzen haben, die sogenannten Drei-Monats-Koliken. Das Verdauungssytem des Säuglings muss sich erst anpassen. Jungen sind hier häufiger betroffen als Mädchen.

R ist ein Kürzel für alle Symptome, die den Bauchraum betreffen, 10.4 erklärt, um welche Bauchregion (Flanken) es sich handelt und das G steht für „gesichert“.

R10.4G ist einen nicht näher erklärte Diagnose, da sie sehr allgemein ist. Es kann sich um vorübergehende harmlose Schmerzen handeln, aber auch um behandlungsbedürftige Erkrankungen im Bauchraum. Hier sind weitere Untersuchungen notwendig um die Diagnose zu spezifizieren.

Wieso gibt es diese Codes und wie kann man sie deuten?

Der ICD-10-Diagnosschlüssel wird für ärztlich fundierte Diagnosen bei der stationären, sowie ambulanten Versorgung der Patienten verwendet.

Der Code hat den Vorteil, dass er von allen Ärzten gelesen und richtig gedeutet werden kann, zudem dient er der Verschlüsselung. Auf Ihrer Krankschreibung beispielsweise ist für Laien nicht sofort ersichtlich, welche Diagnose Sie bekommen haben. Das dient dazu die Patienten zu schützen.

„ICD“ bedeutet „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“. Dieser Code ermöglicht weltweit eine genaue Zuordnung der Diagnosen bei allen Patienten. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat mit diesem Code eine Verständigung der Ärzte weltweit geschaffen, ohne Sprachbarrieren überwinden zu müssen. Auch die Krankenversicherungen profitieren von dem einheitlichen System.

Der Code besteht immer aus einem Buchstaben und mindestens zwei Ziffern. Der Anfangsbuchstabe bezeichnet die Diagnosegruppe, in diesem Fall Bauchschmerzen. Die Ziffern beschreiben dann weitere nähere Umstände.

Zudem findet sich hinter dem Code noch ein Buchstabe.

  • L – linksseitig
  • R – rechtsseitig
  • B - beidseitig
  • G – gesicherte Diagnose
  • V – Verdacht
  • A – Ausschluss
  • Z – Zustand nach

Wenn Sie also das Kürzel R10.4G bei sich auf der Krankschreibung lesen, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Arzt Sie zu weiteren Untersuchungen bitten wird, da keine eindeutige Festlegung erfolgen konnte. Um die genauen Probleme herauszufinden wird der behandelnde Arzt weitere Untersuchungen durchführen, das können Bluttests sein oder bildgebende Verfahren.

Sie dürfen immer gerne beim Arzt fragen, wenn Sie etwas wissen möchten, viele Menschen trauen sich nicht, aber hier sollte man keine Scheu zeigen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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