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Wasserleitung macht Geräusche - Ursachen und Gegenmaßnahmen

Rauschende Wasserleitungen können verschiedene Ursachen haben.
Rauschende Wasserleitungen können verschiedene Ursachen haben.
Zwei Arten von Geräuschen aus Wasserleitungen sind den meisten bekannt: Klopfen und Rauschen. Das Rauschen ist häufig zu beheben, das Klopfen hat andere Ursachen.

Die häufigsten Geräusche aus der Leitung

Wasserleitungen verlaufen in der Regel durch Häuserwände - sie kommen einem also recht "nah". Da ist es kein Wunder, dass sie Geräusche verursachen können. Zwei Störlaute werden besonders häufig wahrgenommen: Zum einen ist das ein Rauschen, als würde Wasser durch die Wand laufen, auch wenn niemand in der Wohnung den Hahn aufgedreht hat. Zum anderen kommt relativ oft ein Klopfen vor. Ersteres hat meistens dieselbe Ursache und lässt sich mit ein wenig Mühe beheben. Letzteres stammt nicht immer wirklich aus der Wasserleitung.

Ständiges Rauschen im Mietshaus

Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus leben, kann es gut sein, dass Sie ein Rauschen aus der Leitung hören, wenn jemand in einer anderen Wohnung das Wasser aufdreht. Auffallend laut sollten diese Geräusche aber nicht sein. Sind sie es dennoch und stören sie Sie beispielsweise beim Einschlafen, stimmt etwas nicht. Es kommen verschiedene Ursachen infrage.

  • Zum einen können die Leitungen schlecht verbaut sein - die Wasserauslässe könnten sich in den falschen Wänden befinden, sodass sie beispielsweise im Schlafzimmer Geräusche verursachen. In diesem Fall kann ein Experte Dämmungen einbauen oder einen Rohrschacht mit Sand zuschütten. Beides sind Notlösungen, die aber für Linderung sorgen.
  • Zum anderen kann natürlich etwas kaputt sein. In der Regel handelt es sich aber nicht um einen Defekt in der Leitung selbst, sondern in einer Armatur. Hier hilft nur eins: Alle Wasserhähne im Haus müssen einzeln geprüft werden. Haben Sie kein persönliches Verhältnis zu den anderen Mietern, muss sich die Hausverwaltung darum kümmern.
  • Finden Sie den Hahn, der das Problem verursacht, ist es meist ein Teil im Inneren der Armatur, das für das laute Rauschen verantwortlich ist. Häufig handelt es sich dabei um das Rückschlagventil. Ob sich eine Reparatur lohnt, hängt von der Hochwertigkeit und dem Alter der Armaturen ab. Sind sie älter, lohnt sich eher ein Austausch.

Nervtötend - Rauschen im Eigenheim

Wohnen Sie in einem Einfamilienhaus, lässt sich der "Übeltäter" leichter lokalisieren. Tritt das Rauschen auf, obwohl nirgends Wasser läuft, ist das ein alarmierendes Zeichen.

  • In diesem Fall sollten Sie sofort Ihre Wasseruhr prüfen: Läuft sie, obwohl kein Wasser aufgedreht ist? Dann hat Ihre Wasserleitung vermutlich ein Leck.
  • In diesem Fall können Sie selbst nicht viel tun - rufen Sie am besten sofort einen Gas- und Wasserinstallateur. Dieser wird Ihre Rohre und den Druck prüfen und den Schaden beheben können.
  • Je nachdem, wie viel Wasser bereits ausgetreten ist, kann das leider kostspielig werden. Müssen Bereiche des Hauses trockengelegt werden, können mehrere tausend Euro fällig werden. Für Eigenheimbesitzer lohnt sich darum eine Gebäudeversicherung.

Klopfen in der Wasserleitung

Neben dem Rauschen in der Wasserleitung ist auch das Klopfen ein häufiger Defekt. Wenn Sie es bei sich feststellen, tun Sie aber zunächst Folgendes: Entlüften Sie Ihre Heizungen. Es kann gut sein, dass deren Rohre für die Geräusche verantwortlich sind und dass diese nach dem Entlüften verschwinden.

  • Ist dies nicht der Fall, gilt es, die genaue Ursache zu lokalisieren. Drehen Sie alle Wasserhähne einzeln auf und beobachten Sie, ob das Geräusch von einem bestimmten stammt. Ist dies der Fall, haben Sie Glück gehabt: Aller Wahrscheinlichkeit nach ist ein Ventil im Inneren der Armatur beschädigt und ein Austausch selbiger behebt das Problem.
  • Kommt das Klopfen aber aus der Wand, ist es schwerer zu beseitigen. In den allermeisten Fällen befindet sich ein Leitungsrohr nicht mehr in der dafür vorgesehenen Halterung. Dadurch schwingt es bei Wasserdruck hin und her und verursacht Klopf- oder Schlaggeräusche.
  • Der erste Schritt für Sie ist nun, die genaue Stelle zu finden, an der das Geräusch entsteht. Hierfür brauchen Sie ein Stethoskop. Mit diesem horchen Sie die Wände ab. Haben Sie die Stelle gefunden, an der das Geräusch am lautesten auftritt, bleiben Ihnen zwei Möglichkeiten.
  • Zum einen können Sie selbst Hand anlegen. Viele Eigenheimbesitzer bohren die entsprechende Wand (vorher auf Stromleitungen checken!) in einem kleinen Bereich auf und füllen den Hohlraum mit Bauschaum. Achtung: Diese Methode funktioniert meistens. Muss das Rohr irgendwann ausgetauscht werden, wird dies wegen des Schaums aber meist schwierig.
  • Der Königsweg ist es darum, auch hier den Gas- und Wasserinstallateur kommen zu lassen. Dieser wird das Rohr, nachdem die Wand geöffnet wurde, wieder ordnungsgemäß befestigen. Hier zahlt es sich aus, wenn Sie das Geräusch lokalisiert haben, denn dann muss nur ein kleiner Wandbereich geöffnet werden.

Generell gilt: Alte Rohre verursachen häufiger Geräusche - bedenken Sie dies, wenn Sie in einen Altbau ziehen. Außerdem können Sie Ihre Nerven schonen, indem Sie stets zu Armaturen der Geräuschklasse 1 greifen. Diese sind zwar teurer, aber aerodynamisch verbaut und damit von Haus aus leise.

helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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